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Umweltambulanz mit Diagnose- und Therapiekonzept

BeitragVerfasst: Montag 29. Dezember 2008, 18:31
von CSN Blogger
In unserem heutigen Blogbeitrag haben wir die Arbeit der IKK Umweltambulanz vorgestellt und mit der Vorgehensweise einiger universitärer Umweltambulanzen verglichen:

Umweltkrankheiten sind auf dem Vormarsch. Eine deutsche Krankenkasse hat dies erkannt und zum Wohle ihrer Mitglieder eine Umweltambulanz gegründet, die nach den Ursachen von Atemwegserkrankungen, Müdigkeit, Augenreizungen, Kopfschmerzen und Anfälligkeit für Infektionen sucht und tatkräftig Hilfe anbietet. Ganz das Gegenteil vieler universitärer Umweltambulanzen,die sich offensichtlich darauf verlegt haben, die Existenz von Umweltkrankheiten in Abrede zu stellen oder vehement der Psyche zuzuordnen...

Wir wünschen Euch interessante Lektüre!

Umweltambulanz einer Krankenkasse findet Schadstoffe als Ursache von Krankheiten
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/12/29/umweltambulanz-einer-krankenkasse-findet-schadstoffe-als-ursache-von-krankheiten/

Umweltambulanz mit Diagnose- und Therapiekonzept

BeitragVerfasst: Montag 29. Dezember 2008, 20:20
von Raze
Das sind ja sensationelle Nachrichten, wow kann ich da nur sagen. Die Umweltambulanz der IKK sollte flächendeckend in Deutschland umgesetzt werden. Das wäre genau der richtige Ansatz, anstatt weiterhin daran zu arbeiten, Umweltkrankheiten der Psyche zuzuschreiben. Denn diese Handlungsweisen bringen nur weiteres unnötiges Leid über die Betroffenen. Umweltambulanzen dieses Formats sind der richtige Weg heraus aus dem Dilemma der Umweltschadstoffe in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz.

Besten Dank an Silvia Müller, dieser Beitrag ist äußerst gelungen,

Raze

Umweltambulanz mit Diagnose- und Therapiekonzept

BeitragVerfasst: Montag 29. Dezember 2008, 22:58
von Juliane
Das ist in der Tat ein Grund zur Freude. Eine Krankenkasse, die vernünftig handelt.

Sicher haben die Verantwortlichen der IKK erkannt, dass mit dem Angebot der universitären Umweltambulanzen keine Kostensenkung möglich ist, vielmehr höhere Kosten durch langwierige Klinikaufentalte der Versicherten in psychosomatischen und psychiatrischen Einrichtungen zu
erwarten sind.

Psychopathologisieren ist Trend. Besonders in diesem unserem Lande.

Aktuell hat zum Beispiel die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
die Umweltmedizinvereinbarungen zum Ende diesen Jahres gekündigt.
Kinder und Hausärzte sollen aber ab Januar 2009 Leistungen der psychosomatischen Grundversorgung im hausärztlichen Versorgungsbereich abrechnen dürfen.

Der Insider Klaus Dörner hat sich schon desöfteren kritisch mit der deutschen Spezialität Alles zu psychopathologisieren geäußert:

“Ich habe zwei Jahre lang aus zwei überregionalen Zeitungen alle Berichte über Forschungen zur Häufigkeit psychischer Störungen (zum Beispiel Angst, Depression, Essstörung, Süchte, Schlaflosigkeit, Traumata) gesammelt: Die Addition der Zahlen ergab, dass jeder Bundesbürger mehrfach behandlungsbedürftig ist. Die meist von bekannten Professoren stammenden Berichte versuchten in der Regel, dem Leser zunächst ein Erschrecken über den hohen Prozentsatz der jeweiligen Einzelstörungen zu suggerieren, um ihn dann wieder zu entlasten, weil es heute dagegen die zauberhaftesten Heilmethoden gäbe, fast immer in der Kombination von Psychopharmaka und Psychotherapie; denn hier verspricht die Kooperation der Konkurrenten den größten Gewinn.”

http://equilibrismus.net/de/themen/verschiedenes/kd-fortschrittsfalle.htm

Die IKK hat erkannt, dass es einen guten Grund gibt, den Psychoschleier zulüften: Das minimiert die Kosten und beschert dem Versicherer gesündere Kunden.

Wollen wir hoffen, dass dieses Modell Schule macht.
Man kann den Krankenkassen und Versicherungen nur
wünschen, dass sie nicht mehr nach der Pfeife jener
etablierten Experten tanzen, die nicht im Interesse
kranker Menschen und schon gar nicht
einer Kostensenkung im Gesundheitswesen handeln.