Amygdala-Training gefällig?

Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon Juliane » Montag 12. März 2012, 07:58

"Amygdala-Training gefällig?........

Sie wollen es direkter? Nehmen Sie mal folgendes Bild: greifen Sie in Gedanken nach einer langen, flauschigen Feder, und kitzeln Sie mit dieser Ihre Amygdala. Killekille, und schon bald beginnen Sie zu lächeln! ....."

http://www.openmindjournal.com/2011/03/10/amygdala-training-gefalligst/
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Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon Beobachter » Montag 12. März 2012, 08:22

Ich kann mich nur wiederholen:

Perfide hoch X ... !!!

Das Schlimmste: Der Verfasser dieses Schwachsinns ist Arzt!
Was bei Open Mind so getrieben wird, ist ja sattsam bekannt - wer dort mitmacht, auch.

Und dass das vor der Glotze hängen keine kreative Freizeitgestaltung ist, müsste jedem bekannt sein, der noch einen Rest gesunden Menschenverstandes besitzt.

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, braucht man weder solche zwielichtigen Geschäftsunternehmen wie Open Mind noch das "Kitzeln der Amygdala" noch das Statement/Marketing eines Arztes, der sich dafür hergibt!

Dein Zitat, Juliane, habe ich zuerst für einen Joke gehalten - es ist mitnichten einer!

Unglaublich!

LG Beobachter
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Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon mirijam » Montag 12. März 2012, 13:48

Ich trainiere meine Amygdala täglich, denn es gibt bei mir kaum einen Tag, an dem ich nicht ausgiebig lache, und das ohne Feder. Besonders komisch finde ich die Witze, die Ärzte von sich geben.

Der Killekille-Witz oben hat mich auch gerade zum Lachen angeregt. Ja, Ärzte sind schon seltsame Exemplare, sie kommen auf die verrücktesten Ideen..
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Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon Juliane » Montag 12. März 2012, 15:01

Der Autor des Zitats arbeitet in Zürich

Dr. med. Yves Patak
PraxisZürich
Kornhausstr. 53
CH - 8037 Zürich
http://www.yvespatak.ch/Home.html


Und in Zürich soll in einigen Wochen auch der Mandelkern von MCS Patienten trainiert werden:


Lesen wir mal auf http://www.mcs-liga.ch/">http://www.mcs-liga.ch/

"Neue interessante MCS-Therapien: Die MCS-Liga plant zwei Workshops mit MCS-Therapeutin Annie Hopper in April 2012

Anmeldung hier

http://www.dnrsystem.com/mcs_recovery.html

Annie Hopper war selber MCS-betroffen http://dnrsystem.com/ Heilungsberichte: http://www.dnrsystem.com/testimonials.html

Seit neuem hört man von Heilerfolgen bei MCS- und CFS-Betroffenen durch Therapien die auf neue Erkenntnisse der Gehirnforschung abstützen und auf neuartige Weise die Krankheit erklären, dies mal unvoreingenommen anzuschauen lohnt sich. Die Theorie: MCS wird hier keinesfalls als psychosomatisch behandelt, sondern als schwere körperliche Erkrankung, die durch Vergiftung, Traumata und andere Dinge verursacht wurde und dadurch das Alarmsystem in unserem Gehirn (das limbische System) auf „Daueralarm“ geschaltet wurde. So dass unser Körper auch bei kleinsten harmlosen Auslösern und Düften überreagiert und unseren Körper ununterbrochen mit Stresshormonen, etc. belastet und so uns selber vergiftet. Durch diese Therapien soll unser körpereigenes Alarmsystem wieder auf ein gesundes Mass heruntergefahren werden."


http://www.mcs-liga.ch/">http://www.mcs-liga.ch/news-infos.html

http://www.mcs-liga.ch/">http://www.mcs-liga.ch/"

Kari auf symptome.ch verkündet gar:


"Die Schweizer Regierung scheint hier einen DNRS - Workshop (Dynamic Neural Retraining System) am 12. Mai in Zürich zu sponsern:


Zitat:
Swiss government sponsors Dynamic Neural Retraining System™
The Government of Switzerland has been following The Dynamic Neural Retraining System™ (DNRS™) with interest and has announced it will sponsor the workshop in Zurich in May, 2012. The program will run for 5 days, with two German translators present for the participants.

The DNRS is a neuroplasticity-based brain retraining program that is helping people with various limbic system disorders – such as chemical sensitivity, chronic fatigue syndrome, fibromyalgia, electromagnetic sensitivity, and anxiety – to recover their health.

