Wer kann hier evtl. weiterhelfen?

Wer kann hier evtl. weiterhelfen?

Beitragvon Payaso506 » Mittwoch 11. Januar 2012, 22:58

Für eine Freundin (FMS, MCS, Carcinom - berufsbedingte Intoxikation mit Schwermetallen,aromatischen Aminen etc.im Batteriebau) suche ich wegen des anhängigen BG-Verfahrens Kontakt zu Betroffenen und/oder Personen mit Fachwissen in Chemie/ Biochemie.
Viele Grüße und besten Dank im voraus
Payaso506
Payaso506
Gelegenheitsposter
 
Beiträge: 55
Registriert: Dienstag 16. August 2011, 19:35

Wer kann hier evtl. weiterhelfen?

Beitragvon darkat » Donnerstag 12. Januar 2012, 10:28

Ich empfehle Dr. Tino Merz. Ruf einfach an.

Frankenstr. 12, 97292 Wüstenzell, Tel. 0 93 69 - 15 59

http://www.dr-merz.com

Dr. Merz kennt sich auf dem Gebiet Chemie/Biochemie aus, aber auch in Rechtsfragen.

LG darkat
darkat
Durchstarter
 
Beiträge: 144
Registriert: Samstag 26. Februar 2011, 16:28

Wer kann hier evtl. weiterhelfen?

Beitragvon Janik » Donnerstag 12. Januar 2012, 10:58

Wenn Du Stichworte oder spezielle Fragen im Thread einträgst, können wir mithelfen.
Janik
Forenlegende
 
Beiträge: 1603
Registriert: Montag 15. August 2005, 11:52

Wer kann hier evtl. weiterhelfen?

Beitragvon Payaso506 » Dienstag 17. Januar 2012, 10:21

Die Schadstoff- und Schwermetallbelastung am Arbeitsplatz war eine Mischexposition von Schwermetallen, Bitumen, Kunststoffen, Laugen, Säuren, Schmierstoffen, Lösungs- und Reinigungsmitteln, Stäuben, Dämpfen, Aerosolen, Insektiziden, Rattengift u.a.:

Nickel, Cadmium, Quecksilber, Blei, Zinnverbindungen, Aluminiumstäube, evtl. auch Zink

Clean 5000 Aerosol = (R)-(+)-Limonen-Citrus-Terpene, Kohlendioxid und ungefährl. Beimengungen (?)

Rasantol Kaltreiniger LC = aliphatische Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe, Aromatische
Kohlenwasserstoffe,

Galvex 17.30 SNR = ionische und nicht-ionische Netzmittel mit Isopropyl-Alkohol (enthielt aliphatische Amine + Isopropanol)

Loctite 406 CA = Ethyl-2-Cyanacrylat

Gießharz PU 500/2 = Polyolkomponente zur Herstellung von Polyurethanen

Sikaflex-360 HC = Isocyanatmethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat, Bis{2-ethylhexyl)-phthalat, Xylol, 4,4- Methylendiphenyldiisocyanat, Ethylbenzol

Macromelt und Hotmelt = leider kein Datenblatt vorhanden

Prodorit-M = Bitumen, 1,2,4 Trimethylbenzol, Aliphat./aromat. Kohlenwasserstoffgemisch, Mesitylen,
Isopropylbenzol, Xylol {Isomerengemisch), Ethylbenzol

Bei den Raumluftmessungen durch den TAD wurden das Vorhandensein von Xylol, Ethylbenzol, Isocyanate HDI, MDI, NDI, IPDI, 2,6-TDI und 2,4-TDI bewiesen.

Da die Datenblätter recht neu und nicht aus der fraglichen Zeit sind, gehe ich davon aus, dass die Zusammensetzungen vor 15-20 Jahren noch aggressiver waren und die Rezepturen wegen neuer Gesetze inzwischen modifiziert worden sind.

Die Abdichtungen für die Batterien bestanden aus Bitumen (mit hohem Gehalt an PAK, Benzol, Phenol und weiteren Steinkohlenteerprodukten).

Für die Funktion der offenen Maschinensysteme waren Hydraulik-Öle und andere Schmierstoffe mit Blei-Additiven im Einsatz.

Durch Verbrennungsvorgänge (Löt-, Schweiß- und Schrumpfarbeiten) sind vermutlich auch Dioxine freigesetzt worden.

Alle diese Arbeitsstoffe bestanden überwiegend aus Aminen, div. Kohlenwasserstoffen und Isocyanaten.
Da es sich um chemisch instabile Stoffe bzw. Verbindungen handelt, sind m.E. durch Umlagerungen und andere physiko-chemische Prozesse (Dehydrierung, thermische Einflüsse, Abspaltungen, Oxidation, Lösungsmittel.u.a.) aromatische Amine, Kohlenwasserstoffe und hoch reaktive neue toxische und cancerogene Stoffe entstanden.
Wahrscheinlich haben diese Verbindungen durch metabolische Reaktionen und Fehlregulationen (CYP 450 Defekt !!!) im menschlichen Organismus zusätzlich aromatische Amine gebildet/ freigesetzt.

Da die Sicherheitsvorschriften nicht beachtet wurden, waren auch die persönlichen Schutzausrüstungen mangelhaft. Für den Umgang mit den Reinigungs- und Lösemitteln gab es keinen Augenschutz oder spezielle Handschuhe. Auch der vorgeschriebene Atemschutz oder eine Filterung fehlte. Die Absaugvorrichtung befand sich lediglich in Maschinennähe, war sehr altersschwach und häufig defekt. Die Arbelt wurde dann aber nicht unterbrochen...
Die Kaltreiniger, Gießharze , Lösungsmittel u.a. wurden nicht ordnungsgemäß gelagert. Dle Kanister im Arbeitsbereich waren selten verschlossen, obwohl die Raumtemperatur meist über 34 Grad betrug...

Die ersten berufsbedingten Gesundheitsprobleme traten bei meiner Freundin vor über 20 Jahren auf. Wegen der wiederholten Krankmeldungen wurde ihr gekündigt. Aufgrund ihrer Multimorbidität erhält sie nun eine minimale EM-Rente.
2007 wurde eine Klage wegen einer Berufserkrankung durch Schwermetalle dank der Gutachter namens Dres. Prager, Boldt und Zschiesche beim LSG abgewiesen.
Wegen der neu aufgetretenen Krebserkrankung (durch aromatische Amine verursacht) ist jetzt ein weiteres BG-Verfahren anhängig. Lt. BG waren keine aromatischen Amine vorhanden und es wurden auch keine freigesetzt... - WAS NUN?
Payaso506
Gelegenheitsposter
 
Beiträge: 55
Registriert: Dienstag 16. August 2011, 19:35

Wer kann hier evtl. weiterhelfen?

Beitragvon Juliane » Dienstag 17. Januar 2012, 10:35

Außer bei Dr. Merz könntest Du auch hier noch nachfragen:

abeKra, Verband arbeits- und berufsbedingt Erkrankter e.V.
Stammheimer Straße 8b
63674 Altenstadt

Telefon: +49 6047 95266-0
Telefax: +49 6047 95266-2

abekra-verband@t-online.de

http://www.abekra.de/
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54


Zurück zu MCS & MCS Community

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron