Wie erkenne ich Veröffentlichungen der Gegenseite

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Beitragvon Janik » Montag 2. Juli 2007, 09:00

Immer wieder werden von der Lobby der Industrie, Versicherungen und abhängigen Medizinern
Artikel veröffentlicht, die MCS in Abrede stellen, die Betroffenen in eine bestimmte Richtung rücken.
Es soll damit eine Meinung geschaffen werden, die von der Ursache ablenkt und Schadensersatzforderungen,
Renten, Kosten für medizinische Behandlungen, etc. im Keim erstickt.

Mir ist sehr daran gelegen, daß jeder von uns solche Artikel oder Studien auf einen Blick erkennt
und richtig einordnet. Dazu würde ich vorschlagen, sammeln wir typische Redewendungen und Begriffe,
die enttarnen.
Janik
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typische Argumente, Begriffe, Redewendungen

Beitragvon Janik » Montag 2. Juli 2007, 09:08

Typische Redewendungen und Begriffe der Lobbyseite:

- die Krankheit ist nicht anerkannt
- unbekannte Krankheit
- seltene Krankheit
- die Ursache der Krankheit ist unbekannt
- IEI ist MCS vorzuziehen
- MCS wird offiziell IEI - Idiopathische Umweltkrankheit genannt
- den Betroffenen gehört unser Mitgefühl
- Aufzählung von rein psychischen Symptomen und Auslassen von physischen Symptomen
- Patienten diagnostizieren sich meist selbst
- selbstdiagnostizierte MCS
- kontroverse Erkrankung
- es existiert kein Beweis für die Realität der Krankheit
- es gibt keine Untersuchung, die MCS belegt
- MCS Patienten haben keine nachweisbaren, nachvollziehbaren Befunde
- MCS Patienten glauben auf ... zu reagieren
Janik
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Beitragvon Lulabee » Montag 2. Juli 2007, 15:45

Super Idee Janik, ich lese ein paar Texte und melde mich dann wieder,
Lulabee
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Beitragvon Lawya » Montag 2. Juli 2007, 18:39

schöne Zusammenstellung. Wenn noch jemandem was einfällt, kann jannik seinen Beirag ggf. editieren, so dass die Liste dann länger wird.
Lawya
 

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Beitragvon Janik » Dienstag 3. Juli 2007, 21:20

Schreibt einfach drunter, was Euch immer wieder aufgefallen ist. Zum Schluss können wir dann sortieren
und nochmals zusammenfassen.

Grüße,
Janik
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Beitragvon Alex » Mittwoch 18. Juli 2007, 14:10

Eine ganz typische Headline, die gerade zu unserer Diskussion "MCS Namenswechsel" paßt:

Idiopathic environmental intolerance (IEI)--formerly multiple chemical sensitivity (MCS)--from the psychiatric perspective
Idiopathische Umwelt Intoleranz (IEI) -- vorher Multiple CHemical Sensitivity (MCS) -- von psychiatrischer Perspektive

Bermerkt auch, das Zilker und Co dieses Paper 1999 schrieben.

.......


Fortschr Neurol Psychiatr. 1999 Apr ;67 (4):175-87 10327313
[Idiopathic environmental intolerance (IEI)--formerly multiple chemical sensitivity (MCS)--from the psychiatric perspective]
S Blaschko , T Zilker , H Förstl
The term "idiopathic environmental intolerances" (IEI)/"multiple chemical sensitivities" (MCS) is used to describe a complex of heterogeneous somatic symptoms without a diagnosable organic disease. Symptoms are believed to be triggered by exposure to low levels of environmental chemicals that are usually well tolerated by the general population. There is no widely accepted definition for the phenomenon. A number of contradictory etiologic hypotheses and therapeutic concepts are discussed. One of the crucial questions is whether IEI/MCS should be understood as an own entity of disease. It has been demonstrated that a majority of patients with IEI/MCS meet diagnostic criteria for psychiatric diseases. Most frequently, somatoform, affective and anxiety disorders can be diagnosed. Therefore, psychiatric and psychotherapeutic therapy seems appropriate. The present paper provides a review of the different case definitions, etiologic and therapeutic concepts and of studies examining the frequency of psychiatric morbidity in patients with IEI/MCS. Additionally, a diagnostic algorithm and a concept of behavioral therapy for IEI/MCS patients with somatoform disorders are described.
Alex
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Beitragvon Lawya » Mittwoch 18. Juli 2007, 17:01

Es ist off topic, aber meine Kasse hatte mir einen Prof. Zilker in München als großen Spezialisten für MCS empfohlen.
Bevor ich irgendwo hingehe, versuche ich immer rauszufinden, wer was schreibt. Es könnte lebensverlängernd wirken.
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Beitragvon Alex » Montag 20. August 2007, 19:59

Patienten mit sogenannter MCS",
auch ein Spruch, der immer wieder zu lesen ist.

Wer würde sagen "Patienten mit sogenanntem Schnupfen"?
oder "Patienten mit sogenanntewm AIDS"

Schon megapeinlich.
Alex
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Beitragvon Lawya » Dienstag 21. August 2007, 12:14

Danke für den Hinweis, Alex. Man sollte solchen Diktionen von vorneherein entgegentreten. Ich schreib's mir auf, wg. der Vergesslichkeit. ;-)
Lawya
 

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Beitragvon Janik » Freitag 31. August 2007, 21:38

Versucht selbst einmal Artikel die von der Gegenseite infiltiert sind zu enttarnen.
Es ist sehr einfach, denn seriöse Wissenschaftler pflegen eine sachliche themenbezogene
Sprache. Die Gegenseite ist polemisch und oft sogar diffamierend. Kein Wissenschaftler,der
einer guten Sache verpflichtet ist drückt sich so aus. Nicht in Studien und nicht gegenüber
den Medien.

Versucht es und tragt was Ihr gefunden habt hier ein.

Grüße,
Janik
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Beitragvon Alex » Sonntag 9. September 2007, 18:06

- Ein hoher subjektiver Leidensdruck
- Selbsteinschätzung von Patienten mit umweltbezogenen Krankheitsstörungen
Alex
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Beitragvon Janik » Mittwoch 19. September 2007, 20:32

Auffällig bei wissenschaftlichen Studien oder Fachbeiträgen sind folgende Bezeichnungen, denn sie lassen mangelndes Studiendesign oder mangelndes diagnostisches Fachwissen schließen:

- sogenannte Multiple Chemical Sensitivity
- vermutete Multiple Chemical Sensitivity
- ähnelt Patienten mit MCS Syndrom
- subjektive Chemikalienempfindlichkeit
- Neue Phänomene MCS - Multiple Chemical Sensitivity (Chemikaliensensibilität ist seit 1947 bekannt)
- subjektiv empfundene Multiple Chemical Sensitivity
- MCS = Distanzverhalten
- zunehmend häufigen Fehldiagnose eines „Multiple Chemical Sensitivity-Syndroms
- Modeerkrankungen Multiple chemical sensitivity syndrom
- Editiert von Janik am 19.09.2007, 20:36 -
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Beitragvon Harry Voss » Freitag 7. November 2008, 10:34

Kürzlich habe ich wieder diese Redewendung gesehen:

"IEI, vormals Multiple Chemical Sensitivity genannt"

Dann hörte ich, dass ein Umweltarzt verbreitet, es stünde ein Namenswechsel für MCS bei der WHO bevor.

Ich frage mich, woher weiß er das???
Auf einen Anruf bei der WHO bekam ich zu hören, darüber sei absolut nichts bekannt.
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Beitragvon Ramades » Freitag 7. November 2008, 12:28

"Dann hörte ich, dass ein Umweltarzt verbreitet, es stünde ein Namenswechsel für MCS bei der WHO bevor"

Davon habe ich auch gehört. Nur habe ich gehört, dass ein Arzt für Allgemeinmedizin und Tropenmedizin das gesagt haben soll. Der Name ist mir entfallen.
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Beitragvon Hartmuth G. » Freitag 7. November 2008, 14:44

In der Themenrubrik MCS und Anerkennung sprach ich diese Verwirrungstaktik bereits am 30.9. 2008 kurz an.

Damals hatte ich aus aktuellem Anlass beim BMG und bei DIMDI angerufen, auch dort war nichts bekannt von Änderungen hinsichtlich MCS. Es liegt der zuständigen Bundesoberbehörde bisher kein einziger Antrag vor, MCS durch einen andereren Begriff zu ersetzen.

Verwirrung unter Kranken stiften ist im höchsten Maße unseriös, besonders wenn es von einer SHG oder einem eV. kommt.
Es ist regelrecht kontraproduktiv und schädlich.
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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 7. November 2008, 15:10

Falsche Behauptungen mit dem Ziel, Kranke, Institutionen und die Öffentlichkeit zu täuschen, zu manipulieren, tendenziell zu eigennützigen Zwecken zu beeinflussen, sind kriminell.
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Beitragvon Janik » Montag 17. November 2008, 22:05

Was auffällt

Da gibt es ein paar Leutchen, die hier im Forum herumtigern (bevorzugt zur Nachtzeit). Sie greifen Infos ab, um sie dann als Infos ausgegeben, die sie ausfindig gemacht haben. Sie versuchen damit zu suggieren sie hätten Kompetenz.

Insider wissen, wo etwas herkommt. Die Einträge hier im Forum haben ein Datum. Das zur Kenntnisnahme an die "Nachtarbeiter", die tagsüber versuchen damit zu glänzen.
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Beitragvon Yol » Dienstag 18. November 2008, 00:07

@ Janik

Darf man denn das Wissen anderer stehlen? Einfach so? Auch wenn stehlen in der Nacht am einfachsten ist?
Und die Leute, die das lesen, sind die alle so ganz dumm, dass die nicht merken, dass es nicht eigenes Wissen ist, was sie da vorgesetzt bekommen?
Vielleicht merken manche nicht sofort, was da aufgetischt wird, doch werden sicherlich einige mit der Zeit begriffen haben, dass das Menu nicht vom liebenswerten Koch, der fragt ob es auch geschmeckt hat, gekocht wurde.
(So wie es mir erging, als ich noch in Restaurants gehen konnte: Ich fragte, ob Sellerie usw. in der Suppe sei.
Die Antwort: Das wisse leider auch der Koch nicht! Schlauer war ich dennoch geworden.)
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Beitragvon Annamaria » Dienstag 18. November 2008, 00:08

Wir selbst können eigentlich stolz sein, dass von uns abgeschrieben wird.

Wenn wir (!) eine Sammlung anfangen, wer bei uns was abgeschrieben hat, dann wissen auch die Outsider, wenn sie bei uns reinschaun, wo was herstammt.
Annamaria
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Beitragvon Melville » Dienstag 18. November 2008, 18:01

Beste Idee es öffentlich zu machen.
Meine Großmutter sagte immer stramme Erziehung ist wichtig.
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