Viele Betroffene des Darmstädter hatten(haben) Lösemittel im Blut, unter anderem Phenole, so auch die MCS erkrankte Frau Forster im Filmbeitrag.
Seltsam, dass diese Lösemittel, die auffälligerweise mehrere Betroffene im Blut haben, angeblich nicht im Gebäude sein sollen.
Es sind ja wohl bisher auch nur Raumluft- und Staubuntersuchungen durchgeführt worden.
Eine dringend notwendige Quellensuche hat somit noch nicht stattgefunden.
Phenole sind sehr gesundheitsschädlich, ja sogar krebserregend (was bedeutet, dass es "keine Grenzwerte" gibt),wie zum Beispiel in einem Beitrag bei AGÖF mitgeteilt:
http://agoef.de/agoef/schadstoffe/phenole_kresole.html
Auszug:
Auch zur Herstellung von "Kunststoffen und wasserfesten Bindemitteln" werden Phenole verwendet.
Vor allem manche mit Phenolharzen gebundene Spanplatten können in "Innenräumen" eine Quelle für Phenole darstellen. Diese Spanplatten sind an Ihrem intensiven charakteristischen Geruch erkennbar.
"Bodenbelagskleber auf der Basis von phenolhaltigen Klebstoffen" waren vor allem in der DDR in den 50er und 60er Jahren gebräuchlich.
Besonders beim "Entfernen alter Bodenbeläge" kommt es immer wieder zu massiven Geruchsbelästigungen durch ausgasende Phenole.
"Bodenbeläge aus einem Gemisch von Holzschnitzeln und mineralischem Bindemittel" - sog. Steinholzestrich - können nach neueren Erkenntnissen ebenfalls eine Quelle für geruchsintensive Phenole in der Raumluft darstellen.
Das Holz in Steinholzestrich kann geringe Mengen an Phenolverbindungen enthalten. Phenol selbst ist im Holz jedoch nicht enthalten, sondern entsteht durch Dehydrierung und Spaltung aus hydroaromatischen Verbindungen. Durch äußere Einflüsse (Feuchtigkeit, pH-Wert) kann dieser Prozess beschleunigt und Phenol vermehrt aus den Holzschnitzeln freigesetzt werden.
"Teeröle" werden durch Erhitzen von Steinkohle oder Holz unter Luftabschluss erzeugt.
Dabei entstehen neben anderen giftigen und krebserzeugenden Substanzen große Mengen an Phenolen und Kresolen.
Die biozide Wirkung dieser Substanzen macht Teeröle zu wirksamen Holzschutzmitteln ("Carbolineum").
Allein schon wegen ihres intensiven Geruchs sollten Carbolineen zumindest in Innenräumen nicht angewendet werden, von der Giftigkeit der Inhaltsstoffe ganz zu schweigen.
Die Realität sieht leider anders aus: immer wieder treffen wir z.B. in Dachgeschossen auf Holzkonstruktionen, die aufgrund des Geruchs unschwer als mit Carbolineum behandelt zu identifizieren sind.
Eine eher ungewöhnliche Quelle für Phenol und Kresole in Innenräumen entdeckten wir vor einigen Jahren bei der Suche nach der Ursache einer "massiven Geruchsbelastung".
In einem ehemals gewerblich genutzten Gebäude, in dem nach Angaben der Eigentümer früher Kunststoffschläuche aus PVC produziert wurden, roch es nach dem Umbau zu Büroräumen intensiv nach Phenol.
Die Herkunft des Geruchs konnte "im Deckenaufbau" lokalisiert werden.
Die Deckensteine waren gesättigt mit einer klebrigen Flüssigkeit, die Phenol und Kresole in hohen Konzentrationen enthielt.
Es handelte sich offensichtlich um eine durch die frühere Nutzung verursachte Chemikalien - Kontamination.
Viele Phenole und Kresole sind "bereits in Konzentrationen von wenigen Mikrogramm pro Kubikmeter Luft geruchlich wahrnehmbar".
Der unangenehme Geruch ist daher meist Anlass für Nachforschungen und Messungen.
Der Annahme, die Warnwirkung des Geruchs setze bei so niedrigen Phenol - Konzentrationen ein, dass gesundheitliche Auswirkungen auszuschließen sind, muss jedoch deutlich widersprochen werden.
Phenol und viele Kresole gelten als "krebserzeugend" und bewirken somit immer ein von der Konzentration abhängiges zusätzliches Krebsrisiko.
Aus diesem Grund gibt es "für Phenol" und die Kresol - Isomere ortho-, meta- und para-Kresol auch "keine Luft - Grenzwerte" für Arbeitsplätze (MAK-Werte).
Als Anzeichen chronischer Vergiftung werden "Hustenreiz, Kopfschmerz, Brechreiz, Appetitverlust, Mattigkeit und Schlaflosigkeit" genannt.
Wie bei anderen Innenraum-Schadstoffen handelt es sich dabei aber um "recht unspezifische Symptome", für die eine Vielzahl von möglichen Ursachen denkbar sind.
Phenol und viele Kresole werden "sehr schnell über die Haut" aufgenommen.
Beim direkten Hautkontakt z.B. mit teerölhaltigen Holzschutzmitteln besteht daher die Gefahr resorptiver Vergiftungen mit Nierenschäden und zentralnervösen Störungen wie Krämpfen, Bewusstlosigkeit und Atemlähmung.