CSN - Forum

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe ein besonderes Problem.
Die frisch gewaschene Wäsche meiner Nachbarn macht mich krank.
Wenn schönes Wetter ist hängen sie ihre Sachen auf die Wäschespinne direkt vor meinem Fenster.
Ich habe MCS, das ist auch anerkannt und ich bin berentet.
Die Wohnung ist eine Eigentumswohnung, umziehen kommt nicht in Frage.

Was ich schon gemacht habe um zu ändern? Mit den Nachbarn geredet. Es hatte wenig Erfolg.
Eine Nachbarin hat zwar genehmigt, dass die Wäschespinne vor ihr Fenster kann.
Sie ist Krankenschwester und so gut wie nie da. Sie hat auch keine Duftstoffprobleme.
Die anderen Bewohner waren aber nicht einverstanden. Sie halten meine Bitte für Schikane.

Ich habe den Hausverwalter angeschrieben, auch von dort keine Hilfe.
Es gab eine Hausbewohnerversammelung. Ich bot den Mitbewohnern alles an und erntete nur ein NEIN.
Ich wurde richtig fertig gemacht. Man sagte sogar, ich käme als Nächstes
mit noch utopischeren maßlosen Forderungen wenn man nachgeben würde.

Ich bin mit meinem Latein am Ende. Soll ich prozessieren?
Gibt es schon Urteile zu einer solchen Situation?

Bitte helft mir.

Hast du deinen Mitbewohnern gutes Infomaterial zur Verfügung gestellt, aus dem hervorgeht, dass du keine psychische Erkrankung. sondern eine Multisystemerkrankung (organische Erkrankung - WHO ICD 10 - T. 78.4) hast und deine Forderungen medizinisch begründet und dringend erforderlich sind.
Ich denke da an den informativen Flyer von CSN sowie die Infoblätter für Ärzte (vom dbu und der Patienteninitiative sowie von Dr. Merz und Co.? Eventuell auch das gut lesbare Buch von Els Valkenburg: MCS - Wenn chemische Substanzen und Duftstoffe krank machen.

Mache den Leuten klar, dass es "Körperverletzung" ist, wenn sie deinen "Wunsch" nicht berücksichtigen.

Wenn sie dann immer noch auf stur stellen, würde ich einen Anwalt - am besten Fachanwalt für Umweltrecht/Medizinrecht - einschalten.

Jeder Mensch hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das steht im Grundgesetz.

Danke Stier.

Das habe ich alles gemacht. Auch das Material von CSN. Die Mitbewohner wollen nicht.
Ich hatte gehofft dass ich um einen Rechtsstreit drumherum komme.
Ein Prozess dauert und kostet viel Geld.

Ich hatte ein ähnliches Problem, bei uns ist es der großzügig verwendete Weichspüler der Nachbarin. Ich rieche die Ausdünstungen noch, wenn ich weit hinten im Garten bin....

Den Bericht habe ich vor Monaten meiner Nachbarin gegeben: http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/15/weichspueler-kann-den-atem-rauben/ und habe ihr erzählt, wie sehr ich unter dem \"Wäscheduft\" leide.

Nun - sie ist mir insofern entgegen gekommen, dass sie (fast) nur noch im Trockner ihre Wäsche trocknet - und ich muss somit nur noch die Trocknerabluft für begrenzte Zeit ertragen.

Gut an diesem Bericht finde ich, dass klar gesagt wird, dass manche Menschen sogar die Wohnung aufgeben müssen, weil die Beschwerden nicht mehr auszuhalten sind.

Hast du den Nachbarn ein ärztl. Attest vorgelegt, worin aufgeführt ist, dass du Duftstoffe u.ä. unbedingt meiden musst? Vlt. werden sie ja einsichtig, wenn ein Arzt dein Leiden bestätigt.

Ich hoffe, es findet sich noch eine Lösung...
- Editiert von caramella am 18.03.2010, 15:59 -

es gibt urteile, die haustiere in einer eigentums-wohnanlage verboten werden können wenn ein Allergiker in der Eigentümergemeinschaft dadurch gefährdet wird.

OLG Düsseldorf, Urteil gegen Duftstoffe im Treppenhaus, AZ: 3Wx98/03

Zitat:
Versprüht ein Wohnungseigentümer eigenmächtig Geruchsstoffe (Parfüm) im zum Gemeinschaftseigentum gehörenden Treppenhaus, so liegt hierin eine bestimmungswidrige Nutzung des Gemeinschaftseigentums.

Quelle:
http://www.juraforum.de/urteile/urteil/olg-duesseldorf-beschluss-vom-16-05-2003-az-3-wx-9803.html