"Der törichte deutsche Widerstand"

"Der törichte deutsche Widerstand"

Beitragvon Franz » Donnerstag 14. August 2008, 08:15

An was erinnert euch dieser Leitartikel, der heute aktuell in der FR online zu finden ist.?

"Leitartikel


Der törichte deutsche Widerstand

Die Weltwirtschaft schmiert ab. Die US-Immobilienkrise wirkt global. Überall auf der Welt wird Keynes neu entdeckt. Nur nicht in Deutschland. Das ist fatal. Von Robert von Heusinge

"Die Weltwirtschaft befindet sich an einem Punkt, der dem vor 70 Jahren stark ähnelt, als der große Ökonom John Maynard Keynes seine Theorien entwickelte. Deshalb nimmt es auch kein Wunder, dass seine Rezepte wie Konjunkturprogramme wieder en vogue sind. In Amerika, Japan, Spanien und selbst beim Internationalen Währungsfonds, der sich Anfang des Jahres vom Dogma der Angebotspolitik verabschiedete. "Wir sind wieder alle Keynesianer" stellte gerade das Wirtschaftsmagazin Economist fest.

Alle? Nein. In Deutschland befindet sich ganz klar das Widerstandsnest im geläuterten ökonomischen Mainstream. In keinem anderen Land ist Keynes so verteufelt worden wie hierzulande. Nirgendwo sonst sind die einflussreichen Beraterstellen derart gesäubert worden von Ökonomen, die in volkswirtschaftlichen Zusammenhängen denken können. Das ist die große Schwäche Deutschlands. Das ist die große Sorge angesichts des globalen Abschwungs. Wieder könnte Deutschland darunter am stärksten leiden."

http://www.fr-online.de/top_news/1486110_Der-toerichte-deutsche-Widerstand.html



Nirgendwo sonst sind die einflussreichen Beraterstellen derart gesäubert worden von Ökonomen, die in volkswirtschaftlichen Zusammenhängen denken können. Das ist die große Schwäche Deutschlands!
Franz
 

"Der törichte deutsche Widerstand"

Beitragvon Clarissa » Donnerstag 14. August 2008, 09:04

....und nicht nur auf diesem gebiet. Deutschland ist dabei sich komplett zu isolieren von allem was auch nur ein bisschen Fortschritt verheisst, man könnte fast denken das die nächste Steinzeit von Deutschland aus geht. Normal ist das nicht, wo wir doch sonst so gerne allen möglichen Schwachsinn und alle möglichen Modeerscheinungen aus aller Welt nur zu bereit willig übernehmen.

Das Verhalten der sog. Volksvertreter induLa hat nichts mit dem berühmten "Back To The Roots" zu tun, es ist einfach mangelnde Kompetenz und Weitsicht.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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"Der törichte deutsche Widerstand"

Beitragvon Distelfink » Donnerstag 14. August 2008, 09:38

Ein Land was die Menschen die sich für die Natur, Umwelt und Mitmenschen einsätzt für töricht hält,
hat versagt.
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"Der törichte deutsche Widerstand"

Beitragvon Karlheinz » Donnerstag 14. August 2008, 12:36

Abweichend halte ich Keynes von den Auswirkungen seiner Schnapsideen her für einen der schädlichsten "Philosophen" des 20 Jahrhunderts. Und seine Anhänger sind nach meinem Eindruck weiterhin allgegenwärtig. Die gegenwärtige und vielleicht die richtige noch zu gegenwärtigende Krise beruhen auf seinen Ideen.
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Von Manno

Beitragvon Webmaster » Donnerstag 14. August 2008, 23:20

Von Manno, irrtümlich falsch eingestellt.


