Pestizide unkalkulierbares Risiko

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon Janik » Mittwoch 26. Januar 2005, 21:07

Prof Dr. Jay Gan, ein Professor für Umweltchemie an der University of
California-Riverside fand heraus, daß derzeit 25% der eingesetzten Pestizide ein nicht abschätzbares Risiko darstellen. Zu dieser Gruppe gehören Pyrethroide und Organophosphate, beide Pestizidgruppen werden auch in Deutschland flächendeckend eingesetzt.
Janik
 

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon Anne » Mittwoch 26. Januar 2005, 21:50

Hallo Janik,

wenn es um Pyrethroide geht, könnte man mich als "Sensor" irgendwo einsetzen, ich würde die überall herausfinden. Auch wenn man sie nicht riecht, bekomme ich sehr schnell bestimmte Beschwerden, wenn ich damit in Kontakt komme.

Aber ist es wirklich richtig, dass man Pyrethroide, also Flammschutzmittel, unter Pestizide einstuft? Oder hast Du dich da verschrieben?

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon Janik » Donnerstag 27. Januar 2005, 10:05

Hallo liebe Anne,

Pyrethroide gehören zur Stoffgruppe der Pestizide. Der Ursprungsstoff war Naturpyrethrum, aber damit haben diese synth. Abkömmlinge nichts mehr gemein. Sie sind extrem langlebing und hochsensibilisierend. Laut Altenkirch waren es 100% der Exponierten, die MCS bekamen. Er ordnete MCS jedoch als psychische Störung ein.

Ich merke sie auch in geringster Dosierung, ohne sie zu riechen. Mir wird sofort die Zunge und das Gesicht taub.

Liebe Grüße

Janik
Janik
 

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon jeansgirl » Freitag 28. Januar 2005, 13:26

viele produkte werden immer noch als "Natur" Pyretrum angeboten
liest man weiter steht "langzeitwirkung" also können das keine
harmlosen "Pyrethroide" sein
jeansgirl
 

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon jeansgirl » Freitag 28. Januar 2005, 13:30

