Einige der Aussagen sind in der Tat sehr kritisch zu betrachten:
Alleine die Aussage, alle im Innenraum eingesetzten Produkte (Wände)
seien VOC frei stellen eine absolute Unmöglichkeit dar. Holzprodukte emittieren natürlich geringe Mengen Formaldehyd, vor allem aber VOCs (Terpene bei Nadelholz, Essigsäure u.a. bei Buche, Eiche).
http://www.eggbi.eu/forschung-und-lehre ... ffen/#c454Diese natürlichen Emissionen sind grundsätzlich natürlich nicht "gesundheitsschädlich" - (Holz wird seit Jahrtausenden als "gesunder Baustoff eingesetzt!) zumindest im Zusammenhang mit manchen Allergien, vor allem bei Umwelterkrankungen wie MCS wirken sie aber sehr oft
extrem sensibilisierend.
Daher sollten auch General-Aussagen zu einer bestimmten Bauweise oder Produkten als "mcs-geeignet" vermieden werden - zu unterschiedlich und individuell sind die jeweiligen Sensitivitäten.
Das beschriebene Haus verdient vermutlich mit Recht eine Auszeichnung als "nachhaltig" (Leed Auszeichnung) - für den Haushersteller spricht, dass die Materialien vom Bauherrn auf Verträglichkeit geprüft worden sind.
Mit generell "MCS geeignet" zu werben fänden wir aber ebenso irreführend wie so manche Werbungen für "Allergikerhäuser", bei denen Öko- und Naturprodukte immer mit "gesund" und "verträglich" gleichgesetzt werden.
http://www.eggbi.eu/beratung/bauen-fuer-allergiker/#c24Viele Naturbaustoffhersteller, vor allem die meisten (!) sogenannten Ökofarbenhersteller werben immer mit ihren (unkontrollierbaren) "Volldeklarationen",
nur wenige sind überhaupt bereit, auch glaubwürdige Emissionsprüfberichte akkreditierter(!) Prüfinstitute vorzulegen.
Der letzte "Ökotest" zu Öko-Holzlasuren entdeckte bei einem Hersteller unter anderem Butanonoxim (steht im Verdacht, krebserzeugend zu sein),
http://www.eggbi.eu/aktuelles-literatur ... onen/#c761verweigerte uns aber - nunmehr offensichtlich begründet- seit vielen Jahren jene Produktinformationen, die wir für eine gesundheitliche Bewertung benötigen.
Selbst in sogenannten "reinen Kalkputzen" fanden sich auch bereits "Weichmacher" (zur besseren Verarbeitung?, keine Rissbildung?) - eine kurzfristige Verträglichkeitsprüfung (unverzichtbar und auch hier praktiziert) bei MCS Bauherren ersetzt somit keine umfassende Produktprüfung, da gerade Weichmacher, Flammschutzmittel, sogenannte Additive (Hautverhinderer, Trockenstoffe...) oftmals erst über einen längeren Zeitraum gesundheitlich wirksam werden.