Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin - Bibliothek - Informationsdienste
BAuA / Informationsdienst "Arbeitsbedingte Erkrankungen" (Ausgabe 2/2009)
Obstruktive Atemwegserkrankungen durch Beruf und Arbeitswelt
Bis zu 19 % aller Atemwegserkrankungen werden durch Schadstoffe verursacht.
Dazu zählen etwa 200 Allergene, die nach mehrwöchiger Sensibilisierung wirksam werden, und etwa ebenso viele irritative Stoffe ohne Latenzzeit.
Nach dem Berufskrankheitenrecht gelten auch allergische Rhinitis (BK 4301) und exogene allergische Alveolitis durch Isocyanate (BK 1315) als chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD). Die Berufskrankheit 4302 umfasst COPD, die durch chemischirratitive oder toxisch wirkende Stoffe ausgelöst werden. Die Anerkennung und Entschädigung dieser Berufskrankheiten erfordern die Aufgabe der ursächlichen Tätigkeit, bei der die Exposition gegen Schadstoffe auftritt.
Zur Diagnostik gehört nicht nur die klinische Anamnese, sondern auch die detaillierte Arbeitsanamnese. Durch den sehr sensitiven, jedoch wenig spezifischen Methacholintest, durch Lungenfunktionsuntersuchungen und Karenz/Reexpositionsversuche können die Ursachen des Krankheitsbildes erfasst werden.
In der Allergiediagnostik kommen Hautpricktests und inhalative Provokationstests zur Anwendung.
Für die zielgerechte Therapie und Prävention kommt der Differenzialdiagnose eine hohe Bedeutung zu. Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist der Arbeitsplatzwechsel. Weitere Aktionen wie Antiraucherkampagnen und Schulungen zur Vermeidung arbeitsbedingter Auslöser werden empfohlen. Wegen unsicherer Erfolgsaussichten wird von einer Desensibilisierung gegen Berufsallergene abgeraten.
Verfasser:Baur, X. Herausgeber:Zober, A.
Quelle: Monografie: Arbeitsmedizin. Verantwortung für den Menschen; 2008, S. 33-36
(1 Abb., 2 Tab., 9 Lit.); Stuttgart: Thieme
Informationsdienst Arbeitsbedingte Erkrankungen 2/2009
http://www.baua.de/nn_17686/de/Bibliothek/Informationsdienste/Arbeitsbedingte-Erkrankungen.pdf