Neues Gesetz wg. Stevia

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Beitragvon Leckermäulchen » Mittwoch 4. Januar 2012, 23:37

Hallo, ihr Lieben!

Heute war ich im Biomarkt und wollte Steviapulver kaufen. Da sagte mir die Verkäuferin, es gäbe jetzt in Deutschland eine neue Gesetzeslage diesbezüglich, dass es nicht mehr nur als Kosmetikzubehör sondern auch als Süßstoff verkauft werden dürfe, und sie haben das jetzt völlig aus dem Programm genommen. Auch in anderen Bioläden gibt es damit plötzlich Probleme. Was hat es denn mit diesem dubiosen neuen Gesetz auf sich? Ist da wieder irgendeine Lobby am Werk, die uns dieses Süßungsmittel madig machen will, sprich: wird es womöglich mit Stoffen versetzt, verlängert o. ä. und ist damit nicht mehr bio? Oder was ist passiert?
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Beitragvon Leckermäulchen » Mittwoch 4. Januar 2012, 23:59

Diesen Link habe ich gefunden, aber die aktuelle Situation ist dies nicht, so wie ich es jetzt gehört habe.
http://www.zeit.de/2008/47/DOS-Stevia
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 09:50

Die Pressemitteilung auf ec.europa.eu


"Im Zuge der Neubewertung von Zusatzstoffen hat die Kommission heute auch die Verwendung des natürlichen Süßungsmittels Steviolglycosid, das aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird, in mehreren Lebensmittelkategorien genehmigt. ....."

http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/10285_de.htm 

VERORDNUNG (EU) Nr. 1131/2011 DER KOMMISSION
vom 11. November 2011
zur Änderung von Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich Steviolglycosiden

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:295:0205:0211:DE:PDF


"Am 2. Dezember 2011 ist es offiziell: Stevia-Süßstoffe werden als Lebensmittel-Zusatzstoff mit der Bezeichnung "Steviolglykoside E 960" zugelassen. Man konnte Stevia-Blätter und -Süßstoffe auch schon vorher kaufen, übers Internet, in Bioläden und in Reformhäusern. Allerdings nicht als Lebensmittel. Die überwiegend in China hergestellten Produkte wurden offiziell als Kosmetikartikel verkauft, als Badezusatz zum Beispiel, oder als Grundlage zur Herstellung von Gesichtsmasken. Der Süßstoff wird in einem aufwändigen, mehrstufigen Verfahren aus den Blättern der Stevia-Pflanze hergestellt. Produktqualität und Zusammensetzung waren fraglich. Nutzer klagten über bitteren Nachgeschmack und hatten Probleme mit der richtigen Dosierung. Nachdem die EU-Kommission Stevia-Süßstoffe jetzt offiziell zugelassen hat, müssen die Hersteller die festgelegten Qualitätskriterien erfüllen, um sie als Lebensmittel zu verkaufen.

Der Agrarwissenschaftler und Stevia-Experte Dr. Udo Kienle rechnet damit, dass schon ab Mitte Dezember die ersten Stevia-Süßungsmittel im Supermarkt stehen werden. Wer vorher unbedenkliche Stevia-Produkte kaufen will, sollte Produkte aus der Schweiz bestellen. Dort sind die Süßstoffe seit 2008 zugelassen und den EU-Standards entsprechend überprüft.
Kienle geht jedoch davon aus, dass es bald auch verstärkt Stevia-Produkte auf dem Markt geben wird, die Zucker eins zu eins ersetzen. Ein Löffel Stevia ist dann genauso süß wie ein Löffel Zucker"


http://www.brigitte.de/figur/ernaehrung/ernaehrung-zucker-stevia-571230/3.htm
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 09:52

Steviaprodukte kommen überwiegend aus China.

Klick mal auf diesen Link hier:

Stevia Produzenten & Stevia Lieferantenverzeichnis auf german.alibaba.com
http://german.alibaba.com/products/stevia.html

Nachdem die EU-Kommission Stevia-Süßstoffe jetzt offiziell zugelassen hat, müssen die Hersteller die festgelegten Qualitätskriterien erfüllen, um sie als Lebensmittel zu verkaufen.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 09:54

"Wer von Stevia vor allem ein natürliches Süßungsmittel erwartet hat, wird enttäuscht: "Die jetzt zugelassenen Steviolglykoside werden durch ein komplexes chemisches Verfahren gewonnen und haben mit der Natürlichkeit der Pflanze nichts mehr zu tun", sagt Kienle. So werden für die Aufbereitung einer Tonne Stevia-Blätter etwa 86 Kilo Aluminiumsalze gebraucht. Kienle: "In China werden die Aluminiumsalze als Dünger auf die Felder aufgebracht, was in Deutschland aus Umweltschutzgründen eine Straftat wäre." Von nachhaltiger Herstellung kann bei den Steviolglykosiden bislang keine Rede sein."

http://www.brigitte.de/figur/ernaehrung/ernaehrung-zucker-stevia-571230/5.html



"DIE Stevia-Pflanze gibt es nicht mehr. "Die Wildpflanze ist quasi ausgestorben. Die Kulturpflanze gibt es inzwischen weltweit. Sie wurde stark züchterisch bearbeitet, damit sie mehr Ertrag bringt. Es gibt Patente auf Stevia-Pflanzen und Patente kann man nur für genmanipulierte Pflanzen einreichen", erklärt Kienle. Die Frage ist, wie sich die Inhaltsstoffe verändert haben. Wir wissen nicht, was wir da kaufen. Nur eine Zulassung der Pflanze würde helfen, einen sicheren Einheitsstandard herzustellen. Für die Zulassung sind aus Kienles Sicht umfassende toxikologische Studien erforderlich, die bestätigen, dass das Produkt zu 100 Prozent gesundheitlich unbedenklich ist."
http://www.brigitte.de/figur/ernaehrung/ernaehrung-zucker-stevia-571230/7.html
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Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 5. Januar 2012, 10:07

Danke Juliane für deine Recherchen.

Das ist ja wohl mal wieder typisch für dieses Land:
Früher, wo es sich um die natürliche Pflanze handelte, die ungefährlich war, war es hier verboten. Jetzt, wo man es zugelassen hat, wird es chemisch aufbereitet. Es ist einfach nur noch widerlich, wie man hier manipuliert werden soll.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 10:44

Das Pulver musste schon immer viele Bearbeitungsschritte durchlaufen, Leckermäulchen.
Das lässt sich wohl nur so produzieren.

Und produziert wurde schon lange in China.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 10:49

Reformhäuser führen seit Januar Blätter in Bioqualität aus Südamerika:


Stevia Blätter Bio
NEUE ERNTE AUS PARAGUAY
Bio-zertifiziert durch IMO Control Südamerika

http://www.raabvitalfood.de/os/product_info.php?products_id=167
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Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 5. Januar 2012, 10:58

Aber dann frage ich mich echt, welches Steviapulver (weiß) in den Bioläden bislang verkauft worden ist bzw. ob man dort es nur wegen des neuen Gesetzes, dass es nun als Lebensmittel zugelassen ist, jetzt aus dem Verkehr gezogen hat. Hat man früher das chemisch aufbereitete verkauft, als Badezusatz, Kosmetikbeigabe u. ä.?

Ich hatte mal vor längerem geriebene Steviablätter (grün) im Reformhaus gekauft, aber die hatten einen schrecklichen Beigeschmack, auch bei ganz minimaler Dosis. Da war nicht das Süße im Vordergrund, sondern es war ziemlich bitter. Wat nu?
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 11:15

Das Pulver ist immer nur ein Inhaltsstoff der Stevia-Pflanze:


13.12.2009 Pollmer auf http://www.dradio.de/


Hinter Stevia verbirgt sich die Hoffnung auf Umsätze von mehreren 100 Millionen Dollar pro Jahr......

Was ist Steviosid überhaupt? Es ist ein Inhaltsstoff einer südamerikanischen Pflanze namens Stevia, die wie Unkraut aussieht und bis zu 80 Zentimeter groß werden kann. Der fragliche Süßstoff schmeckt etwa 200 mal süßer als echter Zucker. Außerdem wirkt er in manchen Produkten als Geschmacksverstärker. Man will damit vor allem in den Limos Orangenaroma einsparen. ......



Die Steviapflanze enthält nämlich eine ganze Palette von süß schmeckenden Substanzen. Eine Generation von Chemikern hat an diesen Stoffen herumgeschraubt, sie verändert und optimiert, um die Süßkraft zu erhöhen, den Nachgeschmack zu kontrollieren ......Deshalb hat ja auch nicht Stevia eine Zulassung erhalten sondern ein genau definierter Süßstoff. Das erhöht die Sicherheit für den Verbraucher. Denn das Steviosid hat eben nicht die gleichen Nebenwirkungen wie das Kraut.

