Raumluftqualität in Schulen und das Befinden von Kindern (RABE)
Das Projekt wird im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt vom Sachgebiet Umweltmedizin des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführt. Kooperationspartner sind die Landesmessstelle für das Gefahrstoffrecht des Landeslabors Berlin-Brandenburg, die Arbeitsgruppe Raumklimatologie am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie, Diagnostik und Evaluation der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Eine gute Raumluftqualität ist bedeutsam für das Wohlbefinden von Menschen. Bei einer schlechten Raumluftqualität ist eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens zu erwarten. Die Leistungsfähigkeit der Raumnutzer lässt nach und unter Umständen kann eine zunehmende Müdigkeit festgestellt werden.
Untersuchungen in Klassenräumen haben gezeigt, dass insbesondere in den Wintermonaten die empfohlenen Kohlendioxid-Konzentrationen (CO2) häufig und deutlich überschritten werden. In einer Untersuchung des LGL lagen die medianen CO2-Konzentrationen zwischen 598 ppm und 4.172 ppm. In 25% der Klassenräume lag die mediane Konzentration über 2.000 ppm und in 10% bei über 2.700 ppm. Es zeigte sich weiterhin, dass die CO2-Gehalte im Median 90% der Unterrichtszeit größer als 1000 ppm und 59% der Unterrichtszeit größer als 1.500 ppm liegen.
Kohlendioxid-Konzentrationen dieser Größenordnung können möglicherweise die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler nachteilig beeinflussen.
Erste Untersuchungen zu dieser Fragestellung liegen bereits vor, kommen aber noch nicht zu einem klaren Ergebnis. Aufgrund der widersprüchlichen Studienergebnisse und der bisher vorliegenden sehr kleinen Studien kann also noch keine klare Aussage über einen möglichen Zusammenhang zwischen der Kohlendioxidkonzentration im Klassenraum und der Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler gemacht werden.
Zielsetzung und Untersuchungsablauf
Ziel des Forschungsprojektes ist, den Einfluss der Kohlendioxidkonzentration auf das Wohlbefinden, die Konzentration und die Leistungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern zu bestimmen. Die Untersuchung soll im Winter 2009/2010 in vier bis sechs Schulen durchgeführt werden, die über eine Raumlufttechnische Anlage in Klassenräumen verfügen. Die Untersuchung soll möglichst unter Grundschülern der Klassenstufe 3 oder 4 erfolgen. Je Schule können so parallel etwa sechs Klassen untersucht werden....
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/umweltmedizin/projekt_rabe.htm