Medikamente bei MCS eine Gratwanderung

Medikamente bei MCS eine Gratwanderung

Beitragvon Lady in Black » Freitag 28. November 2008, 19:12

Nicht immer geht es ohne Medikamente wenn es einen erwischt hat.
Aber woher weiß ich, ob ich mir nicht noch mehr Schaden zufüge oder die MCS ins Uferlose abdriftet und ich nicht mehr hochkomme.
Bei manchen Medikamenten muss schon ein Gesunder mit Nebenwirkungen rechnen, was ist mit uns wenn wir sie nehmen müssen?

Gibt es Infos und Erfahrungen wie Leute die MCS haben mit diesem Problem umgehen?
Die Ausweichschiene Homöopathie ist auch nicht für jeden geeigent, weil die homöopathischen Medikamente oft nicht zusatzfrei sind und Laktose oder Alkohl enthalten.

Es ist ein Kreuz mit unserer Krankheit.

Wer weiß Rat?
Lady in Black
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Medikamente bei MCS eine Gratwanderung

Beitragvon Janik » Freitag 28. November 2008, 21:42

Glücklich der, der keine Medikamente braucht.

Ich gebe Euch einen Buchtipp, der weiterhilft.
Das Buch ist auch sonst eine Empfehlung für alle die Englisch lesen können (nicht schwer geschrieben und günstig)

Allergy Relief & Prevention
Jaqueline Krohn
Hartley & Marks

Das Buch spricht über Umweltkrankheiten, Allergien und Behandlung. MCS ist überall im Buch Thema.
Auf Seite 380 - 385 steht das Wichtige über Medikamente und MCS.

Gibt es bei Amazon problemlos zu bestellen:
http://www.amazon.de/Allergy-Relief-Prevention-Treatment-Self-Care/dp/0881791946/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1227901277&sr=8-1

Traut Euch ruhig mit Schulenglisch ran, Ihr schafft es mit etwas Mühe.
Janik
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Medikamente bei MCS eine Gratwanderung

Beitragvon Erbsenprinzessin » Samstag 29. November 2008, 00:03

Hallo schwarze Lady !

Ich war vor ein paar Jahren erstaunt, dass ich beim Ziehen eines Weisheitszahns die Spritze vertrug.
Vorher hatte ich noch nie im Leben so eine Spritze bekommen, da ich gesunde Zähne habe.
Ich reagiere sonst auf vieles sehr sensibel.
Aber man kann es ja mal ausprobieren wenn man zum Zahnarzt muss.

Extrem hohe Dosen Kortison (Prednisolon) vertrage ich auch.
Jedenfalls habe ich keine Nebenwirkungen die auf MCS zurückzuführen sind.
Aber dafür jede Menge Nebenwirkungen, die jeder bekommen kann.
Kortison ist ein sehr gefährliches Mittel, aber in manchen Fällen unumgänglich und lebensrettend.
Man darf es sich nicht selbst verordnen (sowieso rezeptpflichtig), die Nebenwirkungen können tödlich sein bei hohen Dosen oder langer Einnahme.
Nur unter ständiger Kontrolle des Arztes.
Wer es einmal dringend braucht den kann ich aber ermutigen, auch bei MCS.
Mit \'lebensrettend\' wollte ich nicht sagen, dass es einen retten kann vor Tod durch MCS, das weiss ich nicht.
Ich weiss nur, dass es das Immunsystem total unterdrücken kann.
Und wenn das nötig ist um das Leben zu retten, dann hilft es.


Während der Kortisoneinnahme kommt es oft zu starker Akne und Zahnfleischrückgang durch Entzündung (bei meiner hohen Dosis jedenfalls, durch die totale Unterdrückung des Immunsystems).

Dafür habe ich für die Akne ein Hautgel mit Benzylperoxid genommen (nehme ich sowieso immer etwas), hilft prima.