Die heute angebaute Pflanze hat sich schon sehr von der Wildform entfernt, sie ist das Ergebnis einer gezielten Züchtung auf eine hohe Süßstoffausbeute...."

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1086342/
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 11:47

Wenn Du die Marke des von dir bisher verwendeten Produkts kennst, frage doch nach, wer das Produkt noch verkauft.

Im Reformhaus gibt es auch verschiedene Steviosid-Produkte.
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Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 5. Januar 2012, 13:40

Ich habe gestern diverse Biomärkte auf meiner Suche angefahren.

Jetzt habe ich einmal Steviolglykoside E 960 in die Suchmaschine eingegeben. Die Firma Raab Vitalfood ist u. a. in den Links mit angegeben, deren “Stevia“ jetzt vereinzelt in bestimmten Bioläden verkauft wird – bei so einem war ich gestern auch, wo dieses Produkt zuvor nicht erhältlich war – und „als Zutat zur Herstellung von Mundwasser“, wie es auf der Dose heißt, zugelassen ist. http://www.raabvitalfood.de/os/index.php?cPath=21

Das verstehe ich jetzt in diesem Fall so, dass es eh eine Farce ist und völlig wurscht, ob es als Süßstoff oder als Mundwasserzutat verkauft wird. Es ist so oder so ein Chemiegemisch, und dieses sicher vorher auch schon gewesen. Denn so gewaltig schnell kann doch ein Biomarkt nicht ein ebenbürtiges Produkt bekommen???

Vor dieser Gesetzesänderung gab es in einem dieser bestimmten Bioläden aber Stevia in Tüten lose abgepackt und mit einem normalen Klebeetikett drauf, also keine „richtige“ Firmenverpackung, wo auch der Name deutlich drauf prangt. Da das dort auch wohl nicht mehr zu haben sein wird, wie ich auf Nachfrage erfuhr, sieht es ganz so aus, als ob diese Tüten von früher echtes Stevia enthalten haben. Leider weiß ich nicht mehr, was auf diesen nachträglich aufgeklebten Etiketten stand und habe auch keine Tüte mehr davon.

Nimmt das jemand auch in flüssiger Form?

Ich werde mir das jetzt anders besorgen.
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Beitragvon Leckermäulchen » Donnerstag 5. Januar 2012, 15:02

Der Beitrag auf http://www.dradio.de/ stammt von 2009. Beim Durchlesen stieß ich auch auf folgendes (kurz vor deinem Zitat daraus, Juliane):
(Zitat)
Die Männer haben sich Stevia zur Empfängnisverhütung in den Matetee getan. (1-3) Und wenn der Tee dann auch noch süß schmeckt, umso besser. Auch Tierversuche bestätigen eine contrazeptive Wirkung. (4,5)

Die Lobby bemüht sich sehr, diese offenkundige Eigenschaft in Abrede zu stellen. Sie verweist auf Versuche mit Hamstern, bei denen man nichts gefunden hat - um daraus messerscharf zu schließen, dass es dann ja für den Menschen harmlos sein müsse. (6) Dem wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der EU, der Stevia zu bewerten hatte, war das natürlich nicht verborgen geblieben. Dazu kamen weitere unerfreuliche Ergebnisse im Tierversuch, insbesondere Nierenschäden. (7-9) Die EU forderte die Antragsteller auf zu prüfen, woher die Effekte kämen.
(Zitatende)

Kann man zu den Nierenschäden im Tierversuch irgendwo etwas erfahren, wie das beim Menschen ist?
Den Beitrag kannte ich nicht, allerdings eine Menge werbewirksamer Stevia-Seiten, von denen ja auch die Rede ist, unabhängig von dieser jetzt gelesenen Aussage, die mir allein deshalb all die Jahre schon wieder suspekt waren.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 18:38

Wahrscheinlich werden die Produkte, die jetzt als Lebensmittel in den Handel kommen besser überprüft, Leckermäulchen.

Fakt ist, dass viele Verarbeitungsschritte notwendig sind, um ein Produkt zu erhalten, dass der Konsument dann wie Zucker und Co. einsetzten kann.

