Ob Finanzminister Wolfgang SCHÄUBLE schon mal was von "DUFTSTOFF-ALLERGIEN" und/oder "MCS" gehört hat?
Es wird höchste Zeit, ihn darüber aufzuklären, dass DUFTSTOFFE aus BRIEFMARKEN "Allergien" und/oder "MCS-Reaktionen" auslösen können.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0107/seite1/0063/index.html
Aromafrisch auf dem Kuvert
Finanzminister Wolfgang SCHÄUBLE stellt heute die ersten "duftenden Briefmarken" Deutschlands vor
Timot Szent-Ivanyi
Wolfgang Schäuble ist seit fast 40 Jahren in der Bundespolitik, dennoch hat er sich eine gewisse Experimentierfreude erhalten. Als er sein Amt als Finanzminister antrat, beließ der CDU-Politiker entgegen dem üblichen Vorgehen bei Regierungswechseln fast alle Mitarbeiter von Vorgänger Peer Steinbrück im Amt. Selbst die persönliche Referentin des SPD-Mannes übernahm er. Dann änderte er das jahrelang praktizierte Verfahren bei der Vorlage des Etatentwurfs, in dem er sich zunächst den Fragen der Abgeordneten stellte und erst später denen der Presse.
Heute kann Schäuble wieder einmal etwas Neues bieten, diesmal allerdings auf einem ganz anderen Gebiet.
Da er als Finanzminister auch für Briefmarken zuständig ist, übergibt er am Vormittag die neuen Wohlfahrtsmarken an Bundespräsident Horst Köhler.
Das passiert zwar traditionell immer Anfang Januar. Doch diesmal haben es die präsentierten Briefmarken in sich, oder besser gesagt auf sich: Erstmals werden in Deutschland Marken herausgegeben, die duften.
Klebt man die Briefmarken, die verschiedene Obstsorten zeigen, einfach nur auf, dann passiert allerdings noch nichts.
Auf der Zunge macht sich wie gewohnt nur ein Geschmack von Leim breit.
Erst wenn man mit dem Finger über die Marken reibt, steigt einem der "jeweilige Obst-Geruch" in die Nase.
Dann riecht es nach Äpfeln, Heidelbeeren, Zitronen oder Erdbeeren. Schäuble setzt Duftmarken.
Entwickelt wurden die Briefmarken in der Berliner Bundesdruckerei.
Sie hat ein Verfahren ersonnen, um "DUFTÖLE", die in mikroskopisch kleinen Kapseln stecken, auf die Marken zu bringen.
Die Duftkapseln werden in einen durchsichtigen Lack gemischt, der auf die Marken aufgedruckt wird, erklärt Ansgar Spratte, verantwortlich für die Herstellung.
Beim Reiben zerplatzen die Kapseln.
Da in mehreren Lagen gedruckt wird, duften die Marken immer wieder aufs Neue, wenn darübergerubbelt wird.
Briefmarkensammler reagieren jedoch skeptisch auf die Innovation.
Der Geruch könnte sich in Alben auf andere Marken übertragen, wird in einem Internetforum gewarnt.
Und außerdem müsse nun über eine neue Katalogisierung nachgedacht werden, also etwa neben der Kennzeichnung "postfrisch" auch noch "aromafrisch".
Ein Philatelist, der die ernsthaft geführte Debatte unter seinen Sammelfreunden offensichtlich für absurd hält, hat schon einen Vorschlag für die Bezeichnung eines Duftmarken-Satzes: "Obstsalat".