"Ahmed Sallam forscht an Stoffen, die dem Menschen zu neuer Kraft verhelfen. Der Biologe von der Universität Münster ist mittlerweile in der Lage, sie im großen Stil zu produzieren. Den Herstellungsprozess hat er international patentieren lassen.
Jetzt will der Wissenschaftler ägyptischer Herkunft in Münster eine Firma gründen. Sallams Geschäftsidee basiert auf zwei Aminosäuren: Arginin und Asparaginsäure. Sie sind wichtiger Bestandteil unzähliger Nahrungsergänzungsmittel, die sich besonders unter Sportlern großer Beliebtheit erfreuen. "Es gibt eine hohe Nachfrage", sagt Sallam. Aus dem 33-Jährigen spricht ein Biologe, der sich in seiner Freizeit mit den Gesetzen des Marktes beschäftigt. Bestätigt fühlt er sich durch eine Studie, die den Markt für Aminosäuren allein in Europa auf mindestens eine Milliarde Euro beziffert. Zu den Endprodukten, in denen Asparaginsäure und Arginin vorkommen, gehören auch Potenzmittel, Tiernahrung und therapeutische Medikamente.
Was Sallams Aminosäuren von den handelsüblichen unterscheidet: Sie sind ein fester Verbund, sogenannte Dipeptide. Sallam hat sie aus einer Speichersubstanz der Cyanobakterien, besser bekannt als Blaualgen, gewonnen. Seit 1995 forschen Wissenschaftler um Prof. Alexander Steinbüchel am Institut für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie in Münster an dieser Speichersubstanz mit Namen Cyanophycin. Allerdings schenkt niemand dem Bund von Asparaginsäure und Arginin so viel Aufmerksamkeit wie Sallam, der seit acht Jahren zu der Forschergruppe gehört. "Die Aufnahmerate von Dipeptiden im menschlichen Organismus ist deutlich höher als die von freien Aminosäuren", sagt er. Der Vorteil: Der Körper könne sich von einer Belastung schneller erholen, die Muskulatur sich effektiver aufbauen.
Außerdem ließen sich das Immunsystem hochregulieren und Herz- Kreislauf-Erkrankungen behandeln, hofft Sallam...."
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