Prophetisch hören sich auch heute noch die Voraussagen von Keynes an: Die Deutschen
„lassen sich von ihren eigenen Werkzeugen – Regierungsinstitutionen, die sie selbst
geschaffen haben, und eine Presse, die ihnen gehört – noch gänzlich vernichten“.
-------------------------------------------------------------------------------
Übrigens - wenn mich nicht alles täuscht sagte Kayne einmal, daß sich in sozialen
Wirtschaftsystemen auch in Notzeiten die Differenz zwischen Brot- und Fleischpreis
kaum verändert. In faschistischen ausbeuterischen Systemen kann es aber soweit gehen,
daß Brot- und Fleischpreis sich fast völlig annähern. In der Kühltheke ist hier ein
Kilo Schweinefleisch für 3,80 Euro zu bekommen. Ein Kilo Bauernleib kostet nun schon
3,50 Euro. Wenn ich nun kaum noch eine Differenz erkenne - was sollte ich denken ?
Soll ich an die weltweit gestiegenen Preise denken ? Der Bauer bekam im Jahr 2004
für ein Kilo Weizen gerade einmal 0,09 Euro/kg, was in Form von Brot damals schon
für 2,20 Euro/kg verkauft wurde. Durch die weltweit steigende Armut verdoppelten
sich die Erzeugerpreise bis August 2008 auf 0,18 Euro/kg. In Form von Brot kostet
es jetzt also den zwanzigfachen Erzeugerpreis.
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Beitragvon Karlheinz » Samstag 16. August 2008, 09:49

Der Chef-Volkswirt einer großen amerikanischen Investmentbank:

I think it’s important to note that, in 2002, as the tech sector was deflating,
Greenspan and Bernanke decided that it was a good idea to re-flate the housing
stock as an antidote to the deflation in the tech capital stock. This is almost a
piece of Mary Shelley’s Frankenstein; we built the monster, now we have to tear it
down. I don’t know what else is left. We’ve had an equity bubble followed by a
housing bubble, followed by a credit bubble. I don’t think there are any more
rabbits in the hat to create the next bubble, unless that bubble is going to be in
Treasuries, and maybe that is, in fact, going to happen.

Wie sagte doch Keynes: Langfristig sind wir alle tot. (sc.: Deshalb dürfen wir kurzfristig die Dinge beliebig manipulieren, denn das Ende erleben wir ja nicht mehr. (Ich denke das Prinzip gibt es nicht nur in der Wirtschaft. Gerade MCS-Kranke müßten das wissen.))
- Editiert von Karlheinz am 16.08.2008, 10:15 -
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"Der törichte deutsche Widerstand"

Beitragvon Manno » Montag 18. August 2008, 17:11

Es ist schon bezeichnend, wenn Du nun Greenspan und den Chef einer Investmentbank zitierst,
doch wenn ich auf deren Betrügerei eingehe, dann würde das in diesem Forum zu weit führen.
Kommt es Dir nicht merkwürdig vor, wenn EU und US-Regierung hunderte Milliarden in die Groß-
konzerne pumpt, damit sie ihre Produktion in Billiglohnländer verlagern können ? Mich
wundert es aber noch nicht einmal, wenn hier ein Informationsdefizit vorliegt. Also werde
ich den Informationschef des Europarats P.Lévy zitieren, der weis was hier abläuft ...

"Die momentan größte Tragödie unserer Gesellschaft ist, daß wir nicht einmal mehr erkennen
könnten, wenn das größte Verbrechen des Jahrhunderts direkt vor unseren Augen abläuft.
Es gibt nur noch wenige Medienkonzernen in Europa und wir verlassen uns voll und ganz auf
deren selektive Informationen, die uns aber nur ihre Sicht der Lage präsentieren ..."

"Die momentan größte Tragödie unserer Gesellschaft ist, dass wir quantitativ überinformiert
werden und in dieser Nachrichtenflut wesentliche Dinge nicht mehr wahrnehmen können.
Gleichzeitig sind wir über die Hintergründe qualitativ unterinformiert, sodaß wir über zu-
sammenhanglose Botschaften nicht einmal mehr nachdenken können. Wir wissen zwar bedeutend
mehr als unsere Vorfahren, doch wir können mit der Informationsflut nichts mehr anfangen.
Wir müssen erreichen, wieder auf eine bessere Weise informiert zu werden und stattdessen
nicht noch mehr Informationen zu erhalten. Oberflächliche Information mit unzureichender
Qualität stumpfen ab und bewirken eine ernsthafte politische Desinformation. Insofern wer-
den viele Leute daran hindert, klarzusehen und Zusammenhänge richtig zu erkennen."
P.Lévy (Informationschef Europarat)
Manno
 

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Beitragvon Karlheinz » Montag 28. Juni 2010, 09:18

"Fear the Boom and Bust" a Hayek vs. Keynes Rap Anthem:

http://www.youtube.com/watch?v=d0nERTFo-Sk
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