Experiment mit mir gemacht ohne mein Wissen

Experiment mit mir gemacht ohne mein Wissen

Beitragvon Anne » Mittwoch 26. März 2008, 22:37

Hallo,

heute habe ich erfahren, dass meine Zahnärztin mit mir ein Experiment gemacht hat ohne mein Wissen. Sie hat dabei meine ausdrückliche Bitte, keinen Kleber zu verwenden, einfach ignoriert.

Heute offenbarte sie mir nun, dass ich den Kleber, den sie beim letzten Mal verwendet hatte, ihrer Meinung nach ja offensichtlich gut vertragen hätte. Da dieser Kleber anscheinend keinen starken Eigengeruch hat, habe ich seine Verwendung bei meiner Behandlung vor Ostern gar nicht bemerkt. Ich hatte nach der Behandlung auch tatsächlich keine Zahnschmerzen und dachte, ich würde das Material gut vertragen, welches mit dieser blauen Lampe gehärtet wird.
WAS ich aber einen Tag nach der Behandlung hatte, waren Schnupfensymptome und eine einseitige Gesichtsschwellung. Die Nasenschleimhäute waren geschwollen, sodass ich schlecht Luft bekam, ich hatte Kopfschmerzen, leichten Reizhusten, Erschöpfungsgefühl, aber kaum Sekret aus der Nase. Da ich der Meinung war, dass nur für mich verträgliches Material verwendet wurde, ahnte ich nicht im Geringsten, dass der Haftvermittler (Kleber) daran Schuld sein könnte. Ich suchte woanders nach Ursachen.

Die o. g. Symptome haben sich nach etwa einer Woche wieder gebessert. Mir war unklar, woher ich die in Richtung Allergie/Unverträglichkeit gehenden Beschwerden hatte, denn erkältet hatte ich mich nicht. Da ich die ganze Zeit davor alleine war, konnte ich mich auch nirgends angesteckt haben. Ich dachte schon, dass evtl. meine Gartenarbeit, damit zu tun haben könnte. Denn ich ging nachmittags nach der Zahnbehandlung in den Garten, um etwas Laub zu rechen. Am nächsten Morgen ging es mir dann schlecht. Ich habe überlegt, ob nicht vielleicht ein paar Schimmelpilzsporen draußen die Ursache für meine eigenartigen Schnupfensymptome sein könnten. Vordem hatte ich so was zwar noch nie erlebt, aber irgendwo her mussten meine Beschwerden ja kommen.

Als mir aber heute die Verwendung von Kleber bei der letzten Behandlung offenbart wurde, sah ich einfach mal in meinem Symptomtagebuch nach (Es lohnt sich eines zu führen !). Nicht mal einen Tag nach der Zahnbehandlung hatte ich geschwollene Nasenschleimhäute, Luftnot, Kopfschmerzen und Erschöpfungsgefühl. Da ich weiß, dass ich Kleber aller Art nicht vertrage, bin ich mir jetzt sehr sicher, was die Ursache für meine Beschwerden war. Da muss ich nicht mehr lange suchen. Ein Experiment meiner Zahnärztin, von welchem ich nichts wusste und welches sie entgegen meines ausdrücklichen Willens durchführte. Ich hatte sie, als ich zu ihr gewechselt hatte, aber darüber aufgeklärt, dass ich eine Chemikalienintoleranz habe.

Nichts wird einem geglaubt. Man wird als MCS-Kranker wie ein Freiwild zum Abschuss freigegeben.

Ich kann nur von Glück sagen, dass ich nach einer Woche wieder eine Besserung bekam, was allerdings auch nur mit Entgiftungsmaßnahmen gelang, dir mir sonst immer helfen, wie z. B. Vitamine, ACC-Einnahme, viel Trinken usw.

Wenn mir irgend etwas passiert wäre, hätte niemand dafür grade gestanden. Auch die Zahnärztin wäre sicher nicht gekommen und hätte gesagt "Entschuldigung, ich habe entgegen ihrer Bitte doch Kleber verwendet, weil ich wissen wollte, ob sie darauf reagieren."

