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Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 15:50
von Tom
Heute kam meine Mutter auf die supertolle Idee sich die Haare zu färben. Als ich aus meinem Zimmer kam dachte ich mich trifft der Schlag so eine Luft war in der Wohnung. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde agressiver, ein Symptom was bei mir Typisch für Zigarettenrauch, Farbe und Kaminrauch ist. Meine Augen brannten und da wusste ich es: Farbe. Die Symptome kenne ich zu gut. Ein weiteres Problem ist bei mir das ich auf biegen und brechen dann den Aulöser finden will/muß. Sie sagte sie das alles in die Mülltonne unten geschmissen hat und ich soll Ruhe geben weil es (angeblich) 100% Farbe aus pflanzen war. Ich hab aber gemerkt das das unmöglich sein kann! Es kam zur Diskussion, weil ich es anhand meiner starken Symptome nicht glauben konnte! Also bin ich runter und hab die Papiertonne durchforstet, was mir den nächsten Schlag verpasste. Ich bin dann wieder in die Wohnung, der Geruch wurde immer schlimmer wenn ich in Richtung Badezimmer ging. Sie meinte das es 100% gesunde Farbe sei und ich mich da wiedermal reinsteiger. Ich sagte das es nicht sein kann weil ich sehr stark reagiere und weil ich mir nicht unterjubeln lasse das ich mir meine Symptome nur einbilde. Ich wollte die Verpackung finden, schon allein aus Gewissheit her das ich nicht simmuliere. Also hab ich im Badezimmer gesucht und hab dann die Farbe eingewickelt in Handtücher gefunden. Es war " Si NATURELLE von L'OREAL". Ich war grad dabei die Inhaltsstoffe lesen zu wollen daraufhin riss sie mir die Verpackung aus der Hand, es kam zum Gerangel um die Verpackung weil sie sagte das die Farbe gesund sei und ich da nicht drauf reagieren kann, sie ist dann ins Bad hat die Packung zerissen und in der Toilette runtergespühlt. Ich war so sauer das ich am liebsten die Tür eingetreten hätte, ich bin KEIN Simulant! Ich bin jetzt in meinem Zimmer, bin depressiv, ich weiß das es Reaktionen auf die Farbe ist. Ich soll sowieso am besten für immer in meinem Zimmer bleiben und alleine sein, weil ich dann keinen störe. Es lief einige Zeit gut mit uns. Jeder benutze Sachen die ich auch vertrage, das geht zum Glück weil die anderen in der Wohnung alles benutzen können, wenn ich mit anderen MCS Kranken zusammen leben würde wäre es schwierig weil der eine das und der andere wiederum jenes vertagen würde. Es ging mir einige Zeit lang wieder so gut das ich es 1 mal die Woche für kurze Zeit Duftstoffe aushielt. Das ist nun auch wieder vorbei und das es mir schlechter geht wenn jemand Sachen die riechen täglich benutzt und das eine strikte Einhaltung von absoluter Duftstofffreiheit innerhalb unserer Wohnung sein muß damit ich wieder draußen einigermaßen überleben kann, kapiert hier niemand so richtig, obwohl sie es selber miterlebt haben. Seid einiger Zeit wird hier auch wieder Waschgel mit Duft benutzt. Rosenölduft "weil mir das nichts ausmachen kann da es natürlich ist", denn die Dufstofffreiheit "machen MCS Kranken rein aus Bosheit und mit Absicht um das Leben unlebenswert für alle Familienmitglieder zu machen und ich bin der sich am reinsteigernste Fall" denn "ohne Duftstoffe stinkt man nach Schweiß, das kann ich nicht auch noch verlangen" und soll somit wohl wenigstens die natürlichen Duftstoffe "lernen wieder zu akzeptieren".

