In Gedenken an Brigitte S.

In Gedenken an Brigitte S.

Beitragvon Thommy the Blogger » Freitag 31. Juli 2009, 10:58

Der heutige Blog erscheint mit Absicht am Tag und zur Stunde der Trauerfeier. Er soll uns daran erinnern, dass das Leiden von Brigitte S. und ihr Tod nicht umsonst sein dürfen.


In Gedenken an Brigitte S.
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/07/31/in-gedenken-an-brigitte-s/
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Beitragvon Clarissa » Freitag 31. Juli 2009, 11:26

Hier kann ich nur noch einen grossen deutschen dichter zitieren:

Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf.
Die Vögel singen, wie sie gestern sangen.
Nichts ändert diesen neuen Tagesablauf.
Nur Du bist fortgegangen.
Du bist nun frei und unsere Tränen wünschen Dir Glück.

J. W. Goethe
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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In Gedenken an Brigitte S.

Beitragvon Marion » Freitag 31. Juli 2009, 13:34

Der Tod ist nichts,
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht keine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich,
betet für mich,
damit mein Name ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchschnitten.
Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg,
nur auf der anderen Seite des Weges.

Henry Scott Holland (1847-1918)
Marion
 

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Beitragvon Seelchen » Freitag 31. Juli 2009, 16:01

Es sollte keiner so einsam und verzweifelt sterben müssen wie Brigitte...
Es sollte unser Ziel sein uns nach besser kennenzulernen,um uns gegenseitig besser beistehen zu können.
Ein Tod,wie Clarissa schrieb,der nicht hätte sein müssen...
Ein Tod,der an der Ignoranz dieses Landes liegt....
Ein Tod,der geschieht,weil Menschen mit schwersten Symptomen nicht ernst genommen werden....denen keine Hilfe zuteil wird..
die nicht mehr wissen,wo sie wohnen können..die schlimmer dran sind viel schlimmer als Obdachlose,die noch eine Parkbank vertragen oder Drogenabhängige,die von diesem Staat dermaßen unterstützt werden,dass sie gleich wieder nach der Reha zur Spritze greifen und dann werden sie wieder unterstützt....
Ein Tod,der aufwühlt,weil er so unendlich traurig ist...
ein Tod eines wertvollen Menschen,der jahrzehntelang in diesem land gearbeitet hat für andere Menschen und der auch noch im schon kranken Zustand alten Menschen im Altersheim Freude gebracht hat.
Möge es sich ändern,damit es nicht noch mehr solche Ungerechtigkeiten gibt.
Seelchen
 

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Beitragvon Juliane » Freitag 31. Juli 2009, 16:20

Brigitte wurde Opfer gewaltförmiger Verhältnisse.

Opfer eines Wirtschaft- und Gesellschaftssystems, dessen Protagonisten Kollateralschäden in Kauf nehmen. Das ist sehr einfach in diesem unserem Land. Augenfällig wird ja immer nur die intendierte Gewalt. Die jüdisch-christliche Ethik mithin die römische Rechtsprechung aber verknüpft den Schuldbegriff mit der Intention, nicht mit der Konsequenz.

Solange aber der Schuldbegriff nicht mit der Konsequenz verknüpft wird, ist es schwierig Recht zu sprechen. Der jeweils einzelne Handelnde kann sich die Hände in Unschuld waschen.

In unserem Land wird das Wissen um MCS totgeschwiegen.


Über das ganze Bundesgebiet verteilt gibt es Umweltambulanzen. Eine Auflistung findet man (erstaunlicherweise?) auf der Seite der ALLUM gGmbH

http://www.allum.de/service-umweltmedizinische-beratungsstellen.html

Diese gGmbH scheut sich nicht, einen "Beipackzettel" ins Netz zu stellen, der dem mutigen Patient schon vorher sagt, was ihn erwartet, falls er chemikaliensensitiv ist:

http://www.allum.de/service-links-checkliste_umweltmedizin.html


Weder die WHO noch DIMDI bestreiten, dass es MCS Erkrankungen gibt.
http://www.csn-deutschland.de/dimdi_icd-schreiben.pdf

Gleichwohl antwortete Frau Prof. Dr. Herr im Forum der Apotheken Umschau gesundheitpro.de auf die Anfrage eines Lesers nach MCS Fällen an der Uniklinik Gießen:

