Das war mein Leserbrief von damals der in der Printausgabe der FR veröffentlicht wurde:
Es verwundert, dass es immer noch Mediziner gibt an deutschen Umweltambulanzen, wie hier Eikmann und Nowack, die es nicht geschafft haben, an den internationalen wissenschaftlichen Sachstand anzuknüpfen.
MCS ist von der WHO mit einem ICD-10 Code versehen, das bedeutet, die Krankheit ist existent und wird nach internationalem Standard als körperliche Krankheit beschrieben. Die WHO Einklassifizierung liegt im Bereich \"Allergien, nicht näher bezeichnet, Überempfindlichkeitsreaktionen, Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen\".
In renommierten amerikanischen arbeits- und umweltmedizinischen Kliniken, bspw. Harvard, Johns Hopkins, Yale oder Mount Sinai, gehört MCS in den vergangenen Jahren zu den am häufigsten gestellten Diagnosen. Merkwürdig daher, dass Eikmann nichts finden kann bei seinen MCS Patienten.
Wie man MCS diagnostiziert? Ganz einfach: Anhand von validierten Diagnosekriterien (American Consensus), die international von der Wissenschaft angewendet werden und bis dato noch keinen falsch positiv oder falsch negativen Patienten hervorgebracht haben. Wer sie anwendet, der findet, so verfahren jedenfalls oben benannte US Kliniken.
Anstatt in gekünsteltem \"Mitleid\" gegenüber MCS Patienten zu zerfließen, sollten wir in Deutschland mit der Diagnostik effizienter an den internationalen Standard anknüpfen, um den Patienten wirklich weiterzuhelfen, anstatt windige Psychiatrierungskonstrukte hochzufahren, die mit dem wissenschaftlichen Sachstand nicht übereinstimmen, sondern vielmehr philosophische Konzepte darstellen.
Silvia K. Müller
CSN - Chemical Sensitivity Network
http://www.csn-deutschland.de