Schöne neue Wackerwelt:Trojanische Zuckertüten

Schöne neue Wackerwelt:Trojanische Zuckertüten

Beitragvon Juliane » Sonntag 22. August 2010, 09:21

Zitat vdi-nachrichten


"Sakkos, die keinen Zigarettenrauch mehr annehmen, Hemden ohne Schweißgeruch, Teddybären, die beim Streicheln ätherische Öle abgeben, Cremes, die erst auf der Haut ihre Wirkstoffe freisetzen - noch vor wenigen Jahren wären solche Produkte nicht denkbar gewesen. Doch dann gelang es Forschern der Wacker-Chemie im bayerischen Burghausen, nanometerkleine Molekülkapseln - so genannte Cyclodextrine (CD) - sortenrein herzustellen und ihre Herstellungskosten drastisch zu senken. Das Unternehmen ist heute der weltweit führende Hersteller dieser "Nanotüten".

Cyclodextrin heißt so viel wie "Ring aus dem Zucker Dextrin". Die ringförmigen Moleküle umschließen einen Hohlraum, in dem sie Substanzen aufnehmen können, lange Zeit hervorragend geschützt - ohne feste chemische Bindungen.

Am liebsten nehmen sie Substanzen auf, die eine Abneigung gegen Wasser haben, also unpolar sind. Dazu gehören fettlösliche Vitamine und Öle, leicht flüchtigen Duftstoffe von Parfüms oder auch weniger gut riechende organische Moleküle. Solche Stoffe bleiben dann so lange im Inneren der Wirtmoleküle, bis sie durch ein Übermaß an Wasser wieder verdrängt werden. Auf diese Weise lässt sich Kneipengeruch im Mantel ebenso einfangen und wegsperren wie der Essensdunst in der Küchengardine. Im Wasser der Waschmaschine setzen die Cyclodextrine die Duftmoleküle wieder frei und können erneut als winzige Müllschlucker dienen. Bei einem Überschuss an Wasser und erhöhter Temperatur wandern die Gastmoleküle nämlich lieber vom Cyclodextrin ins Waschwasser und werden so ausgespült.

Ähnlich funktioniert die Schweißabsorption. Hier nehmen die Ringmoleküle jene Stoffe auf, die der Mensch mit dem Schweiß abgibt und die Bakterien - etwa in den Achselhöhlen - verstoffwechseln und dabei in streng riechende Substanzen zersetzen. Abgeschirmt im Inneren der Cyclodextrine sind sie jedoch jedem Zugriff entzogen. Der Vorteil: Die natürliche Bakterienflora wird nicht bekämpft, sie wird nur auf Diät gehalten.

Die Anwendung für Textilien wurde in breitem Umfang erst möglich, als es den Entwicklern von Wacker gelang, Derivate natürlicher Cyclodextrine zu erzeugen, die sich chemisch fest an Cellulosefasern binden.

"An Baumwolle und Viskose lassen sie sich nun so gut koppeln, dass sie sich auch nach häufigem Waschen nicht lösen", erklärt der Chemiker Jens Moldenhauer. Selbst auf Leder oder Zeltplanen können sie ihre Wirkung entfalten: "Bei den Zeltplanen geht es jedoch nicht um Gerüche, sondern hier können die Cyclodextrine beispielsweise Antischimmel-Mittel beherbergen, die sie nach und nach abgeben", sagt Moldenhauer.........


Schon vor drei Jahren hatte der deutsche Stofftierhersteller BärenWelt einen Teddybär auf den Markt gebracht, der vom Käufer mit Parfüm besprüht werden konnte und diesen Duft dann so lange im Inneren der auf seiner Oberfläche angebrachten Cyclodextrine versteckte, bis der Kunde darüberstrich.