Für das Zahnfleisch eine Mundspülung mit als Wirkstoff Chlorhexidin, ohne Alkohol.
Klingt giftig aber ich reagiere nicht negativ.
Hilft super in Kombination mit peinlicher Mundhygiene.
Kann man auch bei normaler Parodontose verwenden, empfahl mir der Zahnarzt.


Homöopathie finde ich sehr hilfreich, vertrage aber auch keine Laktose oder Alkohol.
Warum machen sie nicht was ohne diese Inhaltsstoffe ?


Die meisten Medikamente vertrage ich aber nicht, oder probiere sie erst lieber garnicht.
Habe deshalb mal einen Schlauch geschluckt (Dünndarmbiopsie) ohne das übliche Beruhigungsmittel.
Wenn man so ein Mittel verträgt, dann sollte man es lieber nehmen.
Die Prozedur kann sonst sehr schlimm sein, ich musste danach heulen, und währenddessen dachte ich ich ersticke.

Eine Geburt kann man ohne Medikamente aushalten, wenn alles normal läuft.
Ich weiss wovon ich rede :-)
Eine Geburt ist zwar sehr schmerzhaft, aber es ist ein \'gesunder\' Schmerz, man fühlt sich irgendwie nicht schlecht.



Liebe Grüsse, Erbse.



- Editiert von Erbsenprinzessin am 28.11.2008, 23:20 -
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Beitragvon Maria » Samstag 29. November 2008, 00:06

Ich vertrage keine Schmerzmittel und daher habe ich auch extrem Probleme mit Anästhesie.
Ich hoffe, dass ich Derartiges nicht wieder benötige.
Wenn ja, keine Ahnung wie das gehen soll.
Maria
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Beitragvon sunday » Samstag 29. November 2008, 22:20

hallo,

also wenn ich all das nehmen würde, was erbse nimmt, würde es mich umhauen.

cortison hat außerdem für jeden etliche ganz üble nebenwirkungen (osteoporose, muskelschwund, knochennekrosen, hautblutungen, grauer star, grüner star (kann zur erblindung führen), diabetes, extreme gewichtszunahme, psychosen , epilepsie usw. http://de.wikipedia.org/wiki/Cortison), das sollte man wirklich nur bei akuter lebensgefahr nehmen, die anders nicht abgewendet werden kann.
und das immunsystem plattzumachen ist auch alles andere als gut, weil das auch noch die krebsgefahr erhöht.

chem. medis vertrage ich schon lange nicht mehr. nach etlichen pleiten mit angeblich harmlosen medis bei geringer dosierung und kurzzeitiger einnahme (stundenlange bewußtlosigkeit mit eeg-veränderungen, die wochenlang anhielten, einmal 2 tage koma, starke erhöhung der leberwerte nach ganz geringen mengen resochin (wegen hautentzündung, nimmt man aber auch als malaria-vorbeugung), mehrmals schwerer kreislaufkollaps, massiven hautblutungen nach einer einzigen niedrig dosierten cortison-spritze usw. usw.), nehme ich selbst bei schlimmen erkrankungen keine \"normalen\" medis mehr.

ohne die homöop. mittel, die ich seit jahren nehme, wäre ich schon längst tot.
als ich noch zu den ärzten ging und deren medis nahm, waren meine nieren- und lungenfunktion unter 50 %, meine sehkraft unter 40% (mit brille) und alles mit weiter abnehmender tendenz und ich hatte ständig ganz schlimme entzündungen von gelenken und inneren organen, ständig starke schmerzen und innere blutungen (und das obwohl ich die medis immer nur kurz und in geringer dosis genommen habe, weil ich sie dann wegen massiver nebenwirkungen sowieso absetzen mußte) und zusätzlich noch die üblichen mcs-symptome usw.

seit ich mich selbst behandel und nur noch hom. mittel nehme, hat sich alles gebessert, vieles sogar sehr (auch die dinge, die lt. fachärzten nicht zu bessern wären, wie die nierenfunktion und die sehkraft usw.) und auch einige chemikalien und parfüms hauen mich nicht mehr ganz so schlimm um wie noch vor 2-3 jahren (und wenn ich endlich eine verträgliche wohnung finde, wird es mir mit sicherheit noch besser gehen).

