Knoblauch H2S und Blutdruck

Knoblauch H2S und Blutdruck

Beitragvon Karlheinz » Mittwoch 17. Oktober 2007, 09:12

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FORSCHUNG AKTUELL

16.10.2007 · 16:35 Uhr

Pfannen-Hitze nimmt Knoblauch seine Schärfe. (Bild: AP Archiv)

Übelriechend und wohltuend
Knoblauch kurbelt die Produktion von gefäßerweiterndem Schwefelwasserstoff an
Von Volker Mrasek
Ernährungswissenschaft. - Knoblauch steht schon lange im Ruf gesund zu sein. US-Forscher aus Alabama haben jetzt herausgefunden, dass dieser Ruf gerechtfertigt ist. Knoblauch kurbelt die Produktion von Schwefelwasserstoff im Körper an, und der wirkt auf die Blutgefäße entspannend und damit erweiternd. In der aktuellen PNAS berichten die Forscher über ihre Erkenntnisse.


Ausgerechnet H2S. Das ist die chemische Formel für Schwefelwasserstoff:

"H2S is a naturally occuring toxin in the environment."

H2S ist ein in der Natur vorkommendes Umweltgift

"Another place where it is found is where there is a lot of animal waste."

Es entsteht auch dort, wo Tier-Exkremente verrotten.

"Our noses are very good detectors of H2S."

Und unappetitlich genug, aber wahr: Mit unseren Nasen können wir H2S sehr gut wahrnehmen. Die Substanz riecht intensiv nach faulen Eiern. David Kraus hatte die stechende Note zuletzt ständig in der Nase. Der Biologe ist Professor für Umwelt- und Gesundheitswissenschaften an der Universität von Alabama in Birmingham in den USA. Und dort hat man jetzt spitz gekriegt: Ausgerechnet der stinkende Schwefelwasserstoff ist es offenbar, der Knoblauch seine gesundheitsfördernde Wirkung verleiht. Die Knollen selbst enthalten zwar kein H2S, aber jede Menge biologischer Schwefelverbindungen. Aus ihnen entsteht nach der Verdauung und dem Übergang ins Blut der ominöse Schwefelwasserstoff, wie Kraus im Detail schildert:

"Schon wenn man Knoblauchzehen presst, kommt es zu einer chemischen Reaktion. Dabei verwandeln sich flüchtige Schwefelverbindungen in stabilere, die auch das Kochen überstehen. Wenn man den Knoblauch nun isst, landen diese Substanzen zunächst im Verdauungstrakt und dann im Blut-Kreislauf. Hier treffen sie auf rote Blutkörperchen, passieren deren Zellmembran, und im Inneren der Blutkörperchen entsteht Schwefelwasserstoff. Dieser wird wieder abgegeben, kommt in Kontakt mit den Innenwänden der Blutgefäße und wirkt dann wie ein Signalmolekül: H2S löst einen Reiz aus, der dafür sorgt, dass sich die Blutgefäße entspannen."

Genau deshalb ist Knoblauch so gesund fürs Herz, wie man heute zu wissen glaubt: weil er die Gefäße weitet und blutdrucksenkend wirkt. Kraus:

"Unser Körper produziert Schwefelwasserstoff auch dann, wenn wir keinen Knoblauch essen. Allerdings in sehr geringen Mengen. Knoblauch kurbelt die H2S-Produktion stark an. Und wir wissen auch: Wenn wir älter werden, nimmt die Konzentration von Schwefelverbindungen im Körper ab. Unsere Blutgefäße verengen sich dann, und der Blutdruck neigt dazu, anzusteigen."

Knoblauch kann diesen Mangel an schwefligen Substanzen im Blut kompensieren. Dass dabei ein faulig riechender Stoff offenbar die Schlüsselrolle spielt, sollte Verbraucher nicht abschrecken. Das Signalmolekül H2S macht sich ja nur im Körper bemerkbar und nicht in der Küche.

"Wir würden den Leuten empfehlen, so viel Knoblauch zu essen, wie sie nur vertragen können."

So der Rat von Jeannette Doeller, auch sie Spezialistin für den Stoffwechsel von Schwefelverbindungen und Professorin an der Universität von Alabama. Die Biologin sieht auch einen praktischen Nutzen der neuen Studien-Ergebnisse. Auf dem Markt der Knoblauch-Pillen und -Kapseln, meint sie, könnte Schwefelwasserstoff bald die Spreu vom Weizen trennen. Doeller:

"Die Leute nehmen Knoblauch auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich. Und es gibt Studien, die zeigen, dass sie zum Teil gar keinen Effekt haben. Unser Vorschlag ist nun: Man könnte diese Produkte daraufhin testen, ob sie Schwefelwasserstoff produzieren, und so feststellen, ob sie wirklich wirken. Dann hätte man einen allgemeinen Standard für künftige klinische Studien."
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Knoblauch H2S und Blutdruck

Beitragvon Janik » Dienstag 30. Oktober 2007, 17:21

Gegen Candida ist Knoblauch gnadenlos.
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