Künftig könnte sich dieses Prinzip vielleicht auch für medizinische Zwecke nutzen lassen: Dies reicht vom Teddy mit ätherischen Ölen für erkältete Kinder über Kleidung mit Hautpflegemitteln für Personen mit Neurodermitis bis zur Krankenhauswäsche mit keimtötenden Stoffen oder vielleicht sogar dem T-Shirt, das den Sommerurlaub rettet, weil es über lange Zeit Mücken abweisende Substanzen abgibt. ... "

Cycoldextrine

Trojanische Zuckertüten
Wacker fertigt die Cyclodextrine in Bioreaktoren. Hier schneiden Enzyme, die aus Mikroorganismen gewonnen werden, aus Maisstärke winzige Stücke heraus, die sich dann zu ringförmigen CD-Molekülen verbinden. Davon gibt es drei unterschiedlich große, das Alpha-, das Beta- und das Gamma-Cyclodextrin mit jeweils sechs, sieben oder acht Einheiten des Zuckers.

Die Durchmesser des umschlossenen Raums der molekularen Tüten variieren dabei von 0,47 Nanometer bis 0,83 Nanometer, die Höhe beträgt etwa 0,8 Nanometer. Ein Nanometer ist nur ein millionstel Millimeter - und doch reicht dies aus, um die noch kleineren Geruchsmoleküle einzufangen und festzuhalten."

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktuelle_ausgabe/article.asp?cat=1&id=21617&source=archiv
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Beitragvon Leckermäulchen » Sonntag 22. August 2010, 12:29

Das ist eine total erschreckende Entwicklung. Jeder will doch beim Produktkauf selber entscheiden. Schlimm, wenn so ein Teddy beim Streicheln durch ein auf Pinimenthol hochallergisches Kind dann z. B. diesen Duft abgibt... und ähnliche unerwartete Dinge. Wird das denn wenigstens verbraucherverständlich deklariert und vor möglichen allergischen Reaktionen konkret gewarnt? Wohl eher nicht.
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Beitragvon Kaloo » Sonntag 22. August 2010, 14:41

Jeder Normaldenkende müsste aufschreien.

Wo ist das BfR?

Wo ist das UBA?

Wer schützt uns vor diesem unsinningen Wahnsinn der unsere Gesundheit riskiert und die Umwelt verschmutzt?
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Beitragvon Gatano » Sonntag 22. August 2010, 16:56

Ziemlich pervers diese Sugardaddys:

"...Schon vor drei Jahren hatte der deutsche Stofftierhersteller BärenWelt einen Teddybär auf den Markt gebracht, der vom Käufer mit Parfüm besprüht werden konnte und diesen Duft dann so lange im Inneren der auf seiner Oberfläche angebrachten Cyclodextrine versteckte, bis der Kunde darüberstrich..."
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Beitragvon Gatano » Mittwoch 24. August 2011, 18:34

EANS-DD: Wacker Chemie AG / Mitteilung über Geschäfte von Führungspersonen nach § 15a WpHG
[Wacker Chemie AG - 24.08.11 - 15:36]

EANS-DD: Wacker Chemie AG / Mitteilung über Geschäfte von
Führungspersonen nach § 15a WpHG
Mitteilungspflichtige Person:
-----------------------------
Name: Dr. Wilhelm Sittenthaler
(natürliche Person)

Grund der Mitteilungspflicht:
------------------------------
Grund: Person mit Führungsaufgaben
Funktion: Geschäftsführendes Organ

Angaben zur Transaktion:
--------------------------------------------------------------------------------

Transaktion:
------------

Bezeichnung: Aktie
ISIN: DE000WCH8881
Geschäftsart: Kauf
Datum: 18.08.2011
Währung: Euro
Kurs/Preis: 94,13000
Stückzahl: 231
Kurs/Preis: 94,14000
Stückzahl: 180
Kurs/Preis: 94,15000
Stückzahl: 119
Gesamtvolumen: 49.893,08000
Börsenplatz: Frankfurt


http://www.presseportal.de/meldung/2100679
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Beitragvon Tohwanga » Donnerstag 25. August 2011, 08:55

pervers...

"...die sich chemisch fest an Cellulosefasern binden..." Und wenn die Bindung dann doch nicht so fest ist? Können die Nanopartikel sich nicht am Gewebe halten, gelangen sie wohin? in die Atemluft, in Umgebungssubstanzen, sprich auf die Haut, in die Lunge, ins Essen?? Was passiert dann? Wurde das getestet? Nano heißt ja so klein, dass diese Teilchen haut, lungen, etc. durchgängig sind... somit im Körper überall hingelangen können. Was ist denn wenn sich diese Nanoteilchen im Gehirn, Leber, Blutgefäß, etc. ablagern?

"Die ringförmigen Moleküle umschließen einen Hohlraum, in dem sie Substanzen aufnehmen können, lange Zeit hervorragend geschützt - ohne feste chemische Bindungen." Auweia, das hört sich für mich an wie ein Castor-Behälter. Zeitbombe!
Tohwanga
 

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Beitragvon Gatano » Freitag 23. September 2011, 15:12

EANS-DD: Wacker Chemie AG
Mitteilung über Geschäfte von Führungspersonen nach § 15a WpHG
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Directors Dealings-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel
einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent
verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------

Personenbezogene Daten:
--------------------------------------------------------------------------------

Mitteilungspflichtige Person:
-----------------------------
Name: Dr. Wilhelm Sittenthaler
(natürliche Person)

Grund der Mitteilungspflicht:
------------------------------
Grund: Person mit Führungsaufgaben
Funktion: Geschäftsführendes Organ


Angaben zur Transaktion:
--------------------------------------------------------------------------------

Transaktion:
------------

Bezeichnung: Aktie
ISIN: DE000WCH8881
Geschäftsart: Kauf
Datum: 22.09.2011
Währung: Euro
Kurs/Preis: 69,73000
Stückzahl: 150
Gesamtvolumen: 10.459,50000
Börsenplatz: Frankfurt
Erläuterung:


Rückfragehinweis:

-----------------
Investor Relations

http://www.presseportal.de/meldung/2117577
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Beitragvon Gatano » Montag 10. Oktober 2011, 14:50

EANS-News: WACKER startet mit Polysilicium-Produktion am Standort
Nünchritz

-Unternehmen

Utl.: - Neue Produktionsanlagen steigern die Kapapzität von WACKER um
insgesamt 15.000 Jahrestonnen - Investitionen von rund 900 Mio. EUR
schaffen im Werk Nünchritz mehr als 500 neue Arbeitsplätze -
Vorstandsvorsitzender Rudolf Staudigl: "Dank unseres umfassenden
technologischen Know-hows sowie unserer eingespielten Ingenieur- und
Produktionsteams startet die Produktion schneller als ursprünglich
geplant"

Nünchritz (euro adhoc) - 10. Oktober 2011 - Die Wacker Chemie AG hat
am Standort Nünchritz mit der Produktion von polykristallinem
Reinstsilicium begonnen. Das gab der Münchner Chemiekonzern heute
bekannt. Die ersten Abscheidereaktoren des neuen Anlagenkomplexes
sind angelaufen und produzieren bereits qualitativ hochwertiges
Polysilicium für den Verkauf. Die volle Nennkapazität von rund 15.000
Tonnen pro Jahr wird voraussichtlich im 2. Quartal 2012 zur Verfügung
stehen. Damit liegt WACKER drei Monate vor dem ursprünglichen,
bereits sehr anspruchsvollen Zeitplan. Insgesamt hat WACKER rund 900
Mio. EUR in die neuen Produktionsanlagen investiert und schafft
dadurch mehr als 500 neue Arbeitsplätze.