Was müssen wir MCS-Kranken uns eigentlich noch alles gefallen lassen?? Wer MCS hat, hat einfach keine Menschenrechte mehr, sondern kann als Versuchsopfer missbraucht werden....... Wenn es schiefgeht, muss sich nicht mal jemand dafür verantworten......
Dann heißt es "aus unerklärlichen Gründen" oder man bastelt eine Diagnose, die jeden von aller Verantwortung entbindet........ So funktioniert das in diesem Staate.....

Traurige Grüße
Anne
Anne
 

Experiment mit mir gemacht ohne mein Wissen

Beitragvon Janik » Mittwoch 26. März 2008, 22:50

Staatsanwalt Schöndorf (heute Prof. für Umweltrecht) meinte einmal:
"Der allergisch disponierte Mensch ist kein toxikologisches Freiwild".

Dem schließe ich mich vollinhaltlich an und gebe der Zahnärztin zu bedenken, daß sie sich strafbar
gemacht hat, ganz abgesehen vom ethisch, moralischen Aspekt.
Janik
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Experiment mit mir gemacht ohne mein Wissen

Beitragvon Juliane » Mittwoch 26. März 2008, 23:03

Lieber Janik,

niemand sollte Laborratte der Medizin- und/oder Pharmaindustrie sein.

Aber die Erfahrung lehrt, dass in diesem unserem Land der Grundsatz gilt:

"Heilen verboten. Töten erlaubt" (Blüchel).

Liebe Anne, da kann man sich eigentlich nur auf den Rechtsweg machen.

Und man sollte es öffentlich tun.
Juliane
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Experiment mit mir gemacht ohne mein Wissen

Beitragvon sunday » Mittwoch 26. März 2008, 23:23

hallo,

solche ärzte sollte man auf jeden fall anzeigen. auch wenn nichts dabei herauskommt, werden sie es sich doch wahrscheinlich sehr genau überlegen, ob sie sowas noch mal machen.
außerdem sollte man es auch der krankenkasse mitteilen. ich weiß von meiner, daß sie so eine art schwarze liste mit zahnärzten haben, die mist machen.
sie sagen einem zwar leider nicht, wer da draufsteht, aber wenn es darum geht, daß ein patient wegen ärztepfusch einen termin beim gutachter der kasse haben will, um da feststellen zu lassen, daß mal wieder ein zahnarzt mist gemacht hat (dem patienten glaubt kein gericht, dem gutachter schon), bekommt er ihn dann wahrscheinlich schneller.

liebe grüße
sunday
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Experiment mit mir gemacht ohne mein Wissen

Beitragvon Anne » Donnerstag 27. März 2008, 01:02

Hallo,

ja, wenn es Aussicht auf Erfolg hätte, würde ich wohl eine Anzeige erstatten, wenigstens um einen anderen diesen Schaden zu ersparen. Aber ich habe lange genug in diesem Gesundheitssystem gearbeitet, um zu wissen, wie es läuft.
Die Akte über meine Behandlung besitzt der Arzt. Ich als Patient habe nicht mal einen Nachweis, was bei mir alles gemacht wurde. Wie oft sind bei gerichtlichen Ermittlungen gegen Ärzte plötzlich die ganzen Krankenakten spurlos verschwunden? Und dann kann niemand etwas machen. Auch kein Staatsanwalt, denn um jemanden zu verurteilen, dazu braucht es Beweise. Und die hat der Täter selbst in seiner Hand und wird sie kaum freiwillig rausgeben.

Wenn ich mich darüber beschwere, dass Kleber verwendet wurde, braucht die Zahnärztin doch einfach nur ein neues Behandlungsblatt auszufüllen oder eine Änderung vorzunehmen. Keiner bekommt es mit.
Abgesehen davon, wenn sie damals gar nicht in ihre Akte geschrieben hat, was ich ihr über meine MCS-Krankheit mitteilte, ist sie doch sowieso schon fein raus. Sie sagt einfach, ich hätte ihr davon nichts gesagt und dann steht Aussage gegen Aussage. Wem glaubt man letztlich? Einen Menschen, der durch seine Chemikalienempfindlichkeit als Hypochonder in diesem Lande abgestempelt ist? Oder einem "rechtschaffenen" Doktor?
Da ist mir doch jetzt schon klar, wie die Entscheidung ausgehen wird.

