von Silvia K. Müller » Sonntag 21. März 2010, 13:18
Im Blog wurde der Artikel kommentiert:
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“Daraus ergibt sich, dass ein Provokationstest unter solchen widrigen Bedingungen kein objektives Ergebnis liefern kann. Dazu braucht es eine Klinik mit optimalen umwelt- und schadstoffkontrollierten Gegebenheiten. In Deutschland gibt es aber keine Klinik, die diesen zwingend notwendigen Anforderungen entspricht.”
Vielleicht wäre das ja mal ein Ziel, dass man gemeinschaftlich verfolgen könnte. Ohne eine solche Klinik dürfte es schwer sein hier voranzukommen.
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Mein Kommentar hierauf:
Für das Diagnostizieren von MCS ist keine Klinik mit Cleanroom Bedingungen notwendig, eine Diagnosestellung ist in jeder Arztpraxis ohne grossen Aufwand möglich.
MCS nur diagnostizieren zu wollen, wenn der Patient sich darin fügt, Provokationstests über sich ergehen zu lassen, die ihn möglicherweise in Lebensgefahr bringen, ist nicht State of the Art. Es ist bewusst in Kauf genommene Körperverletzung.
Lasst Euch nicht aufs Glatteis führen. Wenn Leiter renommierter Umweltkliniken an US-Universitäten es ohne Gefährdung der Patienten schaffen, MCS zu diagnostizieren, warum dann in unserem Land nicht? Wie es geht, steht oben in meinem Artikel, mehr braucht man dazu nicht.
Dass wir dringend eine Umweltklinik brauchen, die Cleanroom-Bedingungen hat, um MCS-Patienten zu behandeln, ist damit nicht in Abrede gestellt. Ich möchte nur deutlichst klarmachen, dass es keine Entschuldigung gibt, warum MCS hierzulande nicht exakt mit ICD-10 T78.4 diagnostiziert wird, und wie ich im Artikel schon sagte, wo keine MCS-Patienten existieren, da gibt es auch keine MCS-Klinik. Bedarf steuert das Angebot, wenn existierender Bedarf künstlich eliminiert wird, indem man eine Krankheit nicht diagnostiziert, dann läuft etwas aus dem Ruder, das Menschen das Leben kostet und sie um ihre Rechte bringt.
Das ist unentschuldbar.