Vergiftung mit Pestiziden - Die Symptomatik täuscht oft über Risiken hinweg
Gesundheit & Medizin
Pressemitteilung von: Pabst Science Publishers
(openPR) - Vergiftungen durch Insektizide (Phosphorsäureester/Pestizide) haben im Sommer Konjunktur. Die Symptomatik ist äußerst uneinheitlich und tritt oft mit großen Verzögerungen auf. Daher sind Fehldiagnosen häufig. Gelegentlich können die Beschwerden zeitweise verschwinden, dies wird u.U. als Heilung fehlinterpretiert, warnt Dr. Günter Seyffart (Bad Homburg) in einem ausführlichen Beitrag zu seinem "Giftindex".
Zur Therapie empfiehlt der Internist in dieser Reihenfolge:
- Behandlung der Atmungsprobleme
- intravenöse Gabe von Atropin
- Sauerstoffgehalt des Blutes und Herzkreislauffunktion kontrollieren
- Kontaminierte Haut reinigen; gastrointestinale Entgiftung durch wiederholte intermittierende Magenspülung
"Jeder Patient mit einer Pestizid-Vergiftung - auch wenn nur ein Verdacht besteht - muss über längere Zeit klinisch überwacht werden; denn die toxischen Symptome können ganz plötzlich oder, was noch wichtiger ist, erst Stunden oder Tage nach der Vergiftung auftreten."
Gelegentlich muss hinter der Vergiftung ein Suizid- oder ein Mordversuch angenommen werden. "Innerhalb eines Jahres wurde ein Patient in verschiedenen Krankenhäusern wegen unterschiedlicher Vergiftungssymptome behandelt. Da sie jedoch unspezifisch waren, wurde nirgends eine klare Diagnose gestellt. Schließlich wurde auf Verdacht die ACh-E-Aktivität gemessen. Sie betrug nur noch 5% des Normalwertes. Bei einer Hausdurchsuchung konnte eine Flasche Äthylparathion forte (500 g/l) sichergestellt werden, und die Ehefrau des Patienten gestand, dass sie ihren Mann durch ständige Beimischung des Giftes im Essen umbringen wollte."
http://www.openpr.de/news/334386/Vergiftung-mit-Pestiziden-Die-Symptomatik-taeuscht-oft-ueber-Risiken-hinweg.html