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Giftiges Paraguay

BeitragVerfasst: Freitag 25. April 2008, 21:37
von Juliane
Giftiges Paraguay

"Das Sprühen tötet die Enten, die Schweine, die Hühner, alles", sagt Doña Elodia. Gesprüht hat der Nachbar, ein Soja-Farmer, der zweimal die Woche mit dem Traktor die giftigen Schwaden verteilte. 2001 schließlich haben sie ihre 20 Hektar verkauft, und zwar an den Gift sprühenden Nachbarn. Der Erlös reichte für ihren jetzigen Besitz: Nur acht Hektar, doch dafür näher an der Straße. Jetzt haben sie einen neuen Nachbarn. Er ist Brasilianer. Es ist wieder ein Soja-Farmer. Auch er setzt seine Pflanzenschutzmittel rücksichtslos ein. "Letztes Jahr hatten wir 7000 Tomaten, der Wind trieb das Gift zu uns herüber, und alle 7000 sind eingegangen."



"Das Hauptproblem bei uns ist die Sprüherei", bestätigt Derlis Olmedo, der Bürgermeister von 3 de Febrero. "Sie vergiften hier alles, aber sie wohnen woanders, und wenn ihre Leute sprühen, dann sitzen sie in ihren klimatisierten Autos und gucken zu." Das herumwehende Gift habe die Unruhen der vergangenen Zeit heraufbeschworen. Die Unruhen mit Messern und Macheten, mit Morddrohungen. "Die Kleinbauern kennen mittlerweile ihr Recht, und das nehmen sie dann selber in die Hand". Zurzeit herrsche "gespannte Ruhe, aber es kann jeden Augenblick wieder losgehen."

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