WDR3 - MARKT, Sendung vom 23. August 1999,Insektengift in der Wohnung
Von Jörg Heimbrecht,
Thomas Lagies aus Hamburg ist erst 38 Jahre alt und schon unheilbar krank. Die Ärzte haben bei ihm eine schwere Schädigung des Nerven- und Immunsystems festgestellt. Die Berufsgenossenschaft hat ihn als schwerbeschädigt anerkannt.
markt: "Welche Gesundheitsstörungen und Gesundheitsschäden haben Sie heute?" Antwort: "Dass man körperlich absolut nicht belastbar ist. Man bricht zusammen sowie man irgendwie was Schweres tragen will. Dass die Hände taub werden, dass man regelrechte Lähmungserscheinungen im rechten Bein hat. Man kann sich nicht mehr konzentrieren. Eine längere Zahlenkolonne im Kopf behalten geht nicht.
Lagies hat drei Jahre als Hausmeister in einer Aussiedler- und Asylbewerberunterkunft in Hamburg-Billstedt gearbeitet, da wurde er krank. Durch Insektengifte, die alle paar Wochen gegen Küchenschaben versprüht wurden. Eine Hauptursache: Dichlorvos, das auch in vielen Insektensprays als Wirkstoff enthalten ist.
Norbert Weis, Toxikologe vom Bremer Umweltinstitut zu markt: "Dichlorvos ist eine chemische Substanz, die zur selben Substanzgruppe gehört wie die chemischen Nervenkampf- stoffe oder auch das bekanntere E 605. In hohen Dosen führt das zum Tode, aufgrund von Atemlähmung. In Dosen, wie sie im Innenraum vorkommen, führt es zu Kopfschmerzen,Übelkeit, Erbrechen, Konzentrationsstörungen, zu einer verminderten Atmung. Dichlorvos wird häufig in Kombination mit anderen Insektenvertilgungsmitteln angewandt, was zu einer Wirkungsverstärkung führt, die zu lebenslangen Schäden führen kann, sei es zu Lähmung- en, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, ähnlich wie wir das von den Holz- schutzmitteln her auch kennen.Seit Jahrzehnten gibt es ungiftige Alternativen zur chemischen Keule: Das Fliegengitter am Fenster, oder den Fliegenfänger, der nur Leim enthält. Trotzdem gehen dank aufwendiger Werbung jedes Jahr für 128 Millionen Mark Gifte zur Insektenbekämpfung im Haus über den Ladentisch. Und Jahr für Jahr werden Hunderte durch Mittel krank, die man in jeder Drogerie kaufen kann. Ohne FCKW, unschädlich für die Ozonschicht wird geworben, natürlicher Wirkstoff Pyrthrum, der in Chrysanthemen vorkommt. Dass der ebenso wie Dichlorvos unter Krebsverdacht steht, kann man nicht auf der Dose nachlesen. Und Dichlorvos ist eines der gefährlichsten Insektengifte.Prof. Wolfgang Lingk vom Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BGVV) zu markt: "Dichlorvos-haltige Mittel verteilen sich in der Innenraumluft. Es entstehen hohe Konzentrationen, und damit sind gesundheitliche Schäden oder Beeinträchtigungen nicht auszuschließen. Deswegen haben wir vor über 20 Jahren schon vor der Anwendung von derartigen Mitteln im Innenraum gewarnt.
Hersteller Bayer dagegen hat stets behauptet, Insektenstrips und -Sprays mit Dichlorvos seien für Menschen harmlos, weil bei korrekter Einhaltung der Gebrauchsanleitung alle Grenzwerte eingehalten würden. Aber das hat noch keine Behörde überprüft. Das renommierte Bremer Umweltinstitut hat jetzt nachgemessen. Ein handelsüblicher Insektenstrip, aus dem Dichlorvos verdampft, wird in einem Untersuchungsraum aufgestellt. Jeden Tag wird die Giftkonzentration in der Luft gemessen. Norbert Weis vom Bremer Umweltinstitut zu markt: "Wir haben Dichlorvos in hohen Konzentrationen in der Raumluft nachgewiesen. Es wird über die Atemluft aufgenommen. Es kann sich aber auch an Nahrungsmittel anlagern und wird über die Nahrung aufgenommen. Und es lagert sich an Textilien an, was zu einer Aufnahme über die Haut führt. Auch wenn man der Raum schon verlassen hat oder den Insektenstrip abgehängt hat, führt es noch zu einer Belastung, die zu Gesundheitsschäden führen kann.
Der Grenzwert, den die Weltgesundheitsorganisation WHO bei Menschen gerade noch für vertretbar hält, wird nach den Analysen des Bremer Umweltinstituts bis zu 200-fach überschritten. Aber das ist immer noch kein Grund für ein schnelles Verbot.
Prof. Wolfgang Lingk: "Es gibt in Deutschland kein
Zulassungsverfahren. An dieser Stelle konnten wir nicht tätig werden. Wir konnten immer nur Vorschläge unterbreiten. Es hat sehr lange gedauert. Das haben wir immer sehr bedauert, dass die Bundesregierungen unsere Vorschläge für eine restriktive Handhabung nicht aufgegriffen haben.
Erst im nächsten Jahr will Gesundheitsministerin Andrea Fischer die chemische Industrie per Gesetz verpflichten, nur noch für Menschen ungefährliche Insektenmittel zu verkaufen, wie es inzwischen sogar die industriefreundliche europäische Union vorschreibt.
Und auch dann wird es wohl noch Jahre dauern, bis alle Uraltgifte mit Wirkstoffen, wie Dichlorvos und Pyrethroiden überprüft sind und endlich dahin kommen, wo sie hingehören: auf die Giftmülldeponie.
(Der WDR ist nicht verantwortlich für den Inhalt externer Internetseiten.)
Dieser Text gibt den Inhalt des markt-Beitrags vom 23. August 1999 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.
- Alle Angaben ohne Gewähr -


