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Donnerstag, 24. Juli 2014
Akute Lumbalgie: Paracetamol in Studie nur ein Placebo
Sydney – Paracetamol, weltweit ein Medikament der Wahl zur Behandlung von Rückenschmerzen, konnte in einer randomisierten klinischen Studie im Lancet (2014; doi: 10.1016/S0140-6736(14)60805-9) an Patienten mit akuter Lumbalgie nicht überzeugen. Die Zeit bis zur Erholung von den Schmerzen konnte im Vergleich zu Placebo nicht verkürzt werden. Auch die Schmerzintensität, das Ausmaß der Beeinträchtigungen, die Schlafqualität und Aspekte der Lebensqualität besserten sich nicht.
Kreuzschmerzen sprechen nicht immer auf eine medikamentöse Therapie an. Den Patienten wird dennoch meistens zu einem Behandlungsversuch geraten. Dabei wird Paracetamol den nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAID) oft vorgezogen, da es besser verträglich ist und das Risiko einer gastrointestinalen Blutung vermieden wird.
Die Evidenz für die Empfehlung ist jedoch gering. In einer früheren Meta-Analyse hatte sich Christopher Maher vom George Institute for Global Health in Sydney darüber beklagt, dass die Wirkung gerade einmal in sieben Studien mit 676 Teilnehmern untersucht worden sei, von denen keine einzige eine Wirkung belegen konnte. Hinzu kam, dass alle Studien methodische Fehler aufwiesen (Eur Spine J 2008; 17: 1423–1430).
Das Team entschloss sich deshalb, eine eigene randomisierte Studie durchzuführen. Als ...
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