EXTRA: Wenn Erschöpfung krank macht
Medizin + Psyche
Wenn Erschöpfung chronisch wird
Für Menschen mit CFS wird der Alltag zur Qual
Von Ingrid Füller
Chronic Fatigue Syndrom heißt die Krankheit, unter der Zigtausende leiden. Über die Ursache streiten Experten. Aber eines ist sicher: Stress spielt eine Schlüsselrolle.
Die Liste der Beschwerden, die beim Chronischen Erschöpfungssyndrom auftreten, ist lang: Müdigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Seh- und Konzentrationsstörungen, Missempfindungen im ganzen Körper. Die Symptome variieren von Fall zu Fall, ihr Kern ähnelt sich aber bei allen Erkrankten: starke Schmerzen in unterschiedlichen Regionen des Organismus und eine lähmende, körperliche und geistige Erschöpfung, die sich durch Schlaf und Ruhe nicht bessert.
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Medizin + Psyche: Tipps für den Umgang mit CFS
Für Menschen mit CFS (\"Chronic Fatigue Syndrom\") wird der Alltag zur Qual. Jede Anstrengung wirft sie aus der Bahn. Da sie nur noch über einen Bruchteil ihrer früheren Energien verfügen, sind sie nicht mehr in der Lage, Stress in Beruf, Partnerschaft oder Familie zu bewältigen. \"Es ist eine Art bösartiger Erschöpfung\", sagt der Hamburger Umwelt-, Sport- und Betriebsmediziner Hans-Michael Sobetzko, der sich seit 17 Jahren intensiv mit der Erkrankung beschäftigt und als Gutachter für Sozialgerichte tätig ist.
CFS beginnt oft schlagartig, innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden, mit Symptomen wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Das \"Grippegefühl\" und die Kraftlosigkeit in den Muskeln verschwinden nicht wieder, sondern halten an, über Wochen, Monate oder sogar Jahre. Das Syndrom kann auch nach Virusinfektionen wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber ausbrechen oder nach lang anhaltenden körperlichen und seelischen Belastungen.
Typisch für CFS sind starke Schwankungen im Krankheitsverlauf: Schwere Schmerz- und Erschöpfungszustände wechseln mit Phasen, in denen die Symptome erträglicher oder kaum spürbar sind. Doch jede Form von Stress kann neue Krankheitsschübe auslösen.
Wer ist betroffen?
Bislang wurde in Deutschland keine breit angelegte epidemiologische Studie über das Chronic Fatigue Syndrom durchgeführt. Jüngere Untersuchungen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer Einrichtung des US-Gesundheitsministeriums, zeigen, dass in den Vereinigten Staaten zwischen zwei und vier Promille der Bevölkerung an CFS erkrankt sind. Ähnliche Zahlen werden auch in Großbritannien und in den Niederlanden genannt. Auf Deutschland umgerechnet wären das rund 160.000 bis 320.000 Betroffene.
Nach den Studien der CDC tritt das Chronische Erschöpfungssyndrom unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit und sozialer Schicht auf. Doch es gibt Risikogruppen:
> Menschen im Alter von 40 bis 59 Jahren sind am häufigsten betroffen, und
> bei Frauen wird CFS bis zu viermal häufiger beobachtet als bei Männern.
Hier geht\'s zum ganzen Artikel:>> http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Medizin-%2B-Psyche-Wenn-Ersch%F6pfung-/609252.html
- Editiert von Clarissa am 24.03.2008, 12:21 -