Stern * Wenn Erschöpfung chronisch wird

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Beitragvon Clarissa » Montag 24. März 2008, 13:20

EXTRA: Wenn Erschöpfung krank macht
Medizin + Psyche

Wenn Erschöpfung chronisch wird

Für Menschen mit CFS wird der Alltag zur Qual

Von Ingrid Füller

Chronic Fatigue Syndrom heißt die Krankheit, unter der Zigtausende leiden. Über die Ursache streiten Experten. Aber eines ist sicher: Stress spielt eine Schlüsselrolle.

Die Liste der Beschwerden, die beim Chronischen Erschöpfungssyndrom auftreten, ist lang: Müdigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Seh- und Konzentrationsstörungen, Missempfindungen im ganzen Körper. Die Symptome variieren von Fall zu Fall, ihr Kern ähnelt sich aber bei allen Erkrankten: starke Schmerzen in unterschiedlichen Regionen des Organismus und eine lähmende, körperliche und geistige Erschöpfung, die sich durch Schlaf und Ruhe nicht bessert.

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Für Menschen mit CFS (\"Chronic Fatigue Syndrom\") wird der Alltag zur Qual. Jede Anstrengung wirft sie aus der Bahn. Da sie nur noch über einen Bruchteil ihrer früheren Energien verfügen, sind sie nicht mehr in der Lage, Stress in Beruf, Partnerschaft oder Familie zu bewältigen. \"Es ist eine Art bösartiger Erschöpfung\", sagt der Hamburger Umwelt-, Sport- und Betriebsmediziner Hans-Michael Sobetzko, der sich seit 17 Jahren intensiv mit der Erkrankung beschäftigt und als Gutachter für Sozialgerichte tätig ist.

CFS beginnt oft schlagartig, innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden, mit Symptomen wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Das \"Grippegefühl\" und die Kraftlosigkeit in den Muskeln verschwinden nicht wieder, sondern halten an, über Wochen, Monate oder sogar Jahre. Das Syndrom kann auch nach Virusinfektionen wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber ausbrechen oder nach lang anhaltenden körperlichen und seelischen Belastungen.

Typisch für CFS sind starke Schwankungen im Krankheitsverlauf: Schwere Schmerz- und Erschöpfungszustände wechseln mit Phasen, in denen die Symptome erträglicher oder kaum spürbar sind. Doch jede Form von Stress kann neue Krankheitsschübe auslösen.

Wer ist betroffen?
Bislang wurde in Deutschland keine breit angelegte epidemiologische Studie über das Chronic Fatigue Syndrom durchgeführt. Jüngere Untersuchungen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer Einrichtung des US-Gesundheitsministeriums, zeigen, dass in den Vereinigten Staaten zwischen zwei und vier Promille der Bevölkerung an CFS erkrankt sind. Ähnliche Zahlen werden auch in Großbritannien und in den Niederlanden genannt. Auf Deutschland umgerechnet wären das rund 160.000 bis 320.000 Betroffene.

Nach den Studien der CDC tritt das Chronische Erschöpfungssyndrom unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit und sozialer Schicht auf. Doch es gibt Risikogruppen:

> Menschen im Alter von 40 bis 59 Jahren sind am häufigsten betroffen, und

> bei Frauen wird CFS bis zu viermal häufiger beobachtet als bei Männern.

Hier geht\'s zum ganzen Artikel:>> http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Medizin-%2B-Psyche-Wenn-Ersch%F6pfung-/609252.html
- Editiert von Clarissa am 24.03.2008, 12:21 -
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Beitragvon Juliane » Montag 24. März 2008, 15:54

Hallo Clarissa, bei diesem Artikel habe ich schon so einen Verdacht, warum er gerade jetzt erschien:


viewtopic.php?t=5908
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Beitragvon Clarissa » Montag 24. März 2008, 16:30

[quote]Hallo Clarissa, bei diesem Artikel habe ich schon so einen Verdacht, warum er gerade jetzt erschien:


viewtopic.php?t=5908

Na guck mal schau, und ich hab den heute erst entdeckt. na sowas von langsam, ich schäme mich.
danke juliane, du warst viel schneller.
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Beitragvon Stier » Montag 24. März 2008, 17:08

Auffällig ist, dass bei beim "Stern" Artikel bezüglich des Krankheitsbildes "CFS" mal wieder eine mögliche URSACHE ausgespart wird, nämlich die Verursachung durch eine CHEMIKALIENBELASTUNG.

