Sjögren-Syndrom

Sjögren-Syndrom

Beitragvon Gerlinde » Freitag 11. Februar 2005, 19:06

Hallo,
weiß jemand, ob die Erkrankung "Sjögren-Syndrom" auch mit Schadstoffen zusammenhängen kann?
Danke und Grüße,
Gerlinde
Gerlinde
 

Sjögren-Syndrom

Beitragvon Roland » Freitag 11. Februar 2005, 20:43

Hallo Gerlinde,

alle Autoimmunkrankheiten sind eine Fehlsteuerung des Immunsystems. Das heisst, dass sich Antiköper gegen körpereigene Strukturen wenden. Dies kann auch mit Schadstoffen zusammenhängen.

Auch allergische Reaktionen sind Folge eines überschiessenden Immunsystems. Man weiss heute, dass kleinste Partikel (wie z.B. Pollen, Stäube) durch die Beladung mit Luftschadstoffen (Pestizide, Abgase, oder Aerosole von Lösungsmitteln, etc....)synergistisch nach inhalativer Aufnahme überstimulierend und sensibilisierend wirken.

Gerade bei schadstoffbelasteten Menschen treten ja Autoimmunreaktionen auf, weil das körpereigene Immunsystem in der einen oder anderen Weise gschädigt wurde oder weiter wird.

Deshalb ist es wichtig, die Auslöser zu finden, die diese chronisch entzündlichen Prozesse im Körper unterhalten.

Und hier sind Schadstoffe und Erreger an erster Stelle zu nennen.
Heute weiss man, dass proinflammatorische Zytokine (wie Interferon gamma) zu zahlreichen körperlichen Reaktionen führen. Dies kann alle Organsysteme betreffen. Auch Depressionen, Angstzustände und Panikattacken sind darunter, was viele Psychiater gerne falsch einordnen und die Schuld beim Patienten suchen, in der Kindheit oder seinem angeblich falschen geistigen Verhalten.

Die gezielte Suche der Auslöser wäre hier angebracht. Das wird von Medizinern oft vernachlässigt und das chronische Leiden nur symptomatisch behandelt, was langfristig zu Schäden führt, wenn diese nicht schon eingetreten sind.

Autoantikörper können sich aber nach Meidung und Bekämpfung der Auslöser wieder zurückbilden. Und damit bildet sich die körpereigene Entzündung zurück.
Auf jeden Fall nützt es um weitere Schäden zu vermeiden.

Ich hoffe das hilft Dir etwas. Anleitungen wie Du viele Schäden evtl. erkennen kannst, gibt es hier im Forum oder in den zahlreichen Artikeln auf der Website.

Wenn Du weitere Fragen dazu hast, werden hier bestimmt einige versuchen Dir weiterzuhelfen.

Liebe Grüße
Roland
Roland
 

Re: Sjögren-Syndrom

Beitragvon Twei » Dienstag 8. Oktober 2013, 09:06

Studie: Sicca-Syndrom, Sjögren-Syndrom


Risikogene für das Sjögren-Syndrom gefunden
Montag, 7. Oktober 2013

Oklahoma City – Die Ergebnisse der ersten beiden genomweiten Assoziationsstudien zum Sjögren-Syndrom, einer häufigen, aber wenig erforschten Autoimmunerkrankung, haben mehrere Risikogene zu Tage befördert, die ein (wenig) Licht auf die Pathogenese der Erkrankung werfen.

Das Sjögren-Syndrom ist häufiger als allgemein vermutet. Trockenheit von Mund und Augen führen jedoch nicht alle Patienten zum Arzt, und in der Praxis lösen die Leitsymptome Xerostomie und Keratoconjunctivitis sicca nicht immer eine konsequente Diagnostik aus, die nach der American-European-Consensus-Group den Nachweis von antinukleären Antikörpern gegen Ro und/oder La oder aber den Nachweis einer Entzündung der Speicheldrüsen in einer Biopsie erfordert....

Alle Gene, in denen Lessard Risikovarianten identifizierte, stehen in Beziehung zur Autoimmunreaktion. Die Gene IRF5 und STAT4 gehören zu den Transkriptonsfaktoren, die an einer Typ-1-Interferon-Antwort beteiligt sind, die bereits frühere Untersuchungen mit der Pathogenese des Sjögren-Syndroms in Verbindung gebracht hatten.

CXCR5 dirigiert die Lymphozyten und könnte laut Lessard erklären, warum die Abwehrzellen ausgerechnet die Tränen- und Speicheldrüsen ins Visier nehmen. TNIP1 könnte die häufige Verwandtschaft mit anderen Autoimmunerkrankungen erklären, während TNFAIP3 dafür bekannt ist, die Bremsen des Immunsystems zu lösen. IL12A ist eine Untereinheit eines Zytokins Interleukin 12, das die Immunantwort moduliert, und BLK ist als Gen in B-Zellen an der Bildung von Antikörpern beteiligt, die Grundlage der Autoimmunreaktion sind.

Die Bedeutung der von Zhang zusätzlich entdeckten Risikovariante ist nicht bekannt, da dem Gen GTF2I bislang noch keine Funktion im Körper zugeordnet werden konnte. Die beiden Studien bestätigen, dass die angeborene und die erworbene Immunantwort eine wichtige Rolle in der Pathogenese spielen. Ansatzpunkte für spezifische Therapien ergeben sich vorerst nicht....
© rme/aerzteblatt.de
ausführlicher http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... m-gefunden

oder siehe - http://www.nature.com/ng/journal/vaop/n ... .2792.html

#Studie #SiccaSyndrom #SjögrenSyndrom #MCS #SBS #Allergie
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Re: Sjögren-Syndrom

Beitragvon Spritzendorfer » Donnerstag 10. Oktober 2013, 11:31

Wir können uns den vorhergehenden Ausführungen nur anschliessen -
wenngleich primär auf genetische Haupt-Ursachen verwiesen wird, so stellen Umweltbelastungen bei Autoimmunkrankheiten http://www.sentinel-haus-stiftung.eu/fileadmin/sentinel-haus-stiftung/PDF_Dateien/Autoimmunerkrankungen.pdf stets sehr wesentliche "symptomverstärkende" Faktoren dar, die möglichst minimiert werden sollten; dies betrifft vor allem natürlich auch das Wohnumfeld. Unsere Stellungnahme zum Sjögren Syndrom aus Sicht der Wohngesundheit: http://www.sentinel-haus-stiftung.eu/fileadmin/sentinel-haus-stiftung/PDF_Dateien/Sjoegren-Syndrom.pdf
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