Kontaktadressen:
a.. Interessengemeinschaft der Holzschutzmittelgeschädigten IHG, Karl-Jürgen Prull
Unterstaat 14, 51766 Engelskirchen, Tel. (0 51 65) 91 39 39
a. Interessengemeinschaft der Pyrethroid-Geschädigter in der IHG e.V. ,Unterstaat 14, 51766 Engelskirchen, Tel. (0 2263-901422 Fax. 02263-901423
a.. Bundesweite Selbsthilfegruppe MCS/CFS-Syndrom e.V. Königsbergstr. 5b
95448 Bayreuth, Tel. (09 21) 2 35 82 (Dienstag und Donnerstag, 19.00 bis 20.00 Uhr)
Fax (09 21) 1 50 01 65 Internet: mcs.de.cx
a.. Coordination gegen BAYER-Gefahren, Himmelgeisterstr. 107, 40225 Düsseldorf
Tel. (02 11) 33 39 11, Fax (02 11) 33 39 40, Internet: http://www.dsk.de/rds/16985014.htm
E-Mail: CBGnetwork@aol.com
a. Deutscher Schädlingsbekämpfer-Verband, Untere Str.24, 69514 Laudenbach, tel. 06201-46628, Fax. 06201-46526 dieser Verband nennt Schädlingsbekämpfer in Ihrer Nähe. Nur qualifizierte und hauptberuflich tätige Betriebe sind organisiert.
a. Dr.med. Gabriele Leng, fachbereich Hygiene, heinrich-Heine-Uni., Universitätsstr.1, 40225 Düsseldorf, tel. 0211-8112607, Fax. 0211-8112619. Das Institut für Hygiene möchte in einer groß angelegten Studie herausfinden, wie gross eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch eingesetzte Pyrethroide im Haushalt tatsächlich ist.Betroffene, die sich an der Studie beteiligen wollen, sollten sich unbedingt, bevor der Schädlingsbekämpfer kommt, an das institut wenden.
a. Prof. Dr. Heinz Mehlhorn, Institut für Zoomorphologie, Zellbiologie und Parasitologie, Heinrich- Heine - Universität, Universitätstr.1, 40225 Düsseldorf, tel. 0211-8113052 Fax. 0211-8114499, Insektenbestimmung kostenlos, Die toten Tiere im Umschlag (mit Tesa festgeklebt oder in einer Streichholzschachtel) an das Institut senden. Der Insektenbestimmung folgen Tips und Ratschläge zum weiteren Vorgehen und zum Vermeiden der Tiere.
a. Industrieverband Agrar e.V. /IVA, Karlstr.21, 60329 Frankfurt, Tel. 069-2556-1281, Fax.069-236702
a. Bundesverband die Verbraucherinitative e.V., Breite Str. 51, 53111 Bonn, Tel. 0228-7263393 Fax. 0228-7263399, e-mail:Verbraucher_Ini@csi.com
jeansgirl
 

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon Janik » Freitag 28. Januar 2005, 20:40

Wenn da Langzeitwirkung steht, sind es Pyrethroide.
Wenn das Pestizid sich schnell abbaut, ca. 24-48 Std. ist es Naturpyrethrum.

Grüße

Janik
Janik
 

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon Roland » Montag 31. Januar 2005, 23:11

Hallo Janik,

könntest Du bitte Deine Infos zu den Pestiziden (die wohl sehr detailliert sind) mit Quellenangaben mitteilen? Wäre das evtl. nachträglich noch möglich? Das wäre wirklich klasse, wenn Du dazu Links oder Zeitschriftenartikel nennen könntest.

Vielen Dank.

Viele Grüße
Roland
Roland
 

Pestizide unkalkulierbares Risiko

Beitragvon Janik » Mittwoch 2. Februar 2005, 16:41

Hallo Roland,

ich versuche das wiederzufinden.
Zukünftig nenne ich die Quellen, da haben andere mehr davon.

Grüße

Janik
Janik
 


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