Studieren mit MCS ist möglich

Studieren mit MCS ist möglich

Beitragvon Silvia K. Müller » Sonntag 26. Juni 2005, 20:58

Hallo,

durch Recherchen zum Thema "Duftfrei" haben wir diverse amerikanische Universitäten gefunden,
die einen duftfreien Campus haben. Dort darf niemand mit Duftstoffen erscheinen und es wird duftfrei gereinigt.
Rauchfrei sind diese Universitäten auch und es gibt spezielle Regelungen, wenn ein Student MCS hat.

Vielleicht eine gute Idee für diejenigen unter Euch, die hier in Deutschland nicht weiter studieren können, für
ein paar Semester in die USA zu gehen.

Demnächst nähere Infos in einem Artikel hier bei CSN.

Herzliche Grüße
Silvia
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Studieren mit MCS ist möglich

Beitragvon Hanna » Montag 27. Juni 2005, 07:20

Zu den Kenntnissen, die man in den USA dazu erwirbt, könnte man es in Deutschland
anschließend richtig schaffen mit einer guten Geschäftsidee.
Wenn man überhaupt wiederkommen will.
Hanna
 

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Beitragvon Chris » Dienstag 28. Juni 2005, 12:20

Eben genau - Wer möchte noch zurück? Es geht doch immer mehr bergab. Egal in welchem Bereich.
Chris
 

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Beitragvon Didi » Dienstag 28. Juni 2005, 13:34

Das wäre eine gute Idee. Wir benötigen dringend kompetente Juristen und mehr Umweltmediziner, die sich für uns einsetzen. Wer wäre da nicht besser geeignet, als ein MCS-Betroffener, der weiss wovon er spricht!
Didi
 

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Beitragvon Konstantin » Freitag 8. Juli 2005, 20:03

Hallo Heidi,

der Bruder von Mirjam Brestowski war in den USA bei Rea für einige Zeit,
durch die Hilfe von CSN. Er ist im Moment in der Schweiz und will später
in Deutschland Umweltmedizin studieren.

Grüße
Konstantin
Konstantin
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Studieren mit MCS ist möglich

Beitragvon Silvia K. Müller » Dienstag 19. Juli 2005, 08:24

Hallo,

von Simine einer MCS Betroffenen bekam ich ein Fax mit folgender Mitteilung:

Studieren geht auch für MCS Patienten in Deutschland.
Ich selbst habe mit schwerer MCS ein Studium in Hagen absolviert.
Es gibt verschiedene Studienrichtungen z.B. Jura, BWL, VWL, Sozial- und Erziehungswissenschaften.
Dazu ist die Möglichkeit private Studiengänge zu absolvieren gegeben. Die
Prüfungen werden zu Hause geschrieben, so wie das ganze Studium nur von zu Hause zu bewältigen ist.
Kontakte zu Mitstudenten bestehen per Telefon, Fax, Forum, Mail, etc.
In Hagen besteht sogar die Möglichkeit als Teilzeitstudent zu studieren, d.h. es gibt keine Anrechnung auf Arbeitslosigkeit oder Sozialhilfe.
Die Fernuni biete ihre Leistungen weltweit an, Amtssprache deutsch, bis auf manche Master / Bachelor Studiengänge.
Fernuniversität Hagen: http://www.fernuni-hagen.de

Es gibt in Deutschland auch Fachhochschulen, die solche Studien anbieten. Dazu gibt es die Möglichkeit
Abitur per Fernlehrgang zu machen.
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Studieren mit MCS ist möglich

Beitragvon Chrissi » Donnerstag 21. Juli 2005, 15:16

Hallo zusammen!

Ich möchte auch mal was dazu sagen.

Ich habe schon sehr lange MCS, weiss es aber erst sicher seit Februar diesen Jahres.

Als es mit der MCS immer schlimmer wurde, war ich 18 und ging noch aufs Gymnasium.
Ich wollte das Abitur machen, was mir aber durch die MCS nicht mehr möglich war.

Am schlimmsten waren die Deos und Parfüms der Mitschüler und Lehrer, aber ich konnte auch den Geruch der Bücher und Hefte nicht mehr aushalten und half mir in den letzten Schuljahren schon immer damit aus, alles in Sichthüllen zu packen, soweit das möglich war, aber am Ende half das auch nichts mehr.