homöopathische mittel enthalten übrigens keineswegs immer milchzucker.
mind. von einer firma enthalten die globuli ausschließlich ganz normalen zucker. aber da das evtl. bei den firmen unterschiedlich ist, sollte man das besser bei der firma direkt anfragen (apotheker und ärzte wissen es leider nicht immer zuverlässig).

liebe grüße
sunday
- Editiert von sunday am 29.11.2008, 21:32 -
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Beitragvon Yol » Samstag 29. November 2008, 23:34

@ Erbsenprinzessin

Analog wie Sunday bei mir.
Zu Chlorhexidine: Produzierte bei mir sehr schlimme Symptome (Herz/Kreislauf/Blutdruck). Soweit ich mich errinnere steht auch im Beipackzettel, dass es nur eine begrenzte Zeit benutzt werden darf, was auch ich früher, bedingt durch falsche Zahnbehandlung nicht beachtet hatte und so die Fehlbehandlung mit Chlorhexidine behandeln wollte, bez. die Entzündungen.
Fluorbehandlung hat mich fast ins Jenseits befördert. Ich habe noch einen Beitrag einer amerikanischen Krankenschwester mitsamt Video, wie eine Fluorvergiftung aussieht. Diese Frau spricht auch über ihre OP-Erfahrungen und was Fluor alles anstellen kann und hat.
Ich mach den Versuch das hier einzustellen:

http://www.youtube.com/watch?v=oX8ppB-wKEQ
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 30. November 2008, 00:28

Die erworbene Laktoseintoleranz ist die Folge dieser bewussten oder unbewussten unkontrollierten Aufnahme von Schadstoffen, zu denen auch diejenigen, die Erbsenprinzessin sich einverleibt, gehören. Es schlägt bei Erbsenprinzessin auf die darmschleimhaut und deshalb hat sie diese Unverträglichkeiten entwickelt. Ich habe schon Leute gewarnt, die meinten dann, sie seien nicht so empfindlich wie ich. Einige Zeit später fing es an mit Darmentzündung, Darmschmerzen, Milch- und anderen Unverträglichkeiten, dann folgten Darmspiegelungen und sonstige Torturen, und jetzt wird gejammert und geklagt, dass die Ärzte einem nicht helfen könnten usw. Es ist immer dasgleiche tragikomische Spiel- erst maßlose Selbstüberschätzung und Ignoranz und dann kommt der Fall auf die Nase.



- Editiert von Maria Magdalena am 29.11.2008, 23:50 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 30. November 2008, 00:42

Ich will damit sagen, dass man Opfer ist, solange man keine Ahnung hat, unmwissend ist. Wenn man aber mehr erfährt, Hinweise bekommt, wissend wird und es dann immer noch völlig ignoriert und nicht einmal ernsthaft darüber nachdenkt, dann ist man, ab diesem Zeitpunkt, auch mit schuld an seiner Misere.
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Beitragvon Monja » Sonntag 30. November 2008, 22:21

Wenn ich so einmal im Vierteljahr mal ne Kopfschmerzpille
nehme, weil es nicht mehr auszuhalten ist, dann kommt zu
den Kopfschmerzen noch Übelkeit hinzu und erst nach ca 5
Stunden werden sie minimal weniger. Aber leider nur manchmal.
Jetzt nehme ich bei den allerersten Anzeichen von Schmerzen
Homöopathie, denn wenn die Schmerzen erstmal da sind, wirkt
es nichts mehr. Was mag da nur im Körper vorgehen?
Herzlichst Monja
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Beitragvon Yol » Sonntag 30. November 2008, 22:42

