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Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Samstag 20. Februar 2010, 12:52
von Alex
Heute Morgen habe ich einen Artikel gelesen über eine Krankenschwester die seit einigen Wochen
vor dem Krankenhaus, in dem sie arbeitete, protestiert. Sie hat ein großes gelbes Schild umhägen und weißt darauf hin
dass das Gesundheitssystem ihr Geld schuldet und das Verfahren seit zwei Jahren verschleppt.

Seit 24 Jahren hat die Frau MCS und sie hat sich geschworen nicht aufzugeben. Als die Zeitung, die
jetzt über sie berichtet hat, fragt wie lange sie noch protestieren wolle, antwortet sie:
Solange es notwendig ist. Bis dahin geht sie jeden Tag vor dem Hospital auf und ab, egal welches Wetter.
Die Verantwortlichen wollen jetzt verhandeln sagten sie der Zeitung.

Manmal muss man zu außergewöhnlichen Mitteln greifen um sein Recht zu vertreten.

Former nurse protests
http://www.highrivertimes.com/ArticleDisplay.aspx?e=2457594

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Samstag 20. Februar 2010, 14:56
von Maria Magdalena
Super Fund Alex!

Eine tolle Frau! Steter Tropfen höhlt den Stein. ;-)

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Samstag 20. Februar 2010, 20:02
von Osmanthus
Christian Schifferle ist auch ein toller Einzelkämpfer.

Ich habe im Blog nach einem alten Artikel gegraben der mich sehr beeindruckt hatte und
mir viel Mut gegeben hat als ich ihn damals las:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/02/09/schweiz-vier-auf-einen-streich-und-eins-obendrauf

Wir denken viel zu oft wir müssen Massen von Leuten sein um etwas zu ändern.
Ach was, in jedem von uns steckt Potential.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Samstag 20. Februar 2010, 21:55
von Alex
Das stimmt, wir trauen uns zuwenig zu.
Wir müssen selbstbewusster werden und einfach loslegen.

Infos verteilen in seinem Umfeld kann jeder.
Oder auf Twitter und Facebook anderen mitteilen was los ist.
Wir sollten nie denken, dass das nichts bringt oder zuwenig bringt.
Es hat dann schon viel gebracht, wenn Ihr nur einem Menschen die
Wahrheit nahegebracht habt. Vielleicht sogar jemandem der auch
MCS hat und nicht wusste was er hat und genau wie fast alle von uns
jahrelange nach den Ursachen gesucht hat. Das ist auch ein Erfolg,
denn denkt daran wie froh Ihr ward als endlich klar wurde was mit Euch los ist.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Samstag 20. Februar 2010, 22:23
von Yol
@ Osmanthus

Du hast Recht, Christian ist ein toller Einzelkämpfer - kennst Du auch den Preis, den Christian so für den Kampf um MCS persönlich bisher gezahlt hat?

Ob das jeder kann? Ob das jeder schafft? Ob das jeder will?

Ich habe noch die Fotos, wo Christian gegen Weihnachten auf einer Pritsche im Wald schläft, weil sein Wohnwagen nach dem TV-Team für ihn längere Zeit nicht mehr bewohnbar war.

Und nicht zu vergessen: es ist bitter keinerlei Unterstützung von irgendwelcher Seite zu haben - tlw auch nicht aus den eigenen Reihen. Man ist sehr einsam dabei.

Christian stand wirklich allein hinter seiner Idee, sogar ich habe in unseren Mail-kontakts Zweifel geäussert ob das möglich wäre (Stiftung). Christian liess sich nicht beirren und das hat einige - auch mich irgendwann überzeugt, dass er nie aufgeben würde solange er überhaupt Kraft hat.

In meinem Lande bin auch ich Einzelkämpfer, heute für MCS (früher Psychiatrie). In letzter Zeit nicht mehr sehr motiviert - ich kann am PC nur das nötigste und seit mein Mann tot ist habe ich keinerlei Hilfe auch nur auf dieser Basis, sonst könnte ich mir das nötigste zusammenstellen um bei Behörden nochmals vorstellig zu werden.
Man muss sich gut vorbereiten um kämpfen zu können, sonst verpufft die Wirkung und es ist eher negativ besetzt nachher.

Irgendwann wird auch ein Kämpfer müde - dann wenn er begreift, dass er es ist der immer zuerst die Kohlen aus dem Feuer nehmen soll und nur zum wärmen gesellen sich dann doch einige noch dazu.

Vielleicht sollte man auch darüber nachdenken, dass die Einzelkämpfer für alle anderen Betroffenen die Kastanien aus dem Feuer nehmen, Lob allein ist dazu nicht Motivation genug.
Einzelkämpfer tun das auch aus andern Gründen, ihre Motivation liegt anderswo.