Wir haben einfach überhaupt keine Chance etwas zu erwirken, so lange die MCS nicht als reale Krankheit bei uns anerkannt ist. Wogegen soll ich kämpfen und meine letzte Kraft vergeuden? Für etwas, was angeblich nicht existiert für die Medizinischen Gutachter und Gerichte?

Nur in wenigen Fällen ist es trotz verschwundener Akten noch möglich, Gerechtigkeit zu erreichen. Aber das geht nur in den Fällen, die sehr offensichtlich sind, wenn z. B. jemandem ein falsches Bein amputiert wird.
Wenn es um Vergiftungen geht, ist das alles weniger sichtbar. Ich habe doch schon genug erlebt, wenn ich einem Arzt von meinen Symptomen erzähle und wodurch sie merklich ausgelöst wurden, kommt die Antwort: "Ach, vielleicht lag es auch an etwas ganz anderem." So einfach kann man MCS-Beschwerden abtun, weil man die Auswirkungen von Giften nicht sehen kann. Das ist vielen Verantwortlichen hier nur recht. Damit stehen wir als Betroffene auf der rechtlosen Seite und müssen der Dinge harren, die da auf uns zu kommen.......

Anne
Anne
 

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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 4. April 2008, 13:23

Wenn die Beschwerden nur die eine Gesichtshälfte betreffen, dann ist die Ursache auch dort zu suchen, d. h. das problematische Material muss in der Nähe platziert sein, logisch. Das weiß ich auch aus Erfahrung. Ich vertrage überhaupt keine Zahnarzt-Materialien, was natürlich ein großes Problem ist. Da läuft man mit Löchern in den Zähnen herum. Inzwischen weiß ich welches Material welche Beschwerden bei mir auslöst. Und der Materialtest auf Verträglichkeit, den mein Zahnarzt gemacht hat, hat den Verdacht auch bestätigt. Wenn der Reizstoff von außen käme, dann wäre das ganze Gesicht betroffen. Übrigens man muss in der Regel beim Arzt und Zahnarzt schriftlich ( Fragebogen ) angeben, was man nicht verträgt. Es ist also dokumentiert. Mein alter Zahnarzt hat vor 5 Jahren auch meinen Hinweis, dass ich Acrylate nicht vertrage, ignoriert. Angeblich waren es andere Kunststoffe. Seit dem habe ich starke Symptome, die zu meinen anderen hinzukamen. Kürzlich kam ich endlich darauf, Gott sei Dank! Es handelt sich bei den Zahn-Materialien immer um Acrylate, auch Keramik wird damit verklebt. Es gibt bisher auch keine Alternative, soweit ich weiß. Nur Metalle, aber davon würde ich abraten. Übrigens Acrylate beherrschen heutzutage unseren Alltag, sie sind überall gegenwärtig. Ein mächtiger Stoff! Sehr billig, lässt sich zu vielem verarbeiten, Massenproduktion, Riesenumsätze! Teppiche, Polstermöbel, Polster in Autos, Strickware, knitterfreie Hemden, medizinische Salben ( allerdings nur die fettfreien ), Kapselhüllen von Medikamenten, Kosmetik, Gels und so weiter. Die Liste ist endlos. Acryl ist sehr billig und sehr schädlich.
- Editiert von Maria Magdalena am 06.04.2008, 12:41 -
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Experiment mit mir gemacht ohne mein Wissen

Beitragvon Melville » Sonntag 6. April 2008, 08:06

Anmerkung:
Symptome im Gesicht müssen nicht ausschließlich durch die Zähne verursacht sein.
Im Gesicht sind einige Nerven (Trigeminus), die auf Nervengifte auch aus der Umwelt, z.B. Pestizide
reagieren. Pyrethroidgeschädigte klagen oft über Mißempfindungen, Taubheitsgefühle und
Schmerzen im Gesicht.
Im Fall von Anne war die Ursache klar, logisch.

Gibt es noch andere MCS Leute mit denen solche Menschenversuche unternommen wurden?
Melville
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