Nicht alle Mechanismen sind bekannt. Ich vertrage nicht mal das, was ich nötig brauche, Vitamine, Mineralien usw. Medikamente hab ich noch nie vertragen, seit 5 Jahren habe ich auch nicht mehr den Mut es auszuprobieren. Dann hatte mich aber im Sommer eine Zecke erwischt, deren Stich nicht mehr harmlos aussah (Radius 5 cm Entzündungsmerkmal), begründeter Verdacht auf Borreliose. Da blieb selbt dem UWA kein anderes Mittel als Antibiotika.
Kaum zu glauben, aber ich fühlte mich sehr viel besser MIT Antibiotika (was der Darm sagt?. Der Gesamtzustand ist besser. Diese Erfahrung habe ich eigentlich schon gemacht, als Zahnbehandlungen dies erforderten. Eine Freundin mit sehr schwerer MCS braucht auch eine Antibiotikabehandlung für 2 Monate, bestätigt dasselbe (bei ihr anfangs leichte Unverträglichkeit, jetzt Allgemeinzustand sehr viel besser).
Dies gilt allerdings nicht generell für Antibiotika, nicht alle Sorten werden vertragen, aber Antibiotika ist doch an sich kein harmloses Medikament. Wie ist das zu verstehen?
Yol
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 30. November 2008, 23:27

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Medikamente bei MCS eine Gratwanderung

Beitragvon Annamaria » Montag 1. Dezember 2008, 00:00

Hallo Yol,

eine mögliche Erklärung, warum du dich bei einem Antibiotikum gut fühlst, könnte sein:
1. Das Antibiotikum wirkt gegen die Krankheitserreger, die deinem Körper zusetzten, und gleichzeitig
2. dieses spezielle Antibiotikum wirkt und wird von deinem Körper abgebaut auf einem Weg, den dein Körper problemlos schafft.

Ein anderes Antibiotikum, bei dem es dir schlecht geht, wird dagegen möglicherweise auf einem Weg abgebaut, den dein Körper nicht bewältigen kann.

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie du, gute und schlechte.
Für zwei Antibiotika, bei denen ich jeweils bereits nach der ersten Tablette den MCS-Super-Gau hatte, stellte ich nach langem Googeln fest, dass diese beiden Medikamente genau über die CYP-Wege abgebaut werden (sollten), die bei mir laut Gen-Untersuchung nicht funktionieren. Ich habe mich dann nicht mehr sehr gewundert über meine MCS-Reaktionen.

Na ja, das waren nur so ein paar Gedanken von mir zu deiner Frage.
(Außerdem gibt es sicher auch noch anderes zu bedenken: Reaktionen auf Hilfs- und Zusatzstoffe? Woraus, womit, wie wurde das Antibiotikum hergestellt? Evtl. doch auch eine allergische Komponente?...)

Ansonsten würde ich versuchen, andere Wege als medikamentöse zu finden.

Viele Grüße
Annamaria
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 1. Dezember 2008, 00:29

Vitamin C und Vitamin E schützen die gesunden Zellen vor Befall und Ansteckung durch Erreger und Krebszellen. Auch Provitamin A ist wichtig. Man kann sehr viel ohne synthetische Medikamente machen und es ist sogar effektiver. Ich schaffe es schon viele Jahre lang ohne Pillen.
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Beitragvon kati » Dienstag 9. Dezember 2008, 11:49

Ich vertrage manches auch noch ganz gut, anderes wieder gar nicht. Ich bin vorsichtig irgendetwas einzunehmen, wenn es irgend geht verzichte ich drauf. Weil ich auf ganz vieles mit Wechselwirkungen, bzw erst langfristig sichtbaren Folgen regiere.
Chlorhexedin soll man nur kurze nehmen. Für die Mundhygene ist es eigentlich nur sinnvoll wenn man aggressive Bakterien hat. Denn es vernichtet auch die guten Bakterien und macht den karieserzeugenden erst den Weg frei. Ich habe seitdem ich so was nicht mehr nehme weniger Karies.
Kortison legt nach einer Weile das Immunsystem lahm. Als lebensrettende Maßnahme oder wenn man eh nicht mehr so viele Lebensjahre hat ist das für mich vertretbar, sonst nicht. Auch hier spreche ich aus leidvoller Erfahrung.
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