von CSN » Freitag 12. Mai 2006, 15:53
Mittwoch, 31. Mai 2006, 19:30 Uhr
- AKTUELLES AUS DER UMWELTMEDIZIN -
Veranstaltung zum Gedenken an den prakt.Arzt und Umweltmediziner K.-R.Fabig
Moderation: Dr. A. zum Winkel, Arzt für Arbeitsmedizin, und
Dr. N. Neuburger, Arzt für Innere Medizin, Hamburg
Ort: Ärztekammer Hamburg, Humboldstr. 56
Befindlichkeitsstörungen und andere gesundheitliche Auswirkungen
einer Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Felder
(Mobilfunk, Rundfunk- und Fernsehsender, schnurloses Telefon)
Prof. Dr. med. R. Frentzel-Beyhme
Umweltforschungs- und Technologiezentrum (UFT) der Universität Bremen
(ehem. auch Bremer Institut für Präventionsforschung und
Sozialmedizin)
Polymorphismen im Bereich von Entgiftungsenzymen bei Umweltpatienten
(Studie an Patienten der Praxis Fabig zusammen mit Herrn Fabig)
Dr. E. Schnakenberg
Wissenschaftl.Leiter des Instituts für Pharmakogenetik und Genetische
Disposition, Langenhagen
Therapie von Umwelterkrankungen, Erfahrungen aus 10 Jahren
stationärer Behandlung
Dr. E. Schwarz
Ltd.Arzt des Fachkrankenhauses Nordfriesland, Bredstedt
(Umweltmedizin und Rehabilitation)
Aktuelle rechtliche Tendenzen und Herausforderungen im Bereich der
Umweltmedizin
Rechtsanwalt W. Krahn-Zembol, Wendisch-Evern
Mobilfunk und schnurlose Datenübertragung (schnurloses Telefon nach
DECT-Standard, WLAN) haben nicht nur Einzug in Büros, Praxen und
andere Betriebe gefunden, sie stellen vielmehr für einen großen Teil
der Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit dar. Den hochfrequenten
elektromagnetischen Feldern kann sich inzwischen niemand mehr
entziehen. Studien auch staatlicher Institutionen weisen auf
Befindlichkeitsstörungen sowie gentoxische Effekte in der Zellkultur
hin.
Es muss von einem bestimmten Prozentsatz der Bevölkerung ausgegangen
werden, der überempfindlich auf geringe Konzentrationen von
Chemikalien reagiert, bei denen eine Normalperson keinerlei
Beschwerden angibt. Studien weisen darauf hin, dass im Bereich
bestimmter Entgiftungsenzyme Auffälligkeiten insbesondere bei
Patienten mit MCS-Syndrom (Multiple Chemikalien Sensibilität), aber
auch bei anderen umwelmedizinischen Krankheitsbildern zu finden sind.
Bisher gibt es keine evidenzbasierte Richtlinien zur Therapie von
Umwelterkrankungen. Dennoch haben sich gewisse Standards im Bereich
der stationären Behandlung etabliert, die es zu diskutieren gilt.
Bis heute ist das umweltmedizinische Krankheitsbild „MCS-Syndrom"
weder juristisch noch medizinisch anerkannt. Zwar gibt es bereits
Beispiele von Frühverrentung, Anerkennung von Schwerbehinderung und
Einschränkungen bei der Einschätzung der Arbeitsfähigkeit durch
arbeitsamtsärztliche Dienste infolge eines MCS-Syndroms, es wird
jedoch in der Regel nicht diese Diagnose genannt, vielmehr häufig von
Depressionen bzw. depressiven Reaktionen gesprochen. Erfahrungen aus
der Rechtssprechung – auch Beispiele aus dem Berufskrankheitenrecht –
sollen vorgestellt werden.