17.10.2016
Von Carolin Wahnbaeck
Umweltskandale in Deutschland
Was wurde aus dem Dioxin im Boden?
Hochgiftiges und sehr langlebiges Dioxin verseucht das Erdreich - eine Horrormeldung, die Deutschland in der Vergangenheit mehrfach erschütterte. Am Beispiel Hamburg: Wie groß ist die Gefahr durch Altlasten heute noch?
Ein Spätsommertag 2016, Hamburg-Moorfleet: Ruhig liegt das alte Boehringer-Gelände in der Sonne. Auf dem makellosen Asphalt parken Hunderte Lkw. Kein Mensch ist zu sehen, die Luft wirkt klar und sauber. Dabei lauern unter der Asphaltdecke über 100 Tonnen Dioxin und andere Gifte.
Boehringer hat hier jahrzehntelang Herbizide und Pestizide für die Agrarindustrie hergestellt, viele Tonnen eines Giftcocktails entstanden dabei - und verbreiteten sich in Boden, Luft und Wasser. Die Folge: an Chlorakne erkrankte Arbeiter, vergifteter Boden und verseuchtes Grundwasser. Boehringer Moorfleet - dieser Standort steht für einen der größten Umweltskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Heute ist der einstige Fabrikstandort Arbeitsplatz für ein paar Dutzend LKW-Händler.
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