Planet Thrive » Swiss government sponsors Dynamic Neural Retraining System"
http://planetthrive.com/2012/03/swiss-government-sponsors-dynamic-neural-retraining-system/


http://www.symptome.ch/vbboard/mcs/72565-multiple-chemical-sensitivity-multiple-chemikalienunvertraeglichkeit-amygdala-retraining-erfahrungsberichte-gegenseitige-unterstuetzung-15.html#post784762
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Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon mirijam » Montag 12. März 2012, 15:06

Das hier könnte auch interessant sein, soeben gefunden:

http://www.angst-und-panik.de/angst--panikstoerungen/die-amygdala/index.html
mirijam
 

Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon Juliane » Montag 12. März 2012, 15:08

Mittlerweile gibt es Studienergebnisse zu Amygdala Retraining

veröffentlicht auf PubMed


A mind-body technique for symptoms related to fibromyalgia and chronic fatigue.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22385563

Weitere Ergebnisse stehen aus.


Ich hatte darüber berichtet:


viewtopic.php?t=17339
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Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon Juliane » Montag 12. März 2012, 15:18

MCS kann man auch nicht mit Mandelkern-Killekille heilen.

Natürlich hat eine Lebensführung mit Elementen einer Body-Mind-Medizin auf jeden Patienten positive Auswirkungen.

Wusste schon der alte Kneipp.

Aber MCS Heilung mit Mandelkern-Killekille bei wem wird das wohl so sein?
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Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon mirijam » Montag 12. März 2012, 23:53

Das kommt einem irgendwie bekannt vor- Zitat:

\"Die Symptome psychischer Erkrankungen sind so vielfältig wie die Krankheiten an sich.
Speziell bei der Angsterkrankung sollte man meiner Meinung nach die Symptome aufsplittern in
- körperliche Symptome
- kognitive Symptome
Oft wird von Patienten gerade die körperlichen Symptome dargestellt und beschrieben. Nicht selten haben Angsterkrankte eine lange Odysee an Arztbesuchen hinter sich. Meinen Erfahrungen nach können mehrere Jahre bis zur richtigen Diagnosestellung und letztendlich zur angemessnen Therapie führen.
Wichtig ist es jedoch: Jegliche organische Ursachen auszuschließen. Gerade die Schilddrüse kann ähnliche Symptome hervorrufen. Auch wurden bei Frauen hormonell bedingte Störungen, etwa durch eine Spirale oder der Pille, als möglich auslösende Ursachen erkannt.

Körpeliche Symptome
Wie vorher beschrieben können diese sehr vielfältig sein. Die typischsten und häufgsten sind jedoch

Schwitzen
Zittern
Übelkeit (bis zum Erbrechen)
Verdauungsprobleme
Schwindel
sog. \"weiche Knie\", also Kraftlosigkeit
Abgeschlagenheit
Müdigkeit
Herstolpern

Speziell während Panikattacken kommt es zu

Herzrasen
Schweissausbrüche
Schwindelanfälle
Atemnot
Beklemmungsgefühle
Zittern am ganzen Körper
Kognitive Symptome

Auf der kognitiven (gedanklichen) und der Verhaltensebene sind

ausgeprägte Vermeidungsmuster
Antriebsstörungen
\"katastrophisierende\" Gedanken
charakteristisch für eine behandlungsbedürftige Angsterkrankung.\"


Siehe hier:
http://www.angst-und-panik.de/angst--panikstoerungen/symptome-einer-angst-und-panikerkrankung/index.html

- Editiert von mirijam am 13.03.2012, 22:18 -
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Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon mirijam » Montag 12. März 2012, 23:56

Und wie würden die behandeln? Dachte ich's mir doch- Zitat:

"Benzodiazepine
Die bekanntesten Wirkstoffe bei Benzodiazepine, auch Tranqualizer genannt, sind Alprazolam, Lorazepam, Diazepam und Bromazepam. Verbreitete Handelsnamen unter anderem Valium® (Diazepam) und Tavor® (Lorazepam).
Benzodiazepine wirken direkt auf das zentrale Nervensystem (ZNS) und bewirken eine rasche entkrampfende, angstlösende Wirkung.
Leider werden diese Wirkstoffe meiner Erfahrung nach viel zu oft und zu schnell an den Patienten abgegeben, meist durch den Hausarzt. Meines Erachtens nach, sind Benzodiazepine Notfallmedikamente die nur in Krisensituationen und unter ärztlicher Aufsicht zum Einsatz kommen sollten, etwa während einer stationären Aufnahme in einem Krankenhaus/Psychiatrie. Bei längerer, unkontrollierter Einnahme kommt es zur Abhängigkeit, einer Sucht. Deutlich macht dies auch, dass bestimmte Wirkstoffe unter das Betäubungsmittelgestz fallen und beispielsweise von "Drogendealern" gehandelt werden.
Aber noch einnmal: Für Krisensituationen, Suizidalität oder ähnlichen kritischen Situationen sind diese Medikamente erste Wahl und sollten gegeben werden. Bei einer kurzzeitigen Einnahme, etwa über einen Zeitraum von bis zu 2 Wochen, besteht in der Regel keine Abhängigkeitsgefahr.

