wechselnder geruchssinn?

wechselnder geruchssinn?

Beitragvon sunday » Donnerstag 11. Oktober 2007, 13:44

hallo,

bei einem beitrag über schimmel, kam mir gerade der gedanke, ob der überempfindliche geruchssinn bei manchen (vielen?) mcs-kranken nicht vielleicht auch eine ganz sinnvolle reaktion des körpers sein könnte.

wenn man selbst winzigste mengen eines schadstoffs sofort deutlich riecht, kann man ihm ja auch besser aus dem weg gehen bzw. gegenmaßnahmen treffen.

mir ist schon mehrmals aufgefallen, daß ich die (eigentlich geringen) ausgasungen meines laptops immer dann extrem stark rieche, wenn die gesamtbelastung höher ist.
gelingt es mir, diese wieder zu reduzieren, rieche ich auch den pc nicht mehr oder nur wenn ich, nachdem er schon längere zeit in betrieb ist, an der lüftungsöffnung rieche.
ähnlich ist es bei den anderen elek. geräten, die obwohl schon uralt, an schlechten tagen immer noch extrem stinken.

dieser effekt tritt aber nur bei chemikalien auf, die eigentlich nur in geringen mengen vorhanden sind.
wenn parfümierte im gleichen raum sind oder größere mengen von chemikalien vorhanden sind (z.b. autoabgase bei inversionswetterlagen usw.), stinkt es immer gleich und ich muß schnell irgendwo hingehen, wo es nicht so stinkt.

ich weiß nicht, ob das nur bei mir der fall ist oder auch bei anderen, weil ich mit den mcs-kranken, die ich kenne, noch nicht darüber gesprochen habe, aber es würde mich schon interessieren.

liebe grüße
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wechselnder geruchssinn?

Beitragvon Yol » Donnerstag 11. Oktober 2007, 14:18

Hallo Sunday,
Was Du da beobachtet hast, kann ich bestätigen. Bei mir ist auch mit anderen Dingen so, besonders Fleisch. Manchmal denke ich am Sonntag, ich muss das Fleisch wegschmeissen, das ich am Samstag gekauft habe, so übel riecht es für mich, nicht für die andern Familienmitglieder. (Ich konnte noch nie den Fleischgeruch ertragen, muss aber jetzt vermehrt davon essen, da fast kein Gemüse und überhaupt kein Obst mehr geht). Mit eigentlich allem ist das was ich rieche variabel. Manchmal denke ich, ich spinne, weil am andern Tag der Geruch vom Vortag nicht mehr da ist.
Momentan ist mein Geruchssin auch im Garten (Schimmel) etwas toleranter geworden, ich kann tlw ohne Maske arbeiten. Wahrscheinlich ist der Grund, dass ich seit 2 Monaten unser altes Haus nicht mehr betreten habe und die Schlüssel definitf abgegeben habe. Auch andere Symptome haben sich gebessert, die ich in Zusammenhang mit Schimmel sehe. Das würde Deine Theorie bestätigen, dass meine Gesamtkörperbelastung niedriger ist.
Bei Duftstoffen allerdings gibt es kein Pardon. Es scheint als sei das bei MCS das unüberwindlichste Hindernis geworden...
LG. yol
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Beitragvon Alexander » Freitag 12. Oktober 2007, 22:23

Hallo mir geht es ähnlich, ständig wechselt die Empfindlichkeit. Bei starken Kontakt zu bestimmten Stoffen wird sie schlimmer. Manchmal rieche ich plötzlich nichts mehr, an anderen Tagen geschied das gleiche mit dem Geschmackssinn.
Alexander
 

wechselnder geruchssinn?

Beitragvon Monja » Sonntag 14. Oktober 2007, 12:14

..."Die Nase warnt vor dem Gift"...
heißt es bei MCS, der Satz gefällt mir gut, denn andere
Schwerkranke mit Krebs, MS, Parkinson usw.. können ja
gar nicht herausfinden, WAS sie kranker macht, was sie
meiden sollten. Ich denke, so grausam unsere MCS auch ist,
aber dieser Satz ist ein Vorteil für uns. Übrigens kenne
ich das auch mit der wechselnden Geruchs- Intensität.

Wenn ich mal (sehr selten) eine Kopfschmerztablette nehme,
stinkt am nächsten Tag fast alles entsätzlich stark, kaum
auszuhalten. Die Theorie kann also richtig sein, um so
mehr Chemie schon im Körper ist, um so extremer reagieren
unsere Nasen auf noch mehr Gift. Eine wichtige Rolle draußen
spielt aber auch der Wind, Hitze, Kälte, ob die Abgase und
der Schornsteinqualm runtergedrückt werden oder wegfliegen.

Auch hat sich meine Geruchsempfindlichkeit in 11 Jahren MCS
schon wesentlich reduziert, eine Hoffnung für alle möchte ich
damit sagen. Früher war so gut wie nichts zu ertragen, heute
geht vieles wieder, dennoch meilenweit entfernt vom gesunden
"normalen" Riechen und vom "Gesundfühlen". Gifte wie Parfüm
usw. allerdings sind so dermaßen unerträglich, dass der Rück-
zug von den meisten Menschen unvermeidlich ist. Schrecklich...
Monja
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Beitragvon Alex » Sonntag 14. Oktober 2007, 19:25

Das ist ein typischer Zustand bei Chemikalienseniblen, der Adaption und Deadaption genannt wird.
Mehr dazu in Rea's vierbändigem Buchband "Chemial Sensitivity".
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