OP mit XENON

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Beitragvon tommyfant » Dienstag 26. Juli 2011, 20:25

Hallo zusammen,

da mir höchst wahrscheinlich eine Schilddrüsen-OP kurz bevor steht und ich leider unter MCS leide, wollte ich einmal im Forum anfragen, ob Jemand Erfahrung mit dem Narkosemittel XENON bei Operationen gemacht hat.

XENON soll ja bekanntermaßen für MCS-Patienten besonders gut verträglich sein.

Ich leide an MCS nach der Einnahme eines Antibiotikas (TARIVID) seit 1996 und habe eine ausgeprägte Überempfindlichkeit bei ziemlich allen Medikamenten (Narkosemittel, Schmerzmittel, Antibiotikas usw.).

Kennt Jemand Kliniken in Hessen, die XENON als Narkosemittel verwenden? Gibt es noch weitere Punkte, die bei einer OP für einen MCS-Kranken beachtet werden müssen?

Für Eure Antwort besten Dank im Voraus.


Viele Grüße

TOMMYFANT
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Beitragvon Harry Voss » Dienstag 26. Juli 2011, 21:15

Willkommen Tommyfant,

Du hast recht, Xenon wäre bestimmt die sicherste Anästhesie für uns. Du könntest bei der Kassenärztlichen Vereinigung und bei der Ärztekammer Deines Bundeslandes nachfragen welche Klinik Xenon einsetzt. Deine Krankenkasse ist bestimmt auch in der Lage zu recherchieren.

Kennst Du diesen Thread schon? viewtopic.php?t=8413
Einige Infos sind villeicht hilfreich für Dich.

Alles Gute für Dich,
Harry
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Beitragvon Galaxie » Mittwoch 27. Juli 2011, 00:34

Hallo Thommyfant,

XENNON wird mit der Maske verabreicht und es werden Muskellockerne Pharmaka hinzu angwendet, damit der Körper locker und nicht angespannt ist. - Ähnlich wie bei Propofol Kurzanästhetikum, kommt ein Beruhgungsmittel oder Schmerzmittel hinzu. Das weiss ich von ein Dr. Carsten Pilger der Leiter der Forschung XENON ist bei der Air Liquide http://www.airliquide.de/. unter http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id...10- und http://www.patent-de.com/20100909/DE10336768D4.html, sowie der Beipackzettel: http://www.diagnosia.com/de/medikament/xenon-pro-anestesia-100-w. Und handelsblatt: http://www.dehb2010.handelsblatt.com/technologie/forschung...ohne.../2999390.html?..., sonst bei Goggle eingeben, falls ein Link nicht klappt.

LG
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Beitragvon Galaxie » Mittwoch 27. Juli 2011, 01:13

bei goggle gibst Du am besten: Air Liquide Xenon csn ein und dann unter weitere Beiträge darunter, dann erscheint u.a. auch: csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id...10-.

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Beitragvon Cosi » Mittwoch 27. Juli 2011, 09:13

Guten Morgen Thommyfant,

hast Du Kraft an die Krankenkasse und KV zu schreiben wegen der Xenon Narkose?
Oder sollen wir Dir helfen?

LG,
Cosi
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Beitragvon Osmanthus » Freitag 29. Juli 2011, 12:25

Kammst Du weiter Thommyfant?
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Beitragvon Silvia K. Müller » Freitag 29. Juli 2011, 13:51

Ich habe gerade mit "Thommyfant" telefoniert.

Wir haben dabei noch eine wichtige Webseite mit Adressen gefunden die vielleicht auch anderen in einer solchen Lage weiterhilft:

http://www.regixuser.com/centers.php

http://www.regixuser.com/history.php?Lang=DE

Thommyfant wird jetzt direkt in Aaachen anrufen und fragen ob man ihn dort operieren kann. Der OP Termin wird falls möglich, schon nächste Woche sein.

Alles Gute für Thommyfant,
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Beitragvon Silvia K. Müller » Freitag 29. Juli 2011, 16:04

Positive Nachricht von "thommyfant"

"Hallo Frau Müller,

UniKlinikum Aachen war ein Volltreffer!

