Dauersmog in Peking

Dauersmog in Peking

Beitragvon Juliane » Montag 11. Oktober 2010, 08:02

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"Dauersmog in Peking

Draußen ist ein dicker Drecknebel, den man riechen, schmecken und fühlen kann. Wie sich unser Pekinger Korrespondent mit dem Dauersmog arrangiert.
Meine Tochter hat Husten. Bestimmt ist es bloß ein gewöhnlicher Kleinkindinfekt, kein Grund, Sie, liebe Leser, damit zu behelligen. Aber wenn Sie in diesem Moment aus meinem Pekinger Bürofenster schauen könnten, würden Sie verstehen, warum mir ihr Röcheln und Rasseln doch Sorgen bereitet.

Draußen ist Smog, ein dicker Drecknebel, den man riechen, schmecken und fühlen kann. Dass ich nicht übertreibe, können Sie im Internet nachprüfen: Googeln Sie „Beijing AQI“, den Pekinger Luftqualitätsindex, den eine Messstation auf dem Dach der US-Botschaft ermittelt und stündlich ins Netz speist. Die Skala reicht von 1 bis 500, wobei Werte bis 50 als „gut“ gelten und bei Messungen über 100 eine Gesundheitswarnung ausgegeben wird, was in New York, einer der US-Smoghochburgen, in heißen Sommern durchschnittlich sechs Mal vorkommt. Werte über 300 gelten als „gefährlich“, doch solche Belastungen werden in den USA nur in Waldbrandgebieten gemessen. Während ich dies

schreibe, liegt der Wert in Peking bei 438.

Natürlich ist das Problem nicht neu. Ich lebe seit elf Jahren in Peking und habe den Smog immer akzeptiert als einen schlechten Charakterzug einer ansonsten sympathischen Stadt. Bisher ist es mir auch einigermaßen gelungen, meine Gesundheitsskrupel zu ignorieren – bis ich kürzlich von einer Studie las, der zufolge Kinder, die in der Nähe von großen Straßen oder Kreuzungen aufwachsen, einen messbar niedrigeren Intelligenzquotienten haben. Hoppla! Offenbar können nämlich Ruß- und Schadstoffpartikel bis ins Gehirn vordringen. Solchen Aussichten sind meine Verdrängungskünste nicht gewachsen. "

http://www.fr-online.de/panorama/luft--luft-/-/1472782/4732794/-/index.html


Das arme Kind.


Die armen Menschen.
Juliane
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