Pfungstadt bekämpft Maikäfer mit chemischer Keule

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Beitragvon Ute » Montag 3. Mai 2010, 19:07

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Pfungstadt bekämpft Maikäfer mit chemischer Keule

Beitragvon Mia » Dienstag 4. Mai 2010, 07:41

Forstwirtschaft ist eben auch nur ein Geschäft und das lassen sich die Unternehmer nicht vermiesen. Geld stinkt nicht. Wie haben es ganze Generationen früher nur ohne all das chemische Zeug geschafft, dass der Wald überlebt und die Einwohner nicht verhungert sind?

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Beitragvon Clarissa » Dienstag 4. Mai 2010, 08:42

da gingen ganze heerscharen von schulklassen die käfer absammeln, ebenso bei den kartoffeln etc. pp.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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Pfungstadt bekämpft Maikäfer mit chemischer Keule

Beitragvon Mia » Mittwoch 5. Mai 2010, 06:53

Kartoffeln haben wir neben Roggen selber angebaut und ich weiß, dass meine Eltern und wir Kinder die Kartoffelkäfer abgesammelt haben, ob Werktag oder Sonntag. Insektengifte hätten sie niemals verwendet, denn schließlich brauchten wir die Kartoffeln für unsere Ernährung und die unserer 2 Schweinchen.

Maikäfer gab es hier im Norden wenige, zumindest nicht in Scharen in meiner Umgebung. Dass man sie genau so absammeln konnte wie in "Max und Moritz", wußte ich
nicht.
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 5. Mai 2010, 07:13

Na da habe ich was für die Mia und alle anderen http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/kaefer/01263.html
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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Beitragvon Maria » Mittwoch 5. Mai 2010, 08:50

Meine Eltern haben nach dem Krieg Kartoffelkäfer mit der Schule eingesammelt,
also alles ganz ohne Chemie.

Das waren noch Zeiten!
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Pfungstadt bekämpft Maikäfer mit chemischer Keule

Beitragvon Juliane » Freitag 7. Mai 2010, 08:06

Giessener Anzeiger online:


Regierungspräsident prüft Gifteinsatz gegen Maikäfer
07.05.2010

KREIS GIESSEN (rse). Die Stadt Pfungstadt hat die Bevölkerung nicht frühestmöglich und umfassend über die Risiken, die durch die Behandlung des Waldes mit dem Pflanzenschutzmittel Dimethoat zur Bekämpfung der Maikäferplage einhergehen, informiert. Dies hat das Regierungspräsidium Gießen, bei dem Pfungstadt den Flugeinsatz angezeigt hat, erklärt. Das Vorgehen der Pfungstädter sei vorm Hintergrund der vom Naturschutzbund (Nabu) erhobenen Vorwürfe schnellstmöglich rechtlich neu zu überprüfen. Von dem Ergebnis dieser Überprüfung wird es abhängen, ob weitere Hubschraubereinsätze geflogen werden. Die Stadt Pfungstadt hat am Dienstag eine Fläche von 309 Hektar mit dem Pflanzenschutzmittel Dimethoat behandelt. Für diese Maßnahme hat das Bundesamt für Verbraucherschutz der Stadt die Genehmigung erteilt. Dem RP obliegt die Kontrolle der Anwendung.

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/landkreis/8861167.htm
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Beitragvon Juliane » Freitag 7. Mai 2010, 08:07

FR online


Starke Geschütze fährt der Naturschutzbund (Nabu) gegen die Stadt Pfungstadt wegen ihres Gifteinsatzes gegen die Maikäferplage in einem Teil des Stadtwalds auf. In einer Pressemitteilung wirft er der Stadt vor, durch nicht sachgerechte Ausbringung des Insektizids mit dem Hubschrauber die Bevölkerung gefährdet zu haben. Der Wind mit Böen bis zu 13 Meter pro Sekunde habe dafür gesorgt, dass die Giftwolke bis zu 150 Meter weit verbreitet worden sei.

Gerhard Eppler vom Nabu Hessen kritisiert, die Stadt haben den Einsatz wegen der Vorhersage von schlechtem Wetter ohne Rücksicht auf Verluste auf Montag gelegt. Es sei eine "breite Abdrift des Gifts" beobachtet worden, so dass es in Wohn- und Wasserschutzgebiete und Lebensräume bedrohter Arten eingedrungen sei.

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/darmstadt/2618088_Pfungstadt-Gift-weit-versprueht.html



Inzwischen haben die Grünen von der Landesregierung Aufklärung verlangt. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Bevölkerung bei einem so umfangreichen Eingriff nicht umfassend informiert werde, begründete der forstpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Daniel May, eine Anfrage an Umweltministerin Silke Lautenschläger (CDU).



http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/2618942_Gifteinsatz-in-Pfungstadt-Buergermeister-angezeigt.html
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Beitragvon Juliane » Freitag 7. Mai 2010, 08:08

Das eingesetzte Mittel:


"Dimethoat


"Dimethoat ist eine chemische Verbindung die häufig als Insektizid eingesetzt wird. Sie gehört zu den Dithiophosphorsäureestern (genannt auch Alkylphosphate oder 'organische' Phosphate, jedoch nicht Organophosphate). Insektizide dieser Gruppe wirken als Kontaktgifte. Wie andere Phosphorsäureester hemmt Dimethoat das Enzym Cholinesterase, welches eine essentielle Funktion im zentralen Nervensystem hat.


Dimethoat wird als Insektizid gegen Schädlinge sowie als Akarizid und Nematozid eingesetzt. Dimethoat wird als gesundheitsschädlich eingestuft.[4] So dürfen nur weniger als 1 mg/kg in Obst und Gemüse vorkommen. Dimethoat ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Pflanzenschutzmittel zugelassen."

Diese Seite wurde zuletzt am 4. Mai 2010 um 06:55

http://de.wikipedia.org/wiki/Dimethoat
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Beitragvon Juliane » Freitag 7. Mai 2010, 08:09

Dimethoat


Langzeitwirkung durch Speicherung in Fett und Gehirn - je nach Gentypus und Zusatzgiften. Nervengift.


http://www.toxcenter.de/stoff-infos/d/dimethoat.pdf
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Beitragvon Juliane » Freitag 7. Mai 2010, 08:10

Eine Meldung aus dem Jahr 2008 Greenpeace Deutschland


....Von Dimethoat, einem Insektizid der BASF, dürfen in Kirschen 20-mal und in Frühlingszwiebeln 40-mal mehr enthalten sein, obwohl es das internationale Pestizid-Aktions-Netzwerk als "besonders schädlich für Mensch und Umwelt" einstufte. Dimethoat kann die Entwicklung des Kindes im Mutterleib stören und steht im Verdacht, Krebs auszulösen.....


23.01.2008

http://www.enjoyshopping.de/Die-Spritzmittelgefahr-%28Methomyl,-Dimethoat%29-158.html
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