Grüße Tom

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 16:43
von Chris
Hallo Tom,
beim Färben gibt es keine "gesunde" Farbe. Wie soll die auf dem Haar halten?
Hast Du nichts "Schriftliches" in der Hand. Das muss man doch glauben. Selbst noch ohne Schrieb wurde ich zum Glück von allen die ich kenne "aufgefangen". Und das sollten doch ganz besonders die Eltern tun. Wie alt bist Du? Vielleicht solltest Du Dich nach professioneller/psychologischer Hilfe umschauen.
Ich wünsch Dir viel Kraft Chris

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 17:28
von Anne
Hallo lieber Tom,

es tut mir so leid zu hören, was du gerade erlebst. Ich kann dir sehr gut nachfühlen. Es ist für einen MCS-Kranken lebenswichtig, dass er ein Umfeld hat, in dem seine Beschwerdeauslöser gemieden werden und das auch von allen Familienmitgliedern.

Da hat es schon ein Allergiker leicht, der z. B. nur auf einen Apfel reagiert, den braucht er einfach nur liegenlassen. Wenn es aber um Allergien oder Unverträglichkeiten auf Umweltstoffe geht, wegen denen es wichtig ist, dass auch andere darauf Rücksicht nehmen, dann wird es schon manchmal fast "kriminell". Wenn es sich dann noch um Familienangehörige handelt, die verständnislos reagieren, dann ist es ganz besonders schlimm.
Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, einen Heuschnupfenallergiker auf eine blühende Wiese zu setzen. Warum mutet man den Chemikalienempfindlichen zu, ständig mit so krassen Chemikalien in ihrem Umfeld konfrontiert zu werden?

Kennst du das Buch von Anje Reetz "Ein Kanarienvogel singt wieder"? Sie hat ihre Erfahrungen mit ihrer MCS aufgeschrieben und hat dabei auch die Verständnislosigkeit ihrer Umwelt, auch ihrer Familienangehörigen nicht ausgelassen . Vielleicht solltest du es deiner Mutter mal zu lesen geben.

Dass du in so einer Situation depressiv wirst, kann man wirklich verstehen. Aber versuche dich möglichst dagegen zu wehren. Mache irgend was, was dir Freude macht. Kämpfe ! Schreibe doch deiner Mutter mal einen Brief, wie enttäuscht du über sie und ihr Verhalten als Mutter bist. Schreibe ihr doch, dass du verstehen kannst, dass sie schön sein will, aber dass ihre Schönheit nicht von der Farbe ihrer Haare abhängig ist. Und wenn man sich ordentlich wäscht, braucht man auch keine Parfümstoffe, weil nur der alte, sich zersetzende Schweiß stinkt. Diejenigen, die sich sehr parfümieren haben oft was zu verdecken, entweder Zigarettenrauch oder Schweiß oder sonst was.

Hast du keine Möglichkeit in eine eigene Wohnung zu ziehen? Ich denke, schlimmer kann es da auch nicht werden. Du bist ja anscheinend zumeist schon von der Familie isoliert. So könnte es dir wieder neuen Auftrieb geben, dich in deinem Leben neu einzurichten. Und wenn der ganze Ärger wegfällt, kann das durchaus auch positive Wirkung auf deine Gesundheit haben.

Dir liebe Grüße von
Anne

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 17:37
von Betty Zett
Hallo Tom,

Annes idee mit dem Brief ist sehr gut, daß habe ich auch schon gemacht.
Briefe geben keine Widerworte und können mehrfach gelesen werden.
Prangere darin nicht an, werde nicht ausfallen, sondern schreib denen wie Du Dich fühlst und
was der "Duftstoffdreck" macht.

Auf Dauer hilft bei solchem massiven Unverständnis nur Ausziehen. Melde Dich doch bei Martins Wohnprojekt.

Übrigens Depressivität nach einer Reaktion ist auch eine Reaktion und kommt häufig vor.

