IQWiG legt sich mit Pfizer an

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Donnerstag 11. Juni 2009, 08:03

\"Das Pharmaunternehmen Pfizer hält Arzneimittel-Prüfern zufolge Daten zu einem Mittel gegen Depressionen zurück und nährt damit Zweifel an dessen Wirksamkeit.....


Dies teilte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) am Mittwoch in Köln mit.....


Bereits eine britische Studie von 2008 hatte ergeben, dass viele Antidepressiva bei den meisten Patienten kaum eine Wirkung haben.....


Das Mittel Edronax mit dem Wirkstoff Reboxetin sei in mindestens 16 Studien getestet worden, von 9 Studien fehlten jedoch die zentralen Informationen zur Bewertung......



Zu einem weiteren Antidepressivum - Mirtazapin des Herstellers Essex Pharma - stellt der IQWiG-Vorbericht heraus, dass es in Studien zwar einen Beleg für eine Besserung der Depression gegeben habe, aber die Aussichten auf Heilung nicht größer seien als unter Mitteln ohne Wirkstoff (Placebos). Außerdem hätten Patienten die Behandlung oft wegen Nebenwirkungen abbrechen müssen. Möglicherweise seien auch dazu nicht alle Studien offengelegt worden. Bei einem weiteren Wirkstoff - Bupropion XL von GlaxoSmithKline - hätten sich unter vollständiger Datenbasis Nutzenbelege gefunden, Hinweise auf Schäden nicht.....


Das IQWiG kritisierte, auf bestehende freiwillige Vereinbarungen zur Daten-Übergabe sei kein Verlass. Die Hersteller müssten dazu verpflichtet werden. Das IQWiG untersucht im Auftrag des Bundesausschusses oder des Bundesgesundheitsministeriums den Nutzen medizinischer Leistungen....


Eine britische Studie von 2008 hatte ergeben, dass Antidepressiva der neuen Generation auf die meisten Menschen mit mittelschweren Depressionen keinen anderen Effekt haben als Placebos.\"


http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1792204_Pfizer-Institut-zweifelt-an-Nutzen-von-Medikament.html

10.06.2009
Vorbericht zu Antidepressiva veröffentlicht
http://www.iqwig.de/index.867.html



- Editiert von Juliane am 11.06.2009, 09:16 -
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Donnerstag 11. Juni 2009, 08:12

"Nicht mehr die Zulassung der Arzneimittelbehörden ist die wichtigste Hürde bei der Markteinführung, sondern es sind Einrichtungen wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen und der Gemeinsame Bundesausschuss, das oberste Beschlussgremium der Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.

Diese Institutionen entscheiden darüber, ob ein neues Medikament auch von den Krankenkassen erstattet wird. Sie lassen sich nur politisch unter Druck setzen."

http://www.zeit.de/2008/51/M-Pharmaindustrie?page=3
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Donnerstag 11. Juni 2009, 09:17

"Zu den Instituts-Aufgaben gehört unter anderem die Bewertung von Operations- und Diagnoseverfahren, Arzneimitteln sowie Behandlungsleitlinien. Auf der Basis der evidenzbasierten Medizin erarbeitet das IQWiG außerdem die Grundlagen für neue Disease Management Programme (DMP) - strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke. Das Institut trägt so dazu bei, die medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern."

http://www.iqwig.de/ueber-uns.21.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Donnerstag 11. Juni 2009, 09:21

"Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das den Nutzen medizinischer Leistungen für Patientinnen und Patienten untersucht. Damit stehen Qualität und Wirtschaftlichkeit auf dem Prüfstand. Das Institut erforscht, was therapeutisch und diagnostisch möglich und sinnvoll ist und informiert Ärzte und Patienten darüber.

Finanziert wird das IQWiG durch Zuschläge für stationäre und ambulante medizinische Leistungen, die überwiegend von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet werden.
Zu den Instituts-Aufgaben gehört unter anderem die Bewertung von Operations- und Diagnoseverfahren, Arzneimitteln sowie Behandlungsleitlinien. Auf der Basis der evidenzbasierten Medizin erarbeitet das IQWiG außerdem die Grundlagen für neue Disease Management Programme (DMP) - strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke. Das Institut trägt so dazu bei, die medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern."

http://www.iqwig.de/ueber-uns.21.html



"Träger des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ist die gleichnamige Stiftung. Ihr Zweck ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat und der Vorstand.
Der Rat ist Repräsentant der Trägerverbände: Die zwölf Mitglieder sind je zur Hälfte Vertreter von Spitzenverbänden der Krankenkassen und der Leistungserbringer, das heißt von niedergelassenen Ärzten (KBV), Zahnärzten (KZBV) und Kliniken (DKG). Der Stiftungsrat genehmigt den Haushaltsplan des Instituts und benennt den Vorstand."

http://www.iqwig.de/organe.23.html


http://www.iqwig.de/index.2.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Donnerstag 11. Juni 2009, 10:09

Leider kennt man beim IQWiG Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen MCS nicht.



