Umweltjournal.de | Artikel Nr.: 16801
Wo der Wurm die Nase rümpft – Bekämpfung schädlicher Fadenwürmer auf dem Acker mittels Senfpflanzen und Ölrettich
Münster, 03.05.2010: Senf und Rettich treiben uns beim Verzehr Tränen in die Augen. Schuld sind so genannte Senfölglykoside. Diese Pflanzenstoffe, die für stechenden Geruch und bitteren Geschmack zuständig sind, treiben auch schädliche Fadenwürmer in die Flucht.
Dass man Senf- und Ölrettichpflanzen nutzen kann, um mit Fadenwürmern befallene Felder zu sanieren, ist in den vergangenen drei Jahren unter Federführung des Julius Kühn-Instituts (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Münster untersucht worden. „Die so genannte Biofumigation ist ein junges Verfahren, das in Südeuropa, Australien und den USA bereits erfolgreich zur Bekämpfung pflanzenparasitärer Nematoden eingesetzt wird“, berichtet Dr. Johannes Hallmann vom JKI. „Unser Ziel war herauszufinden, ob das Verfahren auch unter unseren gemäßigten Klimabedingungen und in hiesigen Anbausystemen dem hohen Erwartungsdruck standhält“, so der JKI-Wissenschaftler.
Bei der Biofumigation werden verschiedene Senfarten, Ölrettich und andere Kohlarten mit hohen Glucosinolatgehalten als Zwischenfrucht auf den betroffenen Ackerflächen angebaut. Zur Blüte, wenn die Glucosinolatgehalte am höchsten sind, werden die Pflanzen zerkleinert und in den Boden ist ein Teil der belebten obersten Erdkruste. Boden eingearbeitet. Durch eine enzymgesteuerte Reaktion entstehen im Boden eben jene Stoffe (Isothiocyanate), die die Fadenwürmer, Nematoden genannt, abtöten.
Hier geht´s zum kompletten Text:
Quelle: http://www.umweltjournal.de/AfA_technik/16801.php