Zitat aus einer Dissertation 2001
\"....ist fraglich, ob sich die dominierenden Ernährungsformen in Industrieländern zur
Befriedigung der genetisch festgelegten physiologischen Erfordernisse eines Menschen
eignen, d. h. es wird dem Menschen in den Industrieländern erschwert, sich in jeder
Hinsicht nach natürlichen Gegebenheiten gesund zu ernähren, da er sich die gesamte
Bandbreite an energieliefernden und nicht-energieliefernden Substraten wie es den
Sammlern und Jägern möglich war, nicht zuführen kann. Sammler und Jäger müssen
mit der Ernährung Substrate aufgenommen haben, die möglicherweise einen positiven
Effekt auf die Gesundheit ausübten. Wahrscheinlich waren dies Früchte. Nur so ist zu
erklären, dass Japaner mit ihrem relativ hohen Früchtekonsum niedrigere Fallzahlen für
chronische Erkrankungen haben als in westlichen Industrieländern......
Sicher ist, dass diese Merkmale der Primatenernährung in Grenzen Modell für eine
artgerechte Ernährung des Menschen stehen können. Zur Praxis einer artgerechten
Ernährung, die nach ihrem Nährstoffprofil dem eines Primaten nahe kommt müssten
entsprechend Nahrungsmittel verzehrt werden, die auch auf dem Speiseplan der
nächsten Verwandten des Menschen stehen. So müssten in erster Linie Früchte und
Blätter sowie kleinere Mengen tierische Produkte, aber nicht unbedingt Fleisch,
gegessen werden. So liefern z. B. Früchte ein großes Spektrum an Vitaminen,
Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die nach ihrer Ingestion positive
synergistische Effekte erzielen könnten. Mit einer früchtebetonten Kost würde z. B. eine
hohe Vitamin-C-Zufuhr erreicht. Gleichzeitig ist mit einem hohen Früchteverzehr eine
relativ hohe Zufuhr an nicht-nutritiven Substanzen verbunden, die entweder eine
definierte Funktion im Organismus haben (Carotinoide) oder auf verschiedenen Ebenen
positiv in die Physiologie des Menschen eingreifen (Flavonoide, Phenolsäuren). Von
manchen wird sogar vermutet, dass ihr Konsum das Risiko für die Entstehung von
Krankheiten verringert. Die Mineralstoffzufuhr und der Bedarf an essenziellen
Fettsäuren sowie Proteinen mag vor allem über tierisches Nahrungsgut (vor allem
Fische) zu decken sein und durch Blattgemüse ergänzt werden können.........
Es scheint angebracht, Früchte im Speiseplan des Menschen vermehrt zu betonen.
Früchte sind Lieferanten von Kohlenhydraten, die anscheinend von jeher eine Rolle in
der Evolution des Primaten gespielt haben. Sie gelten als Quelle von dickdarmlöslichem
Pektin, das nach heutiger Ansicht über ihre bakteriellen Fermentationsprodukte die
Gesundheit des Colons fördert.....
Allerdings empfiehlt sich dann vermehrt Gemüse zu essen;......
Leguminosen haben in der Primatenevolution kaum eine Rolle gespielt, weshalb sie
aufgrund ihrer Energiedichte nicht zum täglichen Verzehr in jedem Fall unbedingt
geeignet sind.......
Wenn Fleisch in den Speiseplan integriert
werden soll, sollte auf Grund der günstigen Fettsäurezusammensetzung (PUFA) vor
allem auf Wildfleisch und Fisch zurückgegriffen werden. Beide Nahrungsquellen
spielten in der Evolution des Menschen eine entscheidende Rolle. Ihr Verzehr empfiehlt
sich vor allem für Schwangere (Gehirnentwicklung des Embryos)....\"
Dissertation 2001
Die Ernährung als Einflussfaktor auf die Evolution des Menschen
http ://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=962820490&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=962820490.pdf
Dr. Alexander Ströhle untersuchte Ernährungsweisen bei archaisch lebenden Naturvölkern. Jene, die in Gras- und Steppenland leben, nutzen vor allem pflanzliche Nahrung. Verzehren durchschnittlich bis zu 35% der Nahrungsenergie als Kohlenhydrate. Das ändert sich mit der Entfernung zum Äguator. Je kälter der Lebenraum ist, desto mehr wird Fleisch verzehrt
http://www.ajcn.org/content/92/4/940.abstract - Editiert von Juliane am 13.05.2011, 15:14 -