Und der Zeitaufwand dafür, alles einigermaßen nach meinen Bedürfnissen umzuwandeln, war so groß, dass ich so erschöpft war, dass mir die Zeit zum lernen fehlte.

Nach einem Schultag war ich so fertig und hatte so extreme Symptome, dass ich sofort duschen musste, um die Gerüche erstmal wegzubekommen und dann musste ich erst mal ein paar Stunden schlafen, weil mein Körper total zusammengeklappt ist.

Ich konnte dann erst Mitten in der Nacht wieder aufstehen und habe dann bis morgens um 5 Hausaufgaben gemacht.

Bloß hat das auch viel länger gedauert, als bei anderen, weil meine Lernleistung und mein Gedächtnis enorm nachgelassen hat.
Ich brauchte für alles mindestens dreimal so lange.

Wenn ich dann um 5 fertig war, musste ich wieder duschen, weil ich die Gerüche der Hefte etc. an mir hatte und davon schon wieder Symptome hatte.
Dann konnte ich nicht mit dem Bus zur Schule fahren, weil ich da sonst schon umgekippt wäre, also musste mich meine Mama zur Schule fahren und mittags wieder abholen.

Um das zu realisieren musste meine Mama in ihrer Mittagspause von ihrer Firma zu meiner Schule fahren.
Auch ein Aufwand der kaum in der kurzen Mittagszeit zu realisieren war.
Aber irgendwann half das alles nichts mehr und ich konnte nicht mehr zur Schule, weil die MCS so schlimm wurde.

Dann habe ich mich auch erkundigt, ob es möglich ist, das Abitur per Fernschule nachzumachen.
Möglich ist es natürlich, aber das kostet.
Man muss alles privat bezahlen.

Und es gibt, soweit ich das weiss, keine Möglichkeit sich an einer staatlichen Schule anzumelden und dann zu Hause zu lernen.
Fernabitur und Fernstudium sind also wieder nur möglich, wenn man das nötige Kleingeld dafür hat.
Und wenn man MCS hat, hat man meist eben nicht das Geld sich so etwas zu leisten.

Bei mir ist die MCS nun schon lange so schlimm, dass keine Aussicht besteht, einen Schulabschluss an einer staatlichen, kostenlosen Schule nachzumachen.

Und von der ergänzenden Sozialhilfe kann ich mir das niemals leisten, per Fernschule einen Abschluss nachzumachen.

Wenn es jemandem auch so geht oder jemand eine Möglichkeit weiss, wie man dennoch einen Schulabschluss nachmachen kann, würde ich mich freuen, wenn sich jemand meldet, auch gerne per email.

Liebe Grüße,
Chrissi
- Editiert von Chrissi am 21.07.2005, 15:16 -
Chrissi
 

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Beitragvon Anne » Donnerstag 21. Juli 2005, 20:24

Liebe Chrissi,

wenn ich Deinen Bericht lese, bekomme ich richtig Wut, weil mir wieder einmal mehr bewusst wird, wie Menschen mit Chemikalienempfindlichkeiten nicht nur benachteiligt, sondern regelrecht in die Isolation getrieben werden. Man schließt sie von den normalsten Dingen, wie das Lernen aus, welches man jeden anderen Menschen ganz selbstverständlich gewährt. Heißt es nicht im Grundgesetz, dass alle Menschen gleich sind? Dies gilt aber anscheinend nicht für Menschen, die durch andere mit Giften krank gemacht wurden. Sogar ein Alkoholiker, der seine Krankheit bewusst herbeigeführt hat, bekommt alle erdenklichen Hilfen vom Staat bezahlt.
Und du bist ein junges Mädchen, welches gern etwas leisten möchte, aber Dir wird es verwehrt aus dem einfachen Grund, weil andere Deine Krankheit zu verantworten haben? Wie menschenunwürdig ist so etwas denn?!?

Irgendwie muss sich in dieser Gesellschaft etwas ändern. Denn die Gleichheit der Menschen besteht schon lange nicht mehr.

Verliere nur nicht den Mut! Vielleicht findet sich doch irgendwann ein Weg für Dich, dass Du Deinen Fähigkeiten entsprechend und unter Rücksichtnahme auf Deine Krankheit lernen und arbeiten kannst.

Liebe Grüße
Anne
- Editiert von Anne am 21.07.2005, 20:26 -
Anne
 


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