In den Unterlagen der "Interessengemeinschaft umweltgeschädigter Schüler und Lehrer der Grund - und Realschule Nideggen e.V". fand ich folgenden Hinweis:


Mittlerweile sind bei vielen Raumnutzern des Schulgebäudes Nideggen (Schülern und Lehrern) seit Bezug des Neubaus und sanierten Altbaus Krankheitsbilder aufgetreten, die den SYMPTOMCHARAKTERISTIKEN von VOC-Wirkungen entsprechen. Diese Krankheitsbilder, die auch von mehreren Ärzten diagnostiziert und attestiert wurden, heißen:

SBS (Sick-building-Syndrom)
TPNP (Toxische -axonale Polyneuropathie: Störungen des peripheren
Nervensystems)
TE (Toxische Enzephalopathie - Hirnleistungsstörungen)
CFS (CHRONISCHES MÜDIGKEITSSYNDROM)
MCS (Multiple Chemikalien Sensitivität - )

Hinzuweisen ist im Zusammenhang zwischen einer VOC- BELASTUNG und KRANKHEITSBILDERN auf einen Beitrag von Dr. Tino Merz (Zeitschrift „umwelt – medizin – gesellschaft“, Januar 2004) mit dem Titel:

„VOC- komplexe Krankheitsbilder durch zelluläre Multifunktionsstörungen:

TOXISCHE ENZEPHALOPATHIE (TE), TOXISCHE POLYNEUROTATHIE (TPNP),SICK-BUILDING-SYNDROM (SBS), CHRONISCHES FATIGUE SYNDROM (CFS), Multiple Chemische Sensitivität (MCS)“

In diesem Beitrag steht u.a.:
WIRKUNGEN von VOC (S.47 f):

“Im chronischen Bereich treten vor allem die ZNS-Schäden in den Vordergrund: Psychische, mentale und kognitive Funktionsstörungen….
Die Bezeichnung “Befindlichkeitsstörungen” lenkt von der Tatsache ab, dass es sich um manifeste neuronale Funktionsstörungen handelt.”
ZIELORGANE von VOC (S.48):

Störungen des Nervensystems - Schleimhautreizungen - Immunschäden-Schäden am Knochenmark, insbesondere Trombozytopenie
KRANKHEITSVERLÄUFE bei VOC (S.48):

1. Persönlichkeitsveränderung (Reizbarkeit, Sozialer Rückzug, Demotivation)
2. Mentale Veränderungen (Probleme des Kurzzeitgedächtnisses, Konzentrationsstörungen, mentale Langsamkeit
3. Schlafstörungen

4. CHRONISCHE MÜDIGKEIT

5. Kopfschmerzen
6. Geschlechtliche Dysfunktionen
7. Taubheitsgefühle in Händen und Füßen
8. Erkenntnis der mentalen Verluste

Zusätzlich treten motorische Inkoordination, sensorische Störungen und Psychosen auf.

Zwei Dinge zeigt der Krankheitsverlauf:

1. Psychische Veränderungen sind integraler Bestandteil des Krankheitsbildes und durchweg Frühsymptome.

2. Die Erkrankung wird zu spät erkannt.
Der Patient, seine soziale Umgebung und seine Ärzte erkennen den manifesten funktionellen Charakter der Erkrankung gar nicht oder zu spät. Die Meidung der Ursache erfolgt in der Regel um Monate zu spät.
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Beitragvon Maria » Dienstag 25. März 2008, 08:25

Hallo Stier,

Du schreibst:
\"Auffällig ist, dass bei beim \"Stern\" Artikel bezüglich des Krankheitsbildes \"CFS\" mal wieder eine mögliche URSACHE ausgespart wird, nämlich die Verursachung durch eine CHEMIKALIENBELASTUNG.\"

Erstaunlicherweise wird das Thema Umwelt beim Stern-Bericht nicht völlig ausgeklammert:

Textauszug:
...Ursachenforschung
Weltweit streiten Experten, was Ursachen und Auslöser der Erkrankung sein können. Erbanlagen, Viren und Umweltgifte stehen ebenso zur Debatte wie

lang anhaltender Stress und hormonelle Veränderungen. Die Centers for Disease Control and Prevention stellten im November 2006 in einer Pressekonferenz die Ergebnisse mehrerer wissenschaftlicher Studien vor. Diese zeigen,

> dass Genaktivitäten von CFS-Kranken verändert sind. Die Abweichungen beeinträchtigen offenbar die Fähigkeit des Körpers, sich an Stressfaktoren anzupassen...
- Editiert von Maria am 25.03.2008, 08:42 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 12. Mai 2008, 01:44

Auf meiner Entdeckungsreise durch das CSN-Forum fand ich diesen interessanten Thread. Hier wird die toxisch bedingte Ätiologie der Multiple chemical sensitivity klar definiert.
Maria Magdalena
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