Wie es letztlich im Körper wirkt, wird man vielleicht erst in der nächsten Generation wissen.

Aber wenn du es bisher vertragen hast, spricht ja doch nichts dagegen es weiter zu verwenden?
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 5. Januar 2012, 18:39

EUSTAS zu Fragen

Kann Steviosid Krebs auslösen?
Wieviel Steviol wird über den Dickdarm aufgenommen?
Ist es wahr, dass Stevia oder Steviosid die Fruchtbarkeit beeinflusst?
Wieviel Stevia oder Steviosid kann pro Tag verbraucht werden

http://www.eustas.org/ger/faqs_ger.htm



Wiki am 1. Januar 2012
aktualisiert:

Kontroverse über mögliche Risiken

1984 erbrachte eine amerikanische Studie Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Stevia.[15] Aufgrund dieser und weiterer Studien in den USA wurden 1991 Steviaprodukte und ihre Einfuhr in die USA von der Food and Drug Administration verboten. Seit 1995 ist dieses Verbot teilweise aufgehoben, so dass Stevia-Produkte als diätetische Lebensmittelergänzungen verwendet werden dürfen, nicht aber allgemein als Lebensmittelzusätze. In Japan wird Stevia allerdings seit den 1970er Jahren zum Süßen von Tee, Softdrinks, Zahnpasta, Kuchen und Bonbons genutzt.
Die der WHO vorliegenden Studien bezüglich der Auswirkungen von Steviol in vivo haben noch keine Hinweise auf mutagene Wirkungen am Menschen ergeben. Im Tierversuch an Ratten, Hamstern und Mäusen wurde eine akute und subchronische Toxizität gezeigt, die zwar sehr niedrig war, aber Zweifel an der Anwendungssicherheit weckt. Da sich in weiteren Studien an Ratten deutlich negative Auswirkungen auf den männlichen Genitaltrakt zeigten, sollte auch die Auswirkung auf die menschliche Fertilität genauer überprüft werden. Nach den Verbraucherschutzstandards der EU sind daher weitere Studien zu gesundheitlichen Wirkungen notwendig, bevor das Verkaufsverbot aufgehoben werden kann. In Japan und Brasilien werden Steviaprodukte seit mehr als 25 Jahren in großen Mengen, auch industriell und von multinationalen Konzernen, verkauft und angewendet. Dabei seien keine gesundheitsschädigenden Wirkungen beobachtet worden. Auch die angeblich jahrhundertelange Verwendung in Südamerika sei, so die Steviabefürworter, ein Beweis für die Harmlosigkeit.

Untersuchungen zur Wirkung von Steviaextrakten auf die Fertilität beim Menschen liegen nicht vor. Studienergebnisse bei der Ratte zeigten uneinheitliche Ergebnisse.[26][27][28] Erste Hinweise zu dieser Frage stammen aus den 1960er Jahren.[29] Die Wirkung von Stevia auf die Fertilität gilt daher als wissenschaftlich nicht erwiesen und wird kontrovers diskutiert.[30]

Beim eigentlichen Süßstoff, dem Steviosid, konnte keine mutagene oder genotoxische Wirkung nachgewiesen werden. Die Blätter selbst sind auch nicht giftig. Die Mutagenität des Abbauprodukts von Steviosid, Steviol, ist umstritten. In einigen Studien wurden fruchtschädigende und mutagene Wirkungen in Hamstern[31] und Ratten[27] beschrieben, außerdem eine Mutagenität in vitro. Ralf Pude vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität Bonn hält dagegen, dass die Dosierungen in den Versuchen so hoch gewesen seien, dass – auf den Menschen übertragen – ein Erwachsener täglich mehr als die Hälfte seines Körpergewichtes an frischen Steviablättern zu sich nehmen müsste – in diesen Mengen wäre auch Zucker gefährlich.[32] Tatsächlich nähme ein Erwachsener, wenn man den gesamten durchschnittlichen täglichen Zuckerkonsum (ca. 130 g) durch Stevioside ersetzte, nur etwa 400 mg davon zu sich, was in Steviablättern etwa 4 g (bei angenommenen 10 % Steviosidgehalt)[A 1] bedeutet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stevia_%28S%C3%BC%C3%9Fstoff%29
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Beitragvon Juliane » Dienstag 12. Juni 2012, 01:56

http://www.dradio.de


"....wo Stevia als Zutat verwendet werden kann, nimmt die Industrie nicht das frische Kraut, sondern einen Extrakt. Der besteht aus einer Mischung unterschiedlicher, mehr oder weniger süßer Komponenten. Zur Gewinnung eines sensorisch akzeptableren Produkts wird die Pflanzenmasse nach der Ernte erst mit Enzymen zerlegt, dann extrahiert, schließlich gereinigt und getrocknet. Derzeit wird die Zusammensetzung von Stevia intensiv züchterisch bearbeitet, um den Geschmack zu verbessern. Große Hoffnungen ruhen dabei auf der Gentechnik.