Liebe Grüße und laß Dich nicht ganz unterkriegen,
Betty Zett

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 17:39
von Tom
Hallo Chris,

Habe nur einige LTT Tests und Allergietests, aber auf denen erkennt man nur das man reagiert und nicht wie sich die Reaktionen äussern. Wenn man Asthma hat wird man akzeptiert, wenn man psychische Symptome hat oder Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen wird man abgeschoben und muß alleine damit zurecht kommen. Solche Reaktionen glaubt einem nämlich keiner, weil man diese nicht sehen (Hautausschlag) und nicht hören (Asthma) kann! Wenn ich zum Psychater gehe dann denkt der doch das ich einen Knall habe, genau wie meine Familie dies auch immer wieder denkt.
Gruß Tom

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 17:47
von Tom
Hallo Anne und Betty,

sie weiß das alles, was man meiden muß und was nicht. Am Anfang hat sie auch gekämpft wie ein Tier das es mir besser geht, die ganze Familie hat mitgemacht und hat alles weggelassen was nciht gesund für mich ist. Mir ging es auch viel besser! Aber sie ist mit der Zeit ziemlich genervt von all dem und will das alles nicht mehr. Ich bin Ballast. Ich bin auf sie angewiesen, kann mich unmöglich alleine versorgen! Ich werde nur mein Zimmer abkleben und allein leben, anders geht es hier nicht mehr. In eine eigene Wohnung kann ich nicht, schon finaziell wegen. Einkaufen gehen kann ich auch nciht, einen Führerschein habe ich nicht, in Geschäfte kann ich nicht. Die Situation ist nur wegen einer scheiß Haarfarbe nun so, ich kann da auch nichts dafür. Naja, es ist so

Grüße Tom

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 17:54
von Tom
ich fass es selber nicht, es ist ja wirklich nur wegen einmal Haare färben! Aber übermorgen ist es dann wieder das Bioduschshampoo mit Rosenduft und dann die neuen Schuhe die stinken, dann die Jacken wenn sie aus einem Geschäft kommen, dann das dann das. Ich würde mich selber aufregen wenn ich jemand anderes wäre! MCS ist scheiße :,-(

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Oktober 2005, 18:19
von Tom
haarfarben scheinen allgemein nicht gut zu sein, hab das grade gefunden: http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?doc=36695

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Oktober 2005, 09:32
von Elloran
Hallo Tomm,

es ist glaube ich normal das immer wieder Fehler passieren. Ich selbst musste auch lange darum kämpfen, dass auf die schädlichen Sachen verzichtet wird.
Ich bin mittlerweile ein Experte im Argumentieren und das mache ich so:
Erstens: Die WHO hat festgestellt das 25 Prozent der Deutschen gute Entgifter sind. 50 Prozent sind mittel gute Entgifter und 25 Prozent sehr schlechte Entgifter. Das ist genetisch so festgelegt (Erbanlagen).
Die schlechten Entgifter bekommen als erstes MCS, wenn sie Schadstoffen ausgesetzt sind. wahres Beispiel: Unser Polizeipräsidum wurde neu renoviert und ein Viertel der Menschen erkrankte heftig während die anderen nur leichte Befindlichkeitsstörungen oder gar keine Symtome entwickelten. (Das zeigt das die Statistik der WHO stimmt.)
Und jetzt zur Entgiftungslage eines MCS-Kranken. Ein Beispiel zum besseren Verständnis: Es gibt einen Speisepilz den man essen kann, ungiftig. Er hat jedoch die Eigenschaft die Entgiftungsenzyme der Leber zu blockieren. Trinkt man zu dem Pilzgericht nur ein Glas Wein, hat man anschließend eine Alkoholvergiftung, da der Alkohol nicht abgebaut wird. Und so kann man sich die Entgiftungslage eines MCS-Patienten vorstellen. Da schaden dann schon geringste Mengen und man hat Vergiftungssymtome. Das versteht wirklich jeder, wenn ich das erzähle und ich sehe an der Reaktion der Leute, dass sie anfangen zu begreifen.
Nächstes Argument: Durch die Schadstoffe ist die Bluthirnschranke löchrig geworden, das lässt sich laut PET nachweisen. Und die Duftstoffe, egal was, dringen ungefiltert direkt ins Gehirn und das verursacht Probleme Nervenreaktionen, oder Vergiftungssymtome je nach Schadstoff. Auch natürliche ätherische Öle bilden chemische Abbauprodukte. Sie sind zwar wirklich besser verträglich, aber wenn man ihnen lange ausgesetzt ist, findet genau wie bei den synthetischen eine sensorische Überreizung statt, auch wenn die Personen die das Zeugs anwenden es selbst gar nicht mehr wahrnehmen. Das ist erwiesen. Ein kurz eingeatmeteter Duft ist angenehm, wie wenn man in der Natur an blühenden Rosen vorbeigeht, aber die Konzentrate haben eine ganz andere Wirkung und stinkt ein ganzer Raum danach, dann ist das für die Nerven eines gesunden wie für den Kranken ein zu großer Reiz. Die einen verspüren einen Kick wie bei einer Tasse Kaffee und die anderen werden krank. Beides ist nicht gesund. Und die angeblich gesunden werden nervös, schlafen evtuell schlecht, werden überdreht, oder aber dauermüde, da sie ständig einem Dauerreiz (Duftmoleküle) ausgesetzt sind der, über das limbische System im Gehirn den Trigeminusnerv reizt. Und der Trigeminusnerv hat Verästelungen im ganzen Körper. (Meridiane) (Quelle: Umweltbundesamt Nordrheinwestfalen)

Es ist wirklich wichtig das das Umfeld mitspielt. Rede nochmal mit deiner Mutter, in Ruhe, ohne Zorn und sag ihr klipp und klar, das dein Leben von ihrer und der Rücksichtnahme der anderen abhängt. Und argumentiere wie ich oben es geschrieben habe, wieso du so reagierst, damit sie das nachvollziehen kann.
Und dann lieber Tom ist es ganz wichtig das du was für dich tust. Denke positiv und glaube fest daran das du wieder ganz gesund wirst. Denn auch negatives denken verursacht elektrische Ströme in den Nervenbahnen die positiv oder negativ sein können. Der Mensch ist nicht nur Körper sondern auch Geist. Male dir geistig deine Wirklichkeit aus wie du sie gerne hättest, das deine Mutter dir zuhört dich unterstützt und das du wieder ganz gesund wirst. Auch das hilft und es funktioniert. Ich selbst habe schon kleine Wunder dadurch in aussichtslosen Situatione erfahren. Gehe an die Luft, in den Wald und stell dir vor wie du den Dreck in dir ins Universum ausatmest. Das gibt mir immer enorm viel Kraft.
Es ist wichtig für uns das wir uns nicht unterkriegen lassen und das wir uns eine Welt erschaffen, in der wir leben können. Auseinandersetzungen habe ich auch heute noch, aber ich trete selbstbewusst den Menschen gegenüber und argumentiere ihre Zweifel weg. Es passieren zwar immer wieder Fehler: Meine Eltern, zum Beispiel an Weihnachten. Da hab ich an alles gedacht nur nicht daran das mein Vater sich an Heiligabend ein Rasierwasser gönnte. Er kam mich einen Tag später besuchen und stank trotz mehrmaligem waschen immer noch nach Rasierwasser, aber hefig. Ich sagte mir ok ich komme für die paar Stunden damit klar. Am nächsten Tag hatte ich zwar Symptome, doch die verschwanden auch rasch wieder. Das nächste mal passiert das nicht mehr und wir lernen ja auf beiden Seiten. Die Welt ist nicht nur schön, aber wir können daran arbeiten das sie es wird. Und ich denke die an MCS erkrankten Menschen tragen viel dazu bei das wir eine bessere Welt bekommen.

Viele liebe Grüsse und ich hoffe du kannst was mit dem anfangen was ich dir geschrieben habe.

Noch eine Frage zum Schluß, wodurch bist du eigentlich krank geworden, von Geburt an oder durch eine Exposition?

Streit um Symptome, Duftstoffe & Co

BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Oktober 2005, 13:10
von Betty Zett
Hallo Tom,

Krebs und AIDS sieht man auch nicht von aussen und
trotzdem wird es geglaubt.

Liebe Grüße
Betty Zett