Gesundheitsportale im Test - 02.06.2009, 23:09:31
viewtopic.php?t=9811


http://www.gesundheitsinformation.de/

Impressum
gesundheitsinformation.de ist ein Projekt von:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Dillenburger Str. 27
D- 51105 Köln
Tel: +49 (0) 221 - 35685 - 422
Fax: +49 (0) 221 - 35685 - 1
E-Mail: info@iqwig.de


Träger des Instituts:
Das Institut ist eine Einrichtung der "Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen", die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit dem ausschließlichen Zweck der Errichtung und Unterhaltung des Instituts errichtet hat (§ 1 und 2 der Stiftungssatzung). Die Stiftungssatzung ist unter iqwig.de (Link öffnet sich im neuen Fenster) einsehbar.

Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Der Sitz der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ist Berlin.

Vertretung der Stiftung:
Die Stiftung wird durch das Vorstandsmitglied Herrn Kiefer vertreten. (vgl. § 11 Abs. 1 der Stiftungssatzung)
Gernot Kiefer
IKK Bundesverband
Friedrich-Ebert-Straße / TechnologiePark
51429 Bergisch Gladbach
Telefon: 02204/44-0
Fax: 02204/44-185

Institutsleitung:
Prof. Dr. Peter T. Sawicki

http://www.gesundheitsinformation.de/impressum.13.html


Was ist bei evidenzbasierter Gesundheitsinformation anders?
Evidenzbasierte Gesundheitsinformation zielt darauf ab, objektiv zu sein und die besten Forschungsergebnisse zu vermitteln. Wir wollen Sie darüber informieren, was wissenschaftlich belegt ist und was auf unsicheren Füßen steht. Wir haben also nicht den Anspruch, auf alle Fragen eine sichere Antwort zu geben. Wir glauben, dass aktuelle Forschungsergebnisse Ihnen dabei helfen können, sich in Sachen Gesundheit zu informieren, mit Ihrem Arzt zu sprechen oder eine Entscheidung zu fällen. Wir beobachten, ob es neue Forschungsergebnisse gibt, die eine Aktualisierung unserer Informationen nötig machen. Wie sind neue Behandlungsmethoden einzuschätzen, welche Sicherheitsbedenken sind aufgetaucht, und ergeben sich neue Antworten, was funktioniert und was nicht? Dieses Wissen hat aber seine Grenzen. Viele Fragen müssen unbeantwortet bleiben. Wenn es keine Evidenz mehr gibt, bleiben nur Meinungen, Vermutungen, Ängste und Hoffnungen. Gerade dann kommt es darauf an, was Ihnen als Patientin oder Patient wichtig ist, um gemeinsam mit Ihren Ärzten Entscheidungen treffen zu können.



http://www.gesundheitsinformation.de/haufige-fragen.118.html?ff%5Bentry_id%5D=16

MCS in der A-Z Liste

Kein Eintrag

http://www.gesundheitsinformation.de/a-z-liste.56.de.html#M


MCS in der Suchfunktion


Zum eingegebenen Suchbegriff wurden leider keine Ergebnisse gefunden. Bitte prüfen Sie ggf. die Schreibweise und geben Sie nur einen Teil des Wortes ein, wenn Sie sich nicht sicher sind.


http://www.gesundheitsinformation.de/index.54.de.html?bab%5Bsearchfor%5D=MCS
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Donnerstag 11. Juni 2009, 10:14

Würde man beim IQWiG MCS kennen, könnte man nach den Studien über Psychotherapie an MCS Patienten fragen.

Mir ist bisher nur diese hier auf den Bildschirm gekommmen:


"Stationäre integrative Psychotherapie bei Multiple Chemical Sensitivity Syndrom


A. Kurth1, F. Leweke1, B. Brosig1, C. Herr2, T. Eikmann2 und U. Gieler1

(1) Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Justus-Liebig-Universität Gießen, DE
(2) Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Justus-Liebig-Universität Gießen, DE


