[quote]...Homöopathie hat einen großen Vorteil: Im Gegensatz zur Wissenschaftsmedizin, wo der Patient oft auf besserwisserische Arroganz der "Götter in Weiß" trifft, geht der Homöopath intensiv auf die [u]psychische Befindlichkeit[/u] seiner Patienten ein. So fühlt sich der Patient verstanden, was den Placebo-Effekt ungemein steigert....
...Jede medizinische Behandlung enthält grundsätzlich zwei Komponenten: eine psychosoziale und eine physikalisch-chemische Botschaft, die sich direkt physiologisch auswirkt. Bei der Behandlung einer psychosomatischen Erkrankung ist der [u]psychosoziale Anteil maximal[/u], bei chirurgischer Entfernung einer Krebsgeschwulst ist er klein, aber dennoch vorhanden.
Der Idealfall liegt vor, wenn gläubige Patienten von charismatischen Ärzten behandelt werden. Denn es gibt [b]Placebo-Effekte[/b] natürlich auch in der wissenschaftlichen Medizin....
...Was spricht eigentlich dagegen, medizinische Außenseiterverfahren in der Praxis einzusetzen, solange sich ihr Placebo-Effekt segensreich auswirkt? Wer hier nach dem Motto urteilt "Wer heilt, hat Recht", der irrt. Denn der Placebo-Effekt der paramedizinischen Behandlung ist untrennbar gekoppelt mit seinem negativen Gegenspieler, dem "Nocebo-Effekt", und der geht zu Lasten der konventionellen Wissenschaftsmedizin!
Er bewirkt, dass objektiv anerkannte, bestens erprobte Arzneien weniger gut wirken, wenn der Patient Angst hat vor der "schädlichen Chemie", die darin enthalten sei, oder wenn er dem Arzt, bewusst oder unbewusst, misstraut.
Der Nocebo-Effekt lässt sich leicht messen. Bei jeder Neuzulassung eines Medikaments müssen ja Placebo-kontrollierte Doppelblind-Tests vorgewiesen werden. Natürlich werden dabei alle Patienten über evtl. zu erwartende Nebenwirkungen des echten Medikaments informiert, unabhängig davon, ob sie dieses erhalten oder das Placebo.
Ahnen Sie, unter welchen Nebenwirkungen die Placebo-Empfänger litten? In einer Chemotherapie-Studie fielen einigen der Beteiligten, die Placebos erhalten hatten, die Haare aus, weil sie glaubten, dass Chemotherapie immer zu Haarausfall führt (5).
Der "Nocebo-Effekt" zeigt sich deutlich in einer [u]krankmachenden Angst vor eingebildeten Gefahren[/u] (15, 16). Welches Gefahrenpotential die Angst hat, könnte sich in der Tatsache zeigen, dass die Leukämierate bei Kindern etwas erhöht war, wenn sie in der Nähe von Kernkraftwerken wohnten - auch in der Nähe von Werken, die erst in Planung waren (23, 30)! Nocebos können also unerwartet stark wirken (29).
Durch sie leiden viele Patienten an rein [u]psychosomatischen Beschwerden[/u] wie z.B. Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel), Allergien, Dermatitis, Hefe-Infektionen und Amalgamvergiftung....
...[b]Merkmale von Nocebo-Effekten:[/b]
sie erscheinen auch in Abwesenheit der chemischen Botschaft
sie sind kaum dosisabhängig
sie sind "ansteckend"
sie sind Zielsymptome der Homöopathika, die bei der "Arzneimittelprüfung an Gesunden" auftreten
sie sprechen auf psychosoziale Maßnahmen (Placebos) an...
...[b]Die Bilanz: Heilen selten, bessern oft, trösten immer[/b]
Wie andere alternativmedizinische Heilmethoden ist auch die Homöopathie keine Wissenschaft, sondern Weltanschauung, ja existentielle Glaubenssache: das zeigen die heftigen, oft unsachlichen Auseinandersetzungen darüber.
Ihr Ähnlichkeitsprinzip ist dem in Naturvölkern verbreiteten Analogiezauber verwandt, ihre Vertreter sind die Medizinmänner und Schamanen der Jetzt-Zeit. Aber die Behauptung, Homöopathie sei eine wirksame Alternative zur Wissenschaftsmedizin und homöopathische Mittel seien über den Placebo-Effekt hinaus wirksam, lässt sich mit wissenschaftlichen Methoden objektiv überprüfen und widerlegen....
...Dass sich die oft verfemte Homöopathie überhaupt halten konnte, verdankt sie dem Multiplikationsfaktor Patient, der es honorierte, dass hier der Mensch und nicht die Krankheit behandelt wird. Schließen wir mit einem Wort von Elliot Emanuel (9): "Hoffnung ist ein wesentliches Grundelement der Medizin.
Sie hilft über alle möglichen therapeutischen Irrtümer hinweg, und vertreten wird sie am besten durch einen optimistischen Arzt. [u]Hoffnung ist der Zauberstab des Scharlatans[/u], aber auch zugleich unser eigener". Seien wir froh, dass es ihn gibt: den Placebo-Effekt....[/quote] ausführlicher
http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/77-cam/333-homeopathie-erfolge-nur-placeboeffekt