Bewertungsgrundlagen für MCS

Auszug von Prof. Otmar Wassermann:
Sinnlose Formel als Bewertungsgrundlage
Trotz dieser heutigen differenzierteren Kenntnisse über die komplizierte Toxikologie der PCB-Kongenere und ihre zum Teil hohe Toxizität wird auch weiterhin die toxikologisch völlig sinnlose "Summe PCB" - wie vor 20 Jahren - als Bewertungsgrundlage, auch von Bundesbehörden, benutzt. Immerhin hat die HBM-Kommission bisher nicht gewagt, die "Normbelastung der Bevölkerung mit PCB" abzusegnen ...
Auch wenn diese Beispiele anscheinend nur indirekt MCS-bezogen sind, so zeigen sie doch, daß eine dogmatische Festlegung und Handhabung von "Grenzwerten" den Patienten nicht gerecht werden. Manche Gerichtsmediziner scheinen hier klüger zu handeln, wenn sie beispielsweise das klinische Erscheinungsbild des bei einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille völlig Betrunkenen als wichtiger beurteilen, anstatt auf dem "nicht erreichten Grenzwert von 1,0 Promille" zu insistieren!
Umgekehrt geht es nicht selten in der "Umweltmedizin" zu: Das klinische Bild wird ignoriert, nicht erfaßt oder fehlgedeutet. Dogmatische Meßwerte werden gefordert zum Ausschluß einer Schadstoff-bedingten - aber klinisch manifesten - (beispielsweise psychopathologischen) Befindlichkeitsstörung, die dann als "selbst-verschuldet" erkannt oder gar "auf Kindheitstraumen" zurückgeführt wird. Als negatives Beispiel sei hier nur die Umweltambulante Beratungsstelle am Institut für Umwelthygiene in Düsseldorf angeführt, deren Leiter in 65 Prozent der beratenen Fälle "psychogene Ursachen" behauptet. Sein durchaus konservativer Chef Prof. Schlipköter ist da doch ehrlicher: "Er hat gar nicht untersucht!"
Es ist an der Zeit, durch intensive Forschung und erfahrene klinische Betreuung den MCS-Patienten die nötige Hilfe zu gewährleisten und den derzeitigen ideologisch-emotionalen Stellungskrieg zwischen Befürwortern und Gegnern zugunsten der MCS-Patienten zu beenden.
Zur Frage der toxischen Äquivalente der MCS
Di, 21.11.2000 12:30 / Prof. Otmar Wassermann
Sinnlose Formel als Bewertungsgrundlage
Trotz dieser heutigen differenzierteren Kenntnisse über die komplizierte Toxikologie der PCB-Kongenere und ihre zum Teil hohe Toxizität wird auch weiterhin die toxikologisch völlig sinnlose "Summe PCB" - wie vor 20 Jahren - als Bewertungsgrundlage, auch von Bundesbehörden, benutzt. Immerhin hat die HBM-Kommission bisher nicht gewagt, die "Normbelastung der Bevölkerung mit PCB" abzusegnen ...
Auch wenn diese Beispiele anscheinend nur indirekt MCS-bezogen sind, so zeigen sie doch, daß eine dogmatische Festlegung und Handhabung von "Grenzwerten" den Patienten nicht gerecht werden. Manche Gerichtsmediziner scheinen hier klüger zu handeln, wenn sie beispielsweise das klinische Erscheinungsbild des bei einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille völlig Betrunkenen als wichtiger beurteilen, anstatt auf dem "nicht erreichten Grenzwert von 1,0 Promille" zu insistieren!
Umgekehrt geht es nicht selten in der "Umweltmedizin" zu: Das klinische Bild wird ignoriert, nicht erfaßt oder fehlgedeutet. Dogmatische Meßwerte werden gefordert zum Ausschluß einer Schadstoff-bedingten - aber klinisch manifesten - (beispielsweise psychopathologischen) Befindlichkeitsstörung, die dann als "selbst-verschuldet" erkannt oder gar "auf Kindheitstraumen" zurückgeführt wird. Als negatives Beispiel sei hier nur die Umweltambulante Beratungsstelle am Institut für Umwelthygiene in Düsseldorf angeführt, deren Leiter in 65 Prozent der beratenen Fälle "psychogene Ursachen" behauptet. Sein durchaus konservativer Chef Prof. Schlipköter ist da doch ehrlicher: "Er hat gar nicht untersucht!"
Es ist an der Zeit, durch intensive Forschung und erfahrene klinische Betreuung den MCS-Patienten die nötige Hilfe zu gewährleisten und den derzeitigen ideologisch-emotionalen Stellungskrieg zwischen Befürwortern und Gegnern zugunsten der MCS-Patienten zu beenden.
Zur Frage der toxischen Äquivalente der MCS
Di, 21.11.2000 12:30 / Prof. Otmar Wassermann