Antidepressiva
Antidepressiva gehören bei der Angststörung als Mittel der 1. Wahl. Moderne Medikamente sind sog. SSRI's (Selective Serotonin Reuptake Inhibitor), selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer.
Serotonin ist ein körpereigenes Hormon (Neurotransmitter) das unter anderem auch in Leber und Milz produziert wird; und unter anderem im Zentralnervensystem vorkommt.
Neben vielen anderen Faktoren, ist Serotonin auch für die Stimmung eines Menschens verantwortlich. Bei Menschen mit Depressionen, aber auch bei Angst,- und Panikerkrankungen ist der Serotoninspiegel zu niedrig oder wird zu schnell abgebaut. Hier setzen die Medikamente der SSRI's an. Sie verhinden, dass das Serotonin zu früh wieder abgegeben wird und ermöglichen so die höhere Wirksamkeit des körpereigenen Hormons.
Älteren Medikamenten, der Klasse der trizyklischen Antidepressiva, sind SSRI's weit überlegen. Bekannte Wirkstoffe von SSRI's sind unter anderem Fluoxetin, Sertralin, Citalopram und einige mehr.
SSRI's sind entgegen von Benzodiazepinen auch für eine Langzeitbehandlung geeignet, sie verursachen keine Abhängikeit.

Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt."


http://www.angst-und-panik.de/angst--panikstoerungen/therapien-gegen-angst-und-panikerkrankungen/medikamentoese-therapie/index.html


Aha, alles klar, Psychopharmaka.
mirijam
 

Amygdala-Training gefällig?

Beitragvon mirijam » Dienstag 13. März 2012, 00:01

Natürlich darf die Amygdala auch hier nicht fehlen (sonst laufen wir Gefahr, "off topic" zu sein ;-)).

Zitat

"Die Amygdala - Allgemeines
Die Amygdala ist ein Kerngebiet des Gehirns im medialen Teil des Gehirns und tritt jeweils paarig auf (Plural: Amygdalae). Sie wird auch als Mandelkern bezeichnet und ist Teil des Limbischen Systems. Sie ist im wesentlichen verantwortlich für die Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren und der daraus entstehenden emotionalen Mechanismen. So steuert der Mandelkern z.B. unsere Furcht oder unsere Aggressionen.



Die Amygdala - Angst und Panikreaktionen
In jeder Situation in der wir uns befinden, gleicht der Mandelkern Informationen ab, die früher schon einmal erlebt wurden. So werden z.B. traumatische Erlebnisse in der Amygdala abgespeichert. Tritt eine ähnliche Situation auf, erkennt sie diese und schlägt "Alarm", indem sie beispielsweise Stresshormone wie Adrenalin oder Noradrenalin austößt. Die Folge sind die entsprechenden emotionale Zustände, wie Trauer, Wut oder auch Agressionen, sowie körperliche, wie Herzrasen, Schwindel oder Übelkeit.
Dabei spielt die Vernetzung im Gehirn eine wesentliche Rolle. So ist das sog. rationale Denken fest im Großhirn verankert. Die Meldungen von der Amygdala zum Großhirn sind um ein vielfaches schneller als andersherum. So lernt das Gehirn schneller auf Gefahren zu reagieren, indem der Mandelkern blitzschnell reagiert, noch bevor es zum rationalen denken kommt. Die Stressmeldungen vom Mandelkern zum Gehirn gleichen einer 6-spurigen Autobahn, der Weg vom rationellem denken zurück ist gerade mit einem Feldweg vergleichbar.
Erst wenn es dem rationalem denken gelingt, die Situation auch gedanklich zu "entschärfen", erreicht dieses auch wiederum die Amygdala, die mit der Beendigung der Hormonausschüttung reagiert. Die Folge ist die Abnahme der emotionalen und körperlichen Reaktionen.


Die Amygdala - Chancen für die Angsttherapie
Der Mandelkern lernt immer und laufend hinzu. Dieses ist im Grunde auch der Ansatzpunkt einer Psychotherapie. So lernt sie nicht nur auf Stressereignisse zu reagieren, sondern auch auf Situationen, die wir entspannt erleben.
Wenn wir an einem bestimmten Ort eine schöne, entspannte Zeit erlebt haben so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir beim nächsten Besuch dieses Ortes eine gleiche oder ähnliche Entspannung erleben. Die Amygdala hat das empfinden sozusagen abgespeichert. So reicht auch oftmals nur der Gedanke an den Ort, um den emotionalen Zustand wieder zu erreichen.
So werden im Laufe einer Angst,- und Paniktherapie auch systematisch "furchteinflößende Situationen" neu aufgegriffen und mit Hilfe von verschiedenen Techniken, neu positiv belegt. Sei es durch Konfrontation und/oder reaktivierung des rationellen denkens in den jeweiligen Situationen. So werden Angstsituationen mit positiven Erlebnissen neu belegt, sodass diese ihre Furcht verlieren (Angst vor der Angst)."


http://www.angst-und-panik.de/angst--panikstoerungen/die-amygdala/index.html
mirijam
 


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