Lieber Herr Dr. Braun von Gladiß ,
herzlichen Dank für Ihrern engagierten Brief und Ihren Einsatz für einen Patienten, der ohne Ihre Sachkenntnis in diesem Land wohl kaum einen Rettungsanker gefunden hätte.
In der Tat, an der heutigen Generation von Psychiatern scheint die Diskussion über die “Dienstbarkeit der Intellektuellen ” gleichsam abgeperlt zu sein. Und auch Jene, die damals in den Seminaren und verräucherten Kneipen sich die Köpfe heiß geredet haben, über “Befriedungsverbrechen” sind in das System, das sie einstmals als Schadensverursacher erkannten, integriert.
Und was heute passiert an Befriedungsverbrechen durch die Dienstbarkeit der Intellektuellen, das hätte man vor dreißig Jahren nicht für möglich gehalten. Wie auch. Die Entwicklung der neuen Medien und ihr
Einsatz zur Manifestation herrschender Ideologien war damals noch nicht absehbar.
Kranke Menschen können froh daüber sein, hier und da noch einen Arzt anzutreffen, der sich nicht seinen kritischen Verstand hat abkaufen lassen. Viele sind es nicht, lieber Herr Dr. Braun von Gladiß , die gegen
die übermächtigen Verhältnisse antreten. Aber es ist gut zu wissen, dass es solche Menschen auch noch gibt.
Chemikalien- und /oder elektrosensible Menschen, da kann man ziemlich sicher sein, erhalten.meist nicht die richtige Diagnose. Leicht auszurechnen, was geschieht, wenn diese Menschen psychiatrisiert und gar noch mit Psychopharmaka behandelt werde. Ich habe erst kürzlich hier in CSN einen Fall beschrieben.
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/11/11/depressionen-nicht-immer-ist-die-psyche-schuld/ .
All Jene, die sich an der Psychiatrisierung nicht psychisch kranker Menschen beteiligen, müssen sich den
Vorwurf der “Dienstbarkeit” gefallen lassen
Herzliche Grüße Juliane