Bundesanstalt Arbeitsschutz kennt Sensibilisierung

Bundesanstalt Arbeitsschutz kennt Sensibilisierung

Beitragvon Melville » Sonntag 12. Juli 2009, 18:24

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin - Bibliothek - Informationsdienste
BAuA / Informationsdienst "Arbeitsbedingte Erkrankungen" (Ausgabe 2/2009)


Obstruktive Atemwegserkrankungen durch Beruf und Arbeitswelt

Bis zu 19 % aller Atemwegserkrankungen werden durch Schadstoffe verursacht.
Dazu zählen etwa 200 Allergene, die nach mehrwöchiger Sensibilisierung wirksam werden, und etwa ebenso viele irritative Stoffe ohne Latenzzeit.

Nach dem Berufskrankheitenrecht gelten auch allergische Rhinitis (BK 4301) und exogene allergische Alveolitis durch Isocyanate (BK 1315) als chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD). Die Berufskrankheit 4302 umfasst COPD, die durch chemisch­irratitive oder toxisch wirkende Stoffe ausgelöst werden. Die Anerkennung und Entschädigung dieser Berufskrankheiten erfordern die Aufgabe der ursächlichen Tätigkeit, bei der die Exposition gegen Schadstoffe auftritt.

Zur Diagnostik gehört nicht nur die klinische Anamnese, sondern auch die detaillierte Arbeitsanamnese. Durch den sehr sensitiven, jedoch wenig spezifischen Methacholintest, durch Lungenfunktionsuntersuchungen und Karenz/Reexpositionsversuche können die Ursachen des Krankheitsbildes erfasst werden.

In der Allergiediagnostik kommen Hautpricktests und inhalative Provokationstests zur Anwendung.

Für die zielgerechte Therapie und Prävention kommt der Differenzialdiagnose eine hohe Bedeutung zu. Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist der Arbeitsplatzwechsel. Weitere Aktionen wie Antiraucherkampagnen und Schulungen zur Vermeidung arbeitsbedingter Auslöser werden empfohlen. Wegen unsicherer Erfolgsaussichten wird von einer Desensibilisierung gegen Berufsallergene abgeraten.

Verfasser:Baur, X. Herausgeber:Zober, A.
Quelle: Monografie: Arbeitsmedizin. Verantwortung für den Menschen; 2008, S. 33-36
(1 Abb., 2 Tab., 9 Lit.); Stuttgart: Thieme

Informationsdienst Arbeitsbedingte Erkrankungen 2/2009
http://www.baua.de/nn_17686/de/Bibliothek/Informationsdienste/Arbeitsbedingte-Erkrankungen.pdf
Melville
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Bundesanstalt Arbeitsschutz kennt Sensibilisierung

Beitragvon Melville » Sonntag 12. Juli 2009, 18:32

Zum besseren Verständnis

ZITAT:
Dazu zählen etwa 200 Allergene, die nach mehrwöchiger Sensibilisierung wirksam werden, und etwa ebenso viele irritative Stoffe ohne Latenzzeit.


Also, Klartext:
Von etwa 200 Allergenen weiß man, dass sie einen Menschen im Zeitraum von ein paar Wochen sensibilisieren.
Ebenso viele Stoffe greifen sofort. Die kriegt man einmal ab und schon pfeift's.

Alles klaro?
Wie Ihr seht, man weiß Bescheid.
Melville
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Bundesanstalt Arbeitsschutz kennt Sensibilisierung

Beitragvon Spotlight » Sonntag 12. Juli 2009, 19:40

Hervorragender Fund Mel.
Jetzt sollten wir noch die Liste der sensibilisierenden Stoffe
und die Liste der irritierenden Stoffe suchen.
Das wäre wichtig für ganz viele Leute.
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Bundesanstalt Arbeitsschutz kennt Sensibilisierung

Beitragvon Moriko » Montag 13. Juli 2009, 09:02

Sie nennen es nur nicht MCS.
Aber das brauchen sie auch nicht, wir wissen was es bedeutet, wie leben jeden Tag damit.
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