Süddeutsche Zeitung vom 17.4.2007
"Bioresonanztherapie Falsch gepolte Schwingungen
Von Colin Goldner
Allergien, Rheuma, chronische Schmerzen: Die Bioresonanztherapie kann verblüffende Erfolge vorweisen – sagen ihre Anhänger. Doch einer Überprüfung halten die quantenpsysikalisch verbrämten Versprechen nicht stand.
Vorgestellt Ende der 1970er von dem Medizinaußenseiter Franz Morell und dem Elektriker Erich Rasche fand die Bioresonanztherapie in der Heilpraktikerszene in kürzester Zeit weite Verbreitung.
Heute gilt das auch als MORA (MOrell und RAsche)-, Bicom-, Multicom-, Multiresonanz- oder Kippschwingungstherapie bekannte Verfahren als nahezu unabdingbarer Bestandteil "alternativer" Heilbehandlung.
Vom Körper abgestrahlte "krankmachende Schwingung", so Morell und Rasche, werde über das von ihnen entwickelte Bioresonanzgerät in "heilsame Schwingung" umgepolt und dem Körper zurückgeführt.
Zur Behandlung hält der Patient zwei über Kabel mit dem Gerät verbundene "Elektroden" – hier in Form kleiner Blechdosen – in den Händen:
Die “Minus-Elektrode” greift angeblich die “pathologischen Schwingungen” ab, die “Plus-Elektrode” gibt sie, automatisch umgewandelt in “genau jene Schwingungen, die den Heilungsprozeß in Gang setzen", wieder ab.
Weiterentwickelte Geräte nutzten die “Schwingungen" homöopathischer Heilmittel oder von Bach-Blüten-Tropfen, die über die "Elektroden" in den Körper des Patienten eingeleitet werden könnten. Die geschlossenen Fläschchen werden hierzu in einen mit dem Gerät verkabelten Behälter gestellt.
Auch die heilsamen "Schwingungen" von Edelsteinen, Metallen und Farbkarten können angeblich auf diese Weise zugeführt werden.
Eine Behandlung für jede denkbare Erkrankung
Sechs bis zehn Sitzungen sind laut Aussager von Bioresonanz-Therapeuten erforderlich, jede nur denkbare Erkrankung oder Funktionsstörung zu beheben oder auch vorbeugend zu behandeln.....
Zur Erklärung der Wirkungsweise ihrer Apparaturen beziehen deren Vertreter sich gerne auf die nie bewiesene und von den meisten Fachleuten abgelehnte Biophotonentheorie des deutschen Physikers Fritz-Albert Popp...
Mit aufgeblähter Terminologie wird von Bioresonanz-Therapeuten der Anschein quantenphysikalischer Wissenschaftlichkeit erweckt. Die Rede ist zum Beispiel von "sechsdimensionalen Hyperwellen", von "Supraleitungen" oder "Elektronen-Plasma-Strömen". Im übrigen sei die Funktionsweise der Geräte Firmengeheimnis.
Reine Spekulation und Irreführung
Bioresonanztherapie wurde einer Vielzahl wissenschaftlicher Tests unterzogen: die Ergebnisse waren durchgängig negativ!.."
http://www.sueddeutsche.de /gesundheit/592/379397/text/
Züricher Tagesanzeiger 2009
"Auch die deutsche Stiftung Warentest geht auf Distanz: Das Verfahren halte einer naturwissenschaftlichen Analyse nicht stand, schreibt sie. Selbst die Hersteller der bis zu 20'000 Franken teuren Instrumente können die Wirkungsweise ihrer Geräte nicht wirklich erklären. Sie wollen nicht verraten, wie ihre Instrumente pathologische Schwingungen erkennen und in harmonisierende Wellen umwandeln können. Als Grund geben sie in erster Linie das Geschäftsgeheimnis an......
Die Nachfrage nach Bioresonanz-Therapien sei sehr gross, sagt Philipp Lutz, Sprecher der Krankenkasse Swica. Bei den Zusatzversicherungen müsse kein Nachweis der Wirksamkeit erbracht werden. Vor allem Familien mit Kindern nähmen bei Allergien häufig Bioresonanz in Anspruch. In der Komplementärmedizin sei diese ähnlich gut etabliert wie die Homöopathie. Die Patienten seien von der Wirksamkeit überzeugt. «Wenn es ihnen nützt, dann zahlen wir», sagt Lutz.
Damit ist die Fachkommission der Ärzte für Allergologie nicht einverstanden. Sie schreibt: «Die Krankenkassen sollten von der Übernahme solcher Leistungen durch Zusatzversicherungen Abstand nehmen!» Wie in der Schulmedizin müsste bei Bioresonanz ein Ausweis der Effektivität erbracht werden; auch die klinische Überprüfung habe keine therapeutische Wirksamkeit ergeben.
Die Schweizerische Ärztegesellschaft für Biophysikalische Informationstherapie (Sabit), die eine zweijährige Ausbildung anbietet, widerspricht. Sowohl auf der wissenschaftlichen wie auf der klinischen Ebene sei die Wirksamkeit hinlänglich nachgewiesen worden.
Die Auseinandersetzung um die Bioresonanz trägt Züge eines Glaubensstreits."
http://www.tagesanzeiger.ch /leben/gesellschaft/Bioresonanz-Therapeutischer-Unsinn/story/11046783
http://www.ssai.ch/uploads/media/2006-02-1346-DE.pdfKonsument 3/2006 veröffentlicht: 15.02.2006
Das Testergebnis ist ernüchternd
Detaillierte ärztliche Vorbefunde, die von der Versuchsperson vorgelegt wurden, beispielsweise Blutuntersuchungen, blieben meist unbeachtet. Als vermeintliche Krankheitsursachen wurden etwa Blei- oder Quecksilbervergiftungen durch Amalgamfüllungen, Narbenstörungen oder Fäulnisbakterien im Darmtrakt festgestellt. Trotz normaler Blutwerte wurden der Testerin diverse Zusatzpräparate und Nahrungsergänzungsmittel empfohlen
http://www.konsument.at/cs/Satellite?pa ... &cid=26289Aus einem anderen Forum
Information zur Bioresonanz 2008
http://www.symptome.ch/vbboard/gesundhe ... onanz.html