Ich denke es braucht Einzelkämpfer, aber es ist auch an der Zeit, dass es Gemeinschaften gibt, die zu kämpfen bereit sind. Denn der Kampf um MCS wird ein zäher, ein harter sein und die Gegenseite ist keinesfalls zimperlich im Umgang mit Störenfrieden. Deshalb braucht es eine geschlossene Gemeinschaft die handelt.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Samstag 20. Februar 2010, 22:59
von Stier
Yol, du hast vollkommen recht.

Zum einen ist es wichtig, dass es Einzelkämpfer gibt.
Dem kleinen David ist es gelungen, gegen den großen Goliath zu siegen.

Aber gegen den Goliath, gegen den es hier zu kämpfen gilt, kann nur ein GEMEINSAMER Kampf hilfreich sein nach dem Motto:

"Gemeinsam sind wir stark".

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Samstag 20. Februar 2010, 23:41
von Alex
Diesen Thread habe ich gestartet um Mut zu machen aktiv zu werden und
dass jeder einzelne von uns Potential hat. Der Thread soll nicht gegen Gemeinschaft ausgelegt werden.
Wir sind ja eine Gemeinschaft, wenn man von ein paar Störenfrieden absieht und die es überall gibt.

Ein Einzelkämpfer in seinem Umfeld oder für eine Sache zu sein, heißt nicht, dass man nicht gemeinschaftlich
aktiv ist, beides ist möglich. Gleichzeitig sogar. Natürlich muss jeder auf sein Kraftpotential achten und
sich nicht kaputtmachen. In der Gemeinschaft ist es genauso, da sollte nicht einfach einer "Leitfigur" nachgerannt werden
in der Hoffnung der/die wird es richten. Bis derjenige aus Kraftmangel umfällt.
Auch in der Gemeinschaft können wir mehr erreichen wenn jeder mithilft.

Wir haben viel, viel mehr Potential als so mancher von Euch vermutet. Wir müssen es nur nutzen;)
Das habe ich gemeint, als ich den Thread "Auch einer allein kann etwas bewegen" startete.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 00:49
von Kira
Alex hat recht, auch die kleinen Schritte zählen und machen im Endeffekt die Gemeinschaft aus.
Wir sind überall verstreut; jeder kämpft für sich und gleichzeitig für die Gemeinschaft, man muß es nur richtig angehen! Die vielen,vielen kleinen Schritte haben doch alle das gleiche Ziel - eigentlich ganz einfach. Dabei trifft man auf Leidensgenossen (entschuldigt das Wort,es fiel mir nichts Besseres ein),lernt sich kennen, tauscht Erfahrungen aus, bleibt in Kontakt, gibt Tipps u. Ideen weiter und
und......
Jeder einzelne trägt so zur Gemeinschaft bei, der Zusammenhalt untereinander macht gemeinsam stark und jeder einzelne wird für sich stärker.

Gruß Kira

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 09:54
von Kaloo
Das ist gewollt, dass wir glauben einer allein könne nichts oder nur kleine Schrittchen vollbringen.
Wir müssen tatsächlich wieder realisieren dass Power in uns steckt und jeder von uns
mit seinem Dazutun etwas bewegen kann. Falls wir das schaffen, dass jeder von uns sich irgendwie einbringt,
gibt es für MCS einen Erdrutsch und zwar nicht erst in 50 Jahren.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 14:25
von Zdenka
Mir gefällt diese Geschichte von der Großmutter die für Babies eintritt und zur Umweltaktivistin wurde:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/08/24/eine-grossmutter-tritt-fuer-die-gesundheit-von-babys-ein-und-wird-zum-umweltaktivisten


Wir alle haben Power auch wenn wir oft kräftemäßi nur auf Sparflamme sind.
Macht ja nicht's wenn es länger dauert. Auf die richtige Idee kommt es an.
Es muss nicht gleich ein Riesenprojekt sein.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 15:44
von Alex
Denkt auch anderes herum:

Wir verlieren keine wertvolle Zeit mehr, wenn wir zusätzlich alle einzeln aktiv sind
und nicht warten, bis viele oder eine große Gruppe irgendwo aufstehem um
die Kohlen aus dem Feuer holen.

Wenn es gute gemeinsame Ziele gibt, können einzelne die Kraft einer Gruppe stärken.
Dem steht überhaupt nichts im Wege, das haben wir doch immer so gemacht und das bringt Erfolge.
Eine gesunde Basis nennt man das.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 15:48
von Kira
@Alex,
bin mit dir einer Meinung.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 16:39
von Alex
Es sind schon einige "Einzelkämpfer" dabei "an der Schraube zu drehen".
Ich staune nämlich nicht schlecht wenn ich mit anderen rede, denn wißt Ihr was?
Oft unterschätzen die Leute sich und das was sie bewirken. Für mich ist
es nämlich schon ein verdammt toller Erfolg wenn jemand einem anderen
Menschen die Tür öffnet die Wahrheit über seine Krankheit zu erfahren.
Das kann sogar jemandem das Leben retten. Ich will nicht zum Missionieren
aufrufen, nicht dass mich einer falsch versteht. Aber wie sagen schon die
alten Pfadfinder "...eine gute Tat am Tag". Wenn es eine im Monat ist,
reicht das auch. Einfach jeder wie er kann.