"Der Kapazitätsausbau ist eine wesentliche Voraussetzung, um die
starke Nachfrage unserer Kunden nach qualitativ erstklassigem
Polysilicium für Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad auch in den
kommenden Jahren bedienen zu können", erläuterte Rudolf Staudigl,
Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG, am Montag vor
Journalisten in Nünchritz. "Dank unseres umfassenden technologischen
Know-hows und unserer eingespielten Ingenieur- und Produktionsteams
waren wir in der Lage, die Produktion schneller zu starten als
ursprünglich geplant."

Wie bereits gemeldet, hat WACKER im März dieses Jahres die
vorgesehene Produktionsleistung am Standort Nünchritz von zunächst
10.000 Jahrestonnen auf 15.000 Jahrestonnen angehoben. Erreicht wird
diese Kapazitätssteigerung durch Maßnahmen zur Beseitigung von
Engpässen im Produktionsverbund. Das gesamte Polysilicium von WACKER
einschließlich der Mengen aus der Produktion in Nünchritz steht bis
Ende 2015 nahezu vollständig unter Vertrag.

Der neue Anlagenkomplex besteht aus hoch integrierten
Stoffkreisläufen. Dabei werden Nebenprodukte aus den
Herstellprozessen aufgearbeitet und wieder als Ausgangsstoffe für die
weitere Wertschöpfung verwendet. Das senkt Kosten, schont
gleichzeitig Ressourcen und stärkt so die Wettbewerbsfähigkeit der
Polysiliciumproduktion von WACKER.

WACKER wird im Jahr 2011 mehr als 33.000 Tonnen polykristallines
Reinstsilicium produzieren und ist damit einer der größten Hersteller
weltweit. Mit dem neuen Anlagenkomplex in Nünchritz und dem
gegenwärtig im Aufbau befindlichen Polysiliciumstandort in Charleston
(Tennessee, USA) stärkt WACKER seine Position als führender
Hersteller von hochwertigem Halbleiter- und Solarsilicium.

WACKER in Nünchritz Das Werk in Nünchritz, im Jahr 1900 als
Chemiestandort gegründet, gehört seit 1998 zum WACKER-Konzern.
Seitdem wurden rund 1,4 Mrd. EUR investiert und das Werk Nünchritz zu
einer der weltweit größten und modernsten Produktionsstätten für
Silicone und polykristallines Reinstsilicium ausgebaut. Am Standort
Nünchritz sind derzeit mehr als 1.400 Mitarbeiter beschäftigt.

Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen,
die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von WACKER
beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser
vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür
garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die
Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen
können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den
vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche
Abweichungen verursachen können, gehören u. a.: Veränderungen im
wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und
Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde
Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der
Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen
durch WACKER ist weder geplant noch übernimmt WACKER die
Verpflichtung dafür. Die Inhalte dieser Presseinformation sprechen
Frauen und Männer gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird nur
die männliche Sprachform (z.B. Kunde, Mitarbeiter) verwendet.


Unternehmen: Wacker Chemie AG

http://www.presseportal.de/meldung/2126652
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Schöne neue Wackerwelt:Trojanische Zuckertüten

Beitragvon Husky » Donnerstag 5. April 2012, 10:10

[05.04.12 - 09:57] -------------------------------------

EANS-DD: Wacker Chemie AG / Mitteilung über Geschäfte von
Führungspersonen nach § 15a WpHG

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Directors Dealings-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel
einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent
verantwortlich.
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Personenbezogene Daten:
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Mitteilungspflichtige Person:
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Name: Dr. Rudolf Staudigl
(natürliche Person)

Grund der Mitteilungspflicht:
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Grund: Person mit Führungsaufgaben
Funktion: Geschäftsführendes Organ

Angaben zur Transaktion:
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Transaktion:
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Bezeichnung: Aktie
ISIN: DE000WCH8881
Geschäftsart: Kauf
Datum: 04.04.2012
Währung: Euro
Kurs/Preis: 61,91790
Stückzahl: 1000
Gesamtvolumen: 61.917,90000
Börsenplatz: Frankfurt
Erläuterung:


Rückfragehinweis:

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