Gleicher Impfstoff für alle Österreicher

[Maria Magdalena]

Alle Österreicher sollen im Gegensatz zur normalen deutschen Bevölkerung den Impfstoff ohne Verstärker und Konservierungsmittel erhalten, den die deutsche Regierung und Bundeswehr exklusiv für sich bestellt haben.

Am 27. Oktober ist es soweit: In Österreich startet die Impfkampagne gegen die Schweinegrippe. Rund 520.000 Dosen des Baxter-Impfstoffes "Celvapan" wurden bereits an die einzelnen Bundesländer verteilt. Vorerst sollen jedoch nur Beschäftigte im Gesundheitsbereich immunisiert werden.

Zeitgleich mit Österreich startet auch Deutschland seine Impfaktion gegen die Schweinegrippe. Dort ist bereits eine heftige Debatte über unterschiedliche Impfstoffe entbrannt. Die deutsche Regierung wurde stark kritisiert, weil für die Bevölkerung ein anderes, umstritteneres Serum bestellt wurde als für Regierungsmitglieder und das Militär.

Dieses enthält strittige Wirkstoffverstärker ("Adjuvans"), die verstärkt Nebenwirkungen auslösen können. Zudem ist der mit Verstärkerstoffen versetzte Impfstoff nicht an Schwangeren und Kleinkindern unter drei Jahren erprobt worden, so SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach.

"Ich halte die Impfung nicht für absolut notwendig", betonte der Vizepräsident der deutschen Ärztekammer, Frank Ulrich Montgomery. Die Schweinegrippe habe sich "als weniger gefährlich herausgestellt als die normale saisonale Grippe oder die Vogelgrippe". Er wies außerdem darauf hin, dass die Impfung wie alle anderen Impfungen keinen hundertprozentigen Schutz biete.

Die "Celvapan"-Verabreichung geschieht freiwillig. Allerdings kommt Celvapan nur deshalb ohne die umstrittenen Verstärker aus, weil es eine größere Konzentration an inaktivierten Schweinegrippe-Viren enthält als die beiden anderen Impfstoffe. (apa/red)

http://www.news.at/articles/0943/6/253822/risiken-praeparate-wie-schweinegrippe-impfung