Die Misserfolge im Supermarkt waren Anlass, es erst mal im Hühnerstall zu probieren: Steviakraut im Hühnerfutter bewirkt, dass die Viecher hübsch Bauchfett ansetzen. Vermutlich eine Nebenwirkung auf die Schilddrüse.


Angeblich süßt die indigene Bevölkerung Südamerikas schon seit Jahrhunderten mit Stevia ihren Matetee. Doch über die historische Nutzung des Krautes ist herzlich wenig bekannt....


Stevia wirkt offenbar gegen diverse Bakterien, darunter den Erreger der Tuberkulose. Darüber hinaus ist es gegen Fadenwürmer so effektiv wie bewährte Wurmmittel. Das klingt schon mal vielversprechend. Unter den Fadenwürmern, auch Nematoden genannt, gibt es welche, die Mensch und Tier befallen, andere sind wichtige Ackerschädlinge. Noch interessanter: Stevia tötet wohl auch Moskitolarven, aus denen jene Stechmücken heranwachsen, die Malaria übertragen.
Falls die Laborexperimente stimmen, wäre Stevia so wirksam wie ein Pestizid. ....."


http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1779324/
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BR : Wie gut sind Aspartam, Agavendicksaft und Stevia?

Beitragvon Kira » Montag 14. Dezember 2015, 21:01

Wie gut sind Aspartam, Agavendicksaft und Stevia? - Faszination Wissen - ganze Sendung vom 16.3.2015


Bayerischer Rundfunk

Veröffentlicht am 16.03.2015


Wir sollen weniger Fleisch essen, weniger Alkohol trinken, aufs Rauchen verzichten, weniger mit dem Flugzeug verreisen, weniger Müll produzieren ... Müssen wir nun auch noch aufs Naschen verzichten? Gibt es einen gesunden Zuckerersatz? Autor: Ralf Körber. ...
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Re: Neues Gesetz wg. Stevia

Beitragvon PappaJo » Donnerstag 17. Dezember 2015, 15:20

Juliane hat geschrieben:http://www.dradio.de


"....Angeblich süßt die indigene Bevölkerung Südamerikas schon seit Jahrhunderten mit Stevia ihren Matetee. Doch über die historische Nutzung des Krautes ist herzlich wenig bekannt....
...Stevia wirkt offenbar gegen diverse Bakterien, darunter den Erreger der Tuberkulose. Darüber hinaus ist es gegen Fadenwürmer so effektiv wie bewährte Wurmmittel. Das klingt schon mal vielversprechend. Unter den Fadenwürmern, ....."




Bei all den guten Eingenschaften sollte man bedenken, das diese auf die "ganze Pflanze" beruhen und nicht auf den Extrakt, der hier durch die chemische Industrie erzeugt wird! Immer die ganzen Blatter verwenden! Oder glaubt Ihr die indigene Bevölkerung Südamerikas, hat schon vor Jahrhunderten den Extrakt verwendet!

Agavendicksaft vertrage ich auch nicht, also bleibe ich bis auf Weiteres beim guten alten & ehrlichen Rohrohrzucker. Wollen wir den Insulinprozuzenten (das Blutzucker senkende Hormon) doch nicht verar..... 8-)
"Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen."
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Re: Neues Gesetz wg. Stevia

Beitragvon Clarissa » Donnerstag 17. Dezember 2015, 18:19

Ich verwende schon seit über 10 Jahren Stevisoid, zum Backen, Kompott machen, Kaffee, Tee und hatte bisher keine Probleme. Stevisoid wird schon sehr lange in Japan und den USA und Mittelamerika verwendet und es gibt bisher keine Probleme.

Steviablätter, haben einen Lakritzgeschmack.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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