„Antwort Prof. Herr - 28.07.2008 15:39

Ihre Fragen zur Ausstattung werden Ihnen bei einem persönlichen Gespräch mit der Ambulanz in Gießen beantwortet werden. Bisher haben wir kein Patienten mit dieser Diagnose. Es fanden sich immer andere Erklärungen für die beklagten Beschwerden“

https://http://www.gesundheitpro.de/forum/viewthread?thread=3839

Man ettikettiert MCS Kranke einfach um. Und glaubt damit, das Problem vom Tisch zu haben.
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/11/03/mcs-multiple-chemical-sensitivity-eine-krankheit-die-in-deutschland-nicht-sein-darf/

"Umettiketierte" MCS Kranke erhalten oft Medikamente, die ihr Körper nicht verstoffwechseln kann und werden so erst Patienten in psychiatrischer Diagnose

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/06/27/vorsicht-nebenwirkung-medikamente-koennen-bittere-pillen-werden/

Wer wird die Verantwortung übernehmen für die Medikamentengabe im Fall von Brigitte Stockhausen?

Wer wird die Verantwortung übernehmen, dass für Brigitte Stockhausen kein Krankenhausbett in einer Umweltklinik zur Verfügung stand?

Wer wird die Verantwortung übernehmen, das Brigitte Stockhausen ihr ganzes Leben lang im Beruf Materialien ausgesetzt war, die ihren Körper krank gemacht haben?

Wer wird die Verantwortung übernehmen, dass die Mediziner in der Bundesrepublik Brigittes Stockhausens Symptome nicht richtig eingeordnet haben?

Alle werden sich wie gewohnt ihre Hände in Unschuld waschen.

Eigentlich müsste man sich schon wegen der Medikamentengabe an den Staatsanwalt wenden.

Aber wir wissen ja, selbst bei eineindeutiger Beweislage, werden auch Staatsanwälten die Hände gebunden: http://www.youtube.com/watch?v=LQcFltZU0wU
Juliane
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Beitragvon Croft » Freitag 31. Juli 2009, 22:15

Wir können es erreichen, dass man uns akzeptiert statt diffamiert und dass Leiden, wie es Brigitte durchleben musste, aufhört.
CSN ist auf gutem Weg. Wenn jeder seinen Teil beiträgt, sind die Tage der Knechtschaft gezählt.
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In Gedenken an Brigitte S.

Beitragvon Eddy » Freitag 31. Juli 2009, 22:17

Hallo Croft,

Du hast recht mit dem was Du sagst. Wir sollten weiter versuchen, uns gemeinsam für bessere Begebenheiten für uns alle einzusetzen. Nur so kann es gehen.

Gruß Eddy
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Beitragvon Thommy the Blogger » Samstag 1. August 2009, 10:33

Heute erschien im CSN Blog ein weiterer Beitrag in Gedenken an Brgitte.

Silvia hat ihrem Artikel, der Außenstehenden vermitteln soll was MCS heißt, beschrieben wie lange die Krankheit schon bekannt ist und welches Ausmaß sie angenommen hat. Wie es Fällen wie Cindy Duering und Brigitte erging, wie der Verlauf einer Hyppersensitivität auf Chemikalien ist,...


Für Brigitte. Chemical Sensitivity – Eine Krankheit, die ein Zeichen für uns alle setzt
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/08/01/fuer-brigitte-chemical-sensitivity-eine-krankheit-die-ein-zeichen-fuer-uns-alle-setzt
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Beitragvon Thommy the Blogger » Samstag 1. August 2009, 11:08

Nach eine Anmerkung. Dieser Artikel von Silvia war ein Teil einer Broschüre, die gestern an die Trauergäste verteilt wurde. Mona, die Glasprinzessin, hat ebenfalls einen Artikel und ein Gedicht beigetragen (erscheint morgen).
Manche der Trauergäste nahmen zwei Broschüren mit, um noch eine zum Weitergeben haben.
Es ist den Angehörigen von Brigitte ein großes Bedürfnis, dass über MCS gesprochen wird.
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Beitragvon Seelchen » Samstag 1. August 2009, 14:28

Das tut trotz der tiefen Trauer um Brigitte gut,dass die Trauergäste die Broschüren entgegennahmen und dass auch auf diese Weise bekannt wird,was hier in unserem Land falsch läuft und Hoffnung besteht,dass sich bald etwas ändert.
Ich danke auch allen,die mit daran beteiligt waren.
Lasst uns weiter kämpfen und Hoffnung haben...
Seelchen
 


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