Vielleicht mag jemand erzählen wie er mit kleinen Mittel anderen helfen konnte
über MCS etwas zu erfahren.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 16:41
von Yol
Um nicht missverstanden zu werden:

Jeder Einzelkämpfer ist extrem wichtig, denn ohne ihn geschieht eigentlich meistens nichts. Am Anfang eines Erfolges steht meist jemand ganz allein. Nach den vielen Beulen, dann wenn erste Erfolge sich zeigen, dann gesellen sich langsam auch andere dazu. Wie es nun ist, wenn die Erfolge ausbleiben - die Beulen nicht?

Was ich aus meiner Sicht ausdrücken wollte: Ich habe mir alle Beulen geholt die man sie holen kann, habe auch viel Geld verloren, das anderswo sinnvoller angebracht gewesen wäre - und letztendlich meine Energie und die Motivation eingespart - dies in Sachen Psychiatrie über 20 Jahre Kampf.

Resultat: eigentlich kein sichtbares, nur dass man sich nicht traut jemanden den ich kenne in der Psychiatrie schlecht zu behandeln. Ich bin also nicht sehr beliebt in bestimmten Kreisen, weil ich über die Jahre viel Insiderwissen über Missstände gesammelt habe und sehr lange vertrauenswürdige Kummertante vieler psychisch Kranker war. Auch einige juristische Ungereimtheiten leistet man sich nicht mehr.
Was mir aber nicht gelungen ist - eine wirklich sozial-psychiatrische Strukturkomponente in das statische System, das schon seit ewigen Zeiten von den gleichen Leuten geleitet wird - die nach eigner Aussage keine Ideen von aussen brauchen - (mit extrem hohen Staatsgehältern - extrem hoch weil die damit verbundene Leistung weder erbracht noch kontrolliert wird - die Strukturen dennoch notwendig sind).

Ich möchte das Gleiche nicht bei MCS wiederholen, das meinte ich. Heute setze ich nur mehr meine Energie und alle andern Mittel ein, wenn ich nicht allein an der Front stehe. Sondern wenn gemeinsam eine Front gebildet wird! Wer solche Erfahrungen nicht gemacht hat, sieht das eher durch die rosafarbene Brille, ich bin aber Realist und arbeite auf der Basis wie sie Dr. Tino Merz vertritt.

Was bei mir trotz schwerer MCS nicht der Fall ist. Ich bin nicht schwach! Ich könnte ohne Probleme 12 Stunden arbeiten, nur ich habe am PC nur ein minimales Know How. Hinzu gesellt sich ein Mangel an Interesse an dieser Materie, die eigentlich nur in etwa überwunden werden kann, wenn ich auf ein Ziel hin arbeiten muss, das ich sonst nicht erreichen kann.

Was mir nicht fehlt: Selbstvertrauen. Ich kann eigentlich überall hingehen (ausser MCS/Barrieren!) wo die Sache MCS vertreten
werden sollte, ich habe keinerlei Scheu vor Titeln und Mitteln - kurzum ich geh mit Ministern auf gleicher Ebene um, ecke deswegen auch nicht an, es wird akzeptiert. Ich brauch mir nur einen Termin zu besorgen. Medien idem.

So gesehen wäre ich relativ vielseitig noch einsetzbar - was mir allerdings fehlt: FACHBEWEISE zur Untermauerung dessen was ich sage! Ohne exzellente Vorbereitung gehe ich in keine Runde. Und dazu bräuchte ich Hilfe. Bekomme ich diese Hilfe (wissenschaftlich fundierte DVD in Sachen MCS), dann seh ich keinerlei Probleme im Ministerium anzurufen für einen lange fälligen 2ten Termin (1ter Termin Mai 2007). Nackt (ohne Fachwissen auf DVD oder Papier) gehe ich nirgendwo mehr hin in Sachen MCS.

Was dazu noch zu bemerken wäre: Ich habe noch eine Priorität und das ist das Kunsthandwerk. Wenn ich hier meine Energie abziehe, muss es sich lohnen für MCS, sonst beschäftige ich mich mit dem, was mein Leben noch ausmacht, der Kunst.

Vor jeder Aktion stelle ich mir eine einzige Frage: Macht es einen Sinn, wenn ich das tue?
Wenn ich die Frage mit ja beantworten kann, tue ich etwas, mit nein kehre ich zu meinern Prioritäten zurück.

Meine Reflexion ist eine ganz persönliche, doch das ist die Situation aller Einzelkämpfer, deshalb ausnahmsweise hier eingesetzt.

Auch einer allein kann etwas bewegen - MCS

BeitragVerfasst: Sonntag 21. Februar 2010, 18:32
von Lulabee
Etwas anzuleiern was Schwung reinbringt muss nicht immer Geld kosten.
Ich spreche mich dafür aus, dass wir erst Ressourcen nutzen die nichts kosten.