Die operieren ohne Mehrkosten MCS-Patienten mit XENON als Narkosemittel.
Habe dort mit einem kompetenten Anästhesisten tel. gesprochen. Die Klinik ist sehr interessiert
an MCS-Kranken bez. der OPs mit Xenongas.

Es wird jedoch zu dem XENON-Gas noch 2 oder 3 andere Stoffe hinzugegeben, und zwar ein Schmerzmittel
namens Fentanyl und Propofol und noch ein muskelentspannendes Mittel"

Drücken wir alle "Thommyfant" die Daumen dass die OP gut klappt und er schnell wieder gesund ist,
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Beitragvon Amazone » Freitag 29. Juli 2011, 16:12

So viel aus gifte.de zu Fentanyl. Und Propofol ist auch nicht ohne! Weiß "Tommyfante" wenigstens, ob er irgendwelche Genpolymorphismen hat, über die diese Stoffe evtl. langsamer abgebaut werden oder ob es bei ihm dadurch zu Arzneimittelwechelwirkungen kommen kann?

"Fentanyl

Allgemeines: Fentanyl war bis zum Oktober 2002 nur als Medikament bekannt. Zu diesem Zeitpunkt wurde Fentanyl zum ersten Mal in einer Gasform von den russischen Sondereinheiten als Kampfstoff verwendet.

Wichtige Anmerkung: Fentanyl wird als "Kampfmittel" mittlerweile verneint. Der Wirkstoff in Moskau ist nach wie vor nicht genau bekannt.

Zu den nachfolgenden Medikamenten habe ich eine genaue Darstellung aufgeführt:

Anwendung: Im 22. Oktober 2002 setzten die russischen Sondereinheiten bei einer Geiselnahme durch tschetschenische Terroristen Fentanyl als Gas ein. Die Aufführung im Nord-Ost-Musical in Moskau wurde von 200 Mitgliedern einer Spezialeinheit um 05.52 Uhr gestürmt. Bei den ca. 900 Geiseln waren große Verluste zu beklagen. Es starben 129 Geiseln. Am 31. Oktober 2001 waren 245 Geiseln in den Kliniken von Moskau, 16 in einem ernsten Zustand. 418 Geiseln waren bereits aus den Kliniken entlassen. Alle 50 Terroristen wurden bei diesem Einsatz getötet. Wahrscheinlich starben die Geiseln an einer Überdosierung von Fentanyl und den Folgen der Bewusstseinsstörungen, einschließlich Aspiration.

Mittlerweile sind die Schadensersatzklagen vor russischen Gerichten abgewiesen worden.

Fentanyl als Kampfstoff: Nach Meinungen der Toxikologen wurden in Moskau Mengen im Kilogramm-Bereich von Fentanyl benötigte, die durch eine Explosion freigesetzt wird. Fentanyl hat eine geringe therapeutische Breite. Somit sind schwere Überdosierungen bis hin zum Tod leicht möglich. Man ist sich auch einig, dass Fentanyl nicht alleine eingesetzt worden ist, sondern dass weitere Gase, z.B. Halothan verwendet wurden.

Indikation in der Medizin: Fentanyl wird in der Medizin als Analgetikum in Form von Ampullen und Fentanyl-Pflastern verwendet. Nach Aufkleben des Pflasters dauert es 12 - 24 Stunden bis eine analgetische Wirkung erreicht ist. Die Ampullen werden zur intravenösen Narkose benutzt.

Eigenschaften: Fentanyl gehört zu den Opioiden und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Die Wirkungsdauer von Fentanyl ist im Vergleich zu anderen Opioiden sehr kurz. Der Stoff ist gut fettlöslich.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Pharmaka mit sedierenden Eigenschaften und Alkohol verstärken die sedierende Wirkung des Fentanyl. Die gleichzeitige Einnahme von Opioiden kann eine Reduzierung der Wirkung verursachen. Die gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern können schwere Störungen im Kreislauf und bei der Atmung verursachen.

Symptomatik: Bei einem Temperaturanstieg kommt es zu einer um ein Drittel erhöhte Konzentration von Fentanyl im Blut. Das gefährlichste Wirkung besteht in einer Atemdepression. Es besteht eine erhöhte zentrale Krampfbereitschaft. Möglich sind Verkrampfungen im Bereich der glatten Muskulatur, z.B. in den Gallenwegen und in der Bauchspeicheldrüse. Ein Harnverhalt ist möglich. Selten sind allergische Reaktionen oder Asthmaanfälle zu erkennen. Es können Bradykardien auftreten.

Maßnahmen: Eine Sicherung der Vitalfunktionen gehört zu den ersten Maßnahmen. Hier steht vor allem die Atmung im Vordergrund. Der Patient muss unter Umständen intubiert und beatmet werden. Fentanyl kann mit dem Opiatantagonist Naloxon therapiert werden. Naloxon hebt die gewollten und ungewollten Wirkungen komplett auf. Die Wirkung von Naloxon ist oft kürzer als die des Fentanyls und kann ohne negative Nebenwirkungen bei Bedarf nachinjiziert werden."
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Beitragvon Melville » Freitag 29. Juli 2011, 17:00

Muss man denn begleitend zu einer Anästhesie solche Medikamente bekommen?
Geht es nicht ohne?
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Beitragvon Juliane » Freitag 29. Juli 2011, 17:00

Das macht schon hellhörig, Amazone.

Und dann noch diese Ausage

"Die Klinik ist sehr interessiert
an MCS-Kranken bez. der OPs mit Xenongas..."

Zur Erinnerung:


http://www.ukaachen.de/go/show?ID=2942026&ALTNAVID=1371547&DV=0&COMP=page&ALTNAVDV
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Beitragvon Silvia K. Müller » Freitag 29. Juli 2011, 17:04

Bei dem Mann gehts um Leben und Tod.

Macht es ihm nicht kaputt dass man ihm dort helfen will. Das wäre nämlich nicht fair.
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Beitragvon tommyfant » Freitag 29. Juli 2011, 17:14

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Infos.

Welche Kombination empfehlt Ihr denn für die XENON-Narkose?

-XENON als Narkosegas
-....

Fentanyl sehe ich auch als sehr kritisch an. Werde den Narkosearzt mal anschreiben, ob er ein anderes weniger gefährliches Schmerzmittel verwenden kann (z.B Paracetamol).

Propofol ist natürlich auch nicht ganz so ohne. Muss mich aber leider an der Schilddrüse operieren lassen.

Habt Ihr noch weitere Ideen? Gibt es MCS-Kranke im Forum, die XENON-OPs schon gemacht haben?
Welche Zusammensetzung war die Narkose?

Die Uni Frankurt macht übrigens keine XENON OPs mehr. Ich habe eine Absage bekommen, obwohl noch vor einem Jahr dieses Narkosen gemacht worden sind...!!!!


Vielle Grüße

tommyfant


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Beitragvon Juliane » Freitag 29. Juli 2011, 17:22

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Beitragvon Juliane » Freitag 29. Juli 2011, 17:24

Bleibt keine Zeit Gentest durchzuführen?

viewtopic.php?t=11462
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Beitragvon Galaxie » Freitag 29. Juli 2011, 19:16

Hallo Thommyfant,

und wende dich an Dr. Carsten Pilger, der die Studie Begleitet hat zu XENON. Er weiss eine ganze Menge. Ich habe oben die Links angegeben, die Du leider bei Google extra eingeben mußt, weiss auch nicht, wieso die nicht richtig funktionieren. Auf jedem Fall ist in einen Link die Telefonnummer von Dr. Pilger dabei. Ich hatte da damals als AK DGK = Arbeitskreis Das Gute Krankenhaus kontakt mit ihm.

LG
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Beitragvon Galaxie » Mittwoch 3. August 2011, 13:32

Hallo Thommyfant,

hier die Adresse und Telefonnr. von Dr. Carsten Pilger: Dr. Carsten Pilger Air Liquide Deutschland GmbH, Füntingsweg 34, 47805 Krefeld, Tel: 02151/379-9471. Er meint auch, wenn die XENON-Narkose in bestimmten Fällen nötig ist und anderes nicht in frage kommt, kann der übergesetzliche Notstand ausgesprochen werden, wenn XENON nicht überall in Kliniken vorhanden ist. - Vielleicht kann er wie ich oben schon erwähnte mehr zu den Beruhigungsmitteln, Muskellockernden- und Schmerzmitteln sagen, da er die Forschung begleitet hat.

LG
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