Multiple Chemische Sensitivität (MCS) bezeichnet ein unspezifisches Syndrom von körperbezogenen Beschwerden mit der spezifischen Überzeugung der Betroffenen, diese Beschwerden seien verursacht durch verschiedenste Chemikalien in einer Dosis, die Normalpersonen ohne Probleme vertragen. Anhand eines Einzelfalles einer Patientin mit selbstberichteter MCS-Symptomatik, die mit Hilfe einer achtwöchigen stationär-psychosomatischen Behandlung Beschwerdefreiheit und allgemeine Förderung ihres Wohlbefindens erreichen konnte, werden die Notwendigkeit der Erarbeitung eines individuellen Krankheitsverständnisses und daraus folgende Behandlungsschritte innerhalb eines multimodalen Therapiekonzeptes aufgezeigt und mögliche Wirkfaktoren diskutiert. Die im Mittelpunkt der Behandlung stehende Bewältigung körperbezogener Ängste und Beschwerden werden anhand von GBB- und SCL-90-R-Daten und die Bearbeitung interpersoneller Probleme bzw. dysfunktionaler Beziehungsmuster anhand von IIP- und BeMus-Daten demonstriert."


http://www.springerlink.com/content/ufmlr24pcyuwuwh6/
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Sonora » Donnerstag 11. Juni 2009, 10:53

Evidenzbasiert ist die Forschung von Eikmann aber nicht: Zitat: "Anhand eines Einzelfalles einer Patientin mit selbstberichteter MCS-Symptomatik".
Sonora
Besserwisser
 
Beiträge: 331
Registriert: Montag 22. Januar 2007, 12:48

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Dienstag 7. Juli 2009, 11:45

Die haben ein Problem. Sie kommen nicht an die Daten, die sie brauchen. Sie haben drei Medikamnete bewerten wollen. Lief nicht so, wie geplant:


Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Version 1.0 29.05.2009

Seite 291


Vorbericht A05-20C

Bupropion, Mirtazapin und Reboxetin bei Depressionen


"Abschließender Kommentar

Der vorliegende Bericht zur Nutzenbewertung von Bupropion, Mirtazapin und Reboxetin
zeigt, dass das Ziel einer validen Nutzenbewertung gefährdet wird, wenn bestehendes Wissen nicht verfügbar gemacht wird. Das Problem kann nur durch eine gesetzliche Verpflichtung zur Publikation und Bereitstellung aller Studienergebnisse gelöst werden."

http://www.iqwig.de/download/A05-20C_Vorbericht_Bupropion_Mirtazapin_und_Reboxetin_bei_Depressionen.pdf


http://www.iqwig.de/index.582.html

http://www.iqwig.de/ueber-uns.21.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Mittwoch 16. Dezember 2009, 18:53

In Berlin kehren neue Besen. Deshalb fragt die FR online:


Stoppt Berlin den Pharmaschreck?

"Der Leiter des Kölner Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) steht unter der neuen schwarz-gelben Bundesregierung zur Disposition. In einem zusätzlich anberaumten Treffen Mitte Januar soll der Vorstand des Instituts über die Zukunft des Mediziners entscheiden. Sawickis Vertrag läuft im August 2010 aus.....


Zu seiner möglichen Ablösung haben die Vorstandsmitglieder Stillschweigen vereinbart. Zu sehr fürchten sie den Ruf, der Pharmaindustrie mit einem neuen Institutschef einen Gefallen tun zu wollen. "Wir beteiligen uns nicht an den Spekulationen", so eine Sprecherin des Justizministeriums.......


Schon die Gründung des Kölner Instituts im Jahr 2004 von der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt war ein Politikum, erst recht die Person auf dem Chefsessel. Sie war kurz zuvor mit der so genannten Positivliste gescheitert, auf der nur wirksame Medikamente aufgelistet werden sollten. Stattdessen sollte nun das Kölner Institut die Pharmaindustrie unter die Lupe nehmen, wie es schon lange das "National Institute for Health and Clinical Excellence" (NICE) in Großbritannien tut.....

Vertreter von Krankenkassen, Krankenhäusern und der Industrie wollten alle über die Inhalte des neuartigen Forschungsinstitutes mit bestimmen. Die Beschäftigten des Instituts analysieren internationale Studien und werten sie erstmals zusammenhängend aus......

Doch nicht nur seine Studien machen Sawicki zum Feind der Pharmaindustrie. Er macht die Machenschaften der Milliardenindustrie publik: "Manche Hersteller verdrehen Tatsachen, bestechen Wissenschaftler, kaufen Zeitungsartikel und verschweigen unliebsame Ergebnisse von Experimenten," sagt Sawicki auf FR-online.de. "


http://www.fr-online.de/top_news/2147455_Peter-Sawicki-Stoppt-Berlin-den-Pharmaschreck.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IQWiG legt sich mit Pfizer an

Beitragvon Juliane » Freitag 22. Januar 2010, 00:18

Neues vom Tigerentenclub:




"... der pharmakritische Medikamentenprüfer Peter Sawicki steht unmittelbar vor der Ablösung."

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2222737_FDP-Minister-kritisiert-Zusatzbeitraege-Der-nette-Doktor-Roesler.html
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54


Zurück zu MCS & MCS Community

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast