MCS Großdemonstration in Husum

[Yella]

Am 8. November wird in Husum eine MCS Großdemonstration vor dem Rathaus stattfinden. (150 km von Hamburg)
Der Anlass ist der Kongress des Vereins für Umwelterkrankungen in Bredstedt,
der auch Veranstalter der Demo ist. Es wird gebeten mit Masken zu erscheinen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Husum

http://maps.google.de/maps?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rlz=1T4GGLJ_deDE174DE177&q=husum&um=1&sa=X&oi=geocode_result&resnum=1&ct=image

[Stier]

Schade,dass ich weit weg von Husum wohne.
Die Idee, durch eine Demo mit der Maske auf das Krankheitsbild "MCS" aufmerksam zu machen, finde ich gut. Es wäre zu wünschen, dass es demnächst auch noch Demos in anderen Orten geben würde.

[Sissi]

Liebe Yella,

ich könnte leider auch nicht mit Maske demonstrieren.
Wenn Autoabgase, Rauch oder starke Duftstoffe kommen, nützt
mir auch die Maske nichts. Ich kann noch nicht mal im Bioladen
einkaufen gehen.

Liebe Grüsse Sissi

[Yol]

Sissi bringt es auf den Punkt. Nur die wenigsten schaffen es an einer öffentlichen Demo teilzunehmen. Dazu bräuchte man verträgliche Schutzanzüge und Vollmasken, regelrechte Gasmasken, die aber verträglich sein müssten, die Filter auch. So ausstaffiert würden wir eine Teilnahme eher schaffen. Auch würden andere Menschen vielleicht dann besser verstehen, was Umweltkrankheit bedeutet, vielleicht auch in welchem Zustand sich unsere Umwelt schon befindet. Es würde sozusagen auch dem bisher fehlenden Verständnis nützlich sein können.

[Clarissa]

nun stellen ich mir eine frage: wird das wieder so eine lustige veranstaltung wo man die masken auf und absetzt wie man es gerade will (wie in berlin)

tagesablauf: alle teilnehmer (vielleicht 20) treffen sich dort mit maske (bitte vorher schon aufsetzen) nach der gelungenen großdemo (für Husum sind schon 10 leute eine demo) treffen wir uns zum gemütlichen ausklang im restaurant zur \"roten krabbe\" zu einem geselligen beisammensein (die masken sind bitte spätestens im lokal abzunehmen um die anderen gäste nicht zu verschrecken).

So eine Demo ist eine tolle Sache,nur ich frage mich doch mal echt wer von den wirklich schwer erkrankten menschen dort hinkommen könnte. ein einziger 2-takter, ein raucher, eine wohlriechende dame und das war es, dann müssten dort nur noch ein haufen elend zu sehen sein, die einfach so aus heiterem himmel zusammen gebrochen sind. das gute daran ist, es wird in den husumer nachrichten erscheinen aber ansonsten wird keiner davon kenntnis erhalten, weil eine demo in husum keinen menschen interessiert (150 km von HH entfernt) Die selbe Demo in HH und man würde sie nicht einmal sehen, denn 10 leute in Husum = Volksaufstand, 10 leute in HH = 0,0 - ja wo wo sind sie denn).

wir werden sicher einen Artikel von diesem großereignis in der UR lesen können, vielleicht sogar mit eine paar bildern.


- Editiert von Clarissa am 24.10.2008, 04:08 -

[Hartmuth G.]

Wieder eines der völlig realitätsfernes Vorhaben, das den Rest der Welt nicht tangieren wird.
Um etwas zu bewegen, müsste eine Demo viele Hundert Teilnehmer haben und in der Bundeshauptstadt
durchgeführt werden.

Wer kann das mit MCS?

[Clarissa]

die, die noch ganz am anfang ihrer mcs-kariere stehen bzw. die alles mögliche haben, aber vermutlich kein mcs.

[Marina]

Zur Demo nach Husum zu fahren, ist für mich leider nicht machbar, weil es viel zu weit weg von mir ist.
Trotzalledem, den Grundgedanken mit der Demo finde ich schon gut. Meine Gedanken sehen eher so aus:
in jeder größeren Stadt, am selben Tag, je eine Demo. Man müsste natürlich die Passanten etc. irgendwie darauf hinweisen, dass deutschlandweit demonstriert wird. Evtl. an einem besonderen Tag. Tag der Umwelt oder so, es ist klar, dass es wohl die meisten nicht bis zu dem Demoplatz schaffen werden, aber es gibt bestimmt trotzdem noch welche unter uns, die das gerade noch so bewältigen könnten, wenn es in Ihrer Stadt bzw. nicht so weit weg ist. Ich z. B. würde es zu mindest versuchen, wenn es im Freien und nicht zu weit weg von mir stattfinden würde. Auch könnte man Familienangehörige und Freunde aktivieren, die sozusagen stellvertretend für eine schwerstkranke Person mitmachen. Evtl. könnten diese Menschen ein großes Bild des MCS-Kranken auf einer Tafel tragen. Vielleicht mit einer Aufschrift, warum er hier nicht persönlich erscheinen kann (wegen Lebensgefahr). Und Freunde und Verwandte könnten dort Flyer verteilen. Vielleicht gibt es ja noch Gesunde, die uns unterstützen könnten, wenn sie von unserer Situation und der Aktion wüssten.
An Tagen, wie am Tag der Umwelt, ist die Presse wahrscheinlich auch eher bereit, etwas über uns in den Medien zu bringen.
Viele Demoleute werden es wohl nicht werden, aber ich finde, Kleinvieh macht auch Mist. Außerdem kann man mit großen Plakaten, Galgen, Särgen, etc. bestimmt auch schon einige Augen auf sich ziehen.
Aber vielleicht sind das alles nur unrealisierbare Hirngespinste von mir...

Marina

[Nele]

Hallo Marina,

du hast sehr schön beschrieben, wie es klappen könnte. Die Idee mit den Verwandten/Freunden, die stellvertretend teilnehmen und gleichzeitig auf die /den MCS-Kranken aufmerksam machen (mit informativen Plakaten, warum diese Person nicht teilnehmen kann) finde ich super.
Grüße Nele

[Dundee]

Eine Demonstration muss, um Erfolg zu haben, gut organisiert sein.
Ziel, Sinn, Zweck, Ort, definitive Teilnehmer, Gefahren bei der Demo, Verantwortung, Verantwortliche,Finanzierung,...

Eine Demo in einer Zwanzigtausendseelen-Gemeinde ist ein Schuss in den Ofen.
Und es ist Utopie zu glauben, in der ganzen BRD stehen plötzlich Leute auf
der Strasse für unsere Sache.

Vielleicht erinnert sich einer an die Demo in Berlin. Nichts gehört davon?
Nun, dann wißt Ihr auch Bescheid.

Sammelt einfach für eine Sache Unterschriften, dann seht Ihr die Realität.
Es ist nämlich schon schwer genug auch nur hundert Unterschriften zusammenzubekommen,
egal für was. So sieht es aus.

[Marina]

Schade, dass die Resonanz auf die von Clarissa eingerichtete Seite so miserabel war. Ein bisschen mehr hätte ich da schon erwartet. Clarissa und Dundee, mit Euren Gedanken zum Samstag und Sonntag habt Ihr mich jetzt so zu sagen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.

So, und jetzt hat mein Freund gerade kurz auf meinen Bildschirm geschaut und bei der Überschrift "MCS Großdemonstration in Husum" kam ihm schon ein verschmitztes Lächeln. Er erinnerte sich noch an den Text von Clarissa von vorgestern. Das mit dem 10 Leute = Volksaufstand in Husum, das ich ihm erzählt habe. :-)

Ich hatte wohl doch zu große Wunschträume. O.K., jetzt bin ich wieder aufgewacht.

Trotzdem noch einen schönen Sonntag
Marina

[Monja]

...besser als jede Demo wäre ein sehr Prominenter mit MCS !!!
DANN gehts voran, denke ich, naja sofern sie den armen Menschen
nicht in der Psychiatrie zwischenparken, damit er wieder Ruh gibt.

In den wilden 70-ern war ich gern auf Demos und habe so manchen
Wasserwerfer abgekriegt, aber wir haben damals wirklich viel bewirkt.
Die extrem bornierte Spießergesellschaft kann sich heutzutage kaum
noch jemand vorstellen, die damals die Mehrzahl bildete.... Damals?
Herzlichst Monja

[Wasabi]

Es gibt andere Möglichkeiten etwas zu verändern, dazu müssen MCS Kranke nicht auf die Straße gehen (was sie auch nicht können).
Verantwortungsbewusste SHG-Leiter müssen Nutzen und Schaden abwägen. Eine Demo in Husum ist so tragisch wie ein Sack Reis der in China umfällt.

[Lennox]

Wieviel Demonstranten sind denn jetzt beim Ordnungsamt Husum für die Großdemo angemeldet?
Und wer trägt die rechtliche Verantwortung für die Demonstration?

[Krems]

Die rechtliche Verantwortung muss der Vorstand des Vereins bekennen und tragen.
Das wird nicht einfach, weil sie zum Tragen von Masken aufrufen und wir haben Vermummungsverbot in Deutschland bei Demos. Wer eine Maske bei einer Demo trägt macht sich strafbar.

[Marina]

Das heißt dann also, wer MCS hat darf noch nicht mal demonstrieren gehen. Weil ohne Maske ist es für viele ja nicht möglich auf die Straße zu gehen.
Das sind ja jetzt ganz neue Probleme die da auftauchen.
Toll, was darf man denn hier als MCS-Kranker überhaupt noch, außer tod umfallen und sich am besten vorher auch noch sein eigenes Grab ausschauffeln, oder wie???

(kopfschüttel)
Marina

[Krems]

Das hat doch überhaupt nichts mit MCS zu tun. Das ist ein Gesetz zum Schutz von Bürgern und der Polizei.
Mit Maske wirft es sich unerkannter Steine als mit.

Dieses Vermummungsgesetz gilt für alle. Der Vorstand des MCS Vereins in Bredstedt wird das doch wissen und um
Sondergenehmigung bei den Behörden oder beim Ministerium ersucht haben, nur mit der Ruhe.

[Marina]

Ist schon klar, Krems. Aber gerade eine Personengruppe wie wir, haben dann sozusagen den "schwarzen Peter" gezogen, wollte ich sagen.
Ruhe habe ich, denn ich kann eh nicht bis nach Husum fahren.

[Krems]

Die Gruppenleiterin wird bestimmt bei den Behörden ein offenes Ohr gefunden haben Marina.
In so einem Fall gibt es Ausnahmen über Sondergenehmigungen. Es wird sicher klappen, ist mit Mehraufwand an Bürokratie verbunden,
wie alles in unserem Land. Man muss positiv denken.

[Strassenkind]

Steigt die Demo morgen?

[Juliane]

Neues Deutschland berichtet heute


"Elektrosmog & Schimmelpilz
Umwelterkrankte trafen sich am Wochenende in Husum
Von Dieter Hanisch, Husum

Öffnete man an diesem Wochenende die Tür zum Sitzungssaal des Husumer Rathauses, sah man sofort, dass sich hier besondere Menschen versammelt hatten. Viele trugen einen Mundschutz, wie er meist nur aus Kliniken oder Behandlungszimmern vom medizinischen Personal her bekannt ist. Atemwegserkrankungen, stoffliche Unverträglichkeiten oder Allergien sind für Umwelterkrankte zum gefährlichen Alltag geworden......



»Wir sind keine Spinner, als die man uns gerne hinstellt«, stellt Gisela Grote, Vorsitzende des 1995 gegründeten Vereins für Umwelterkrankte, fest. Sie ist ursprünglich mit giftigen Holzschutzmitteln in Kontakt gekommen, ehe in der Folge auch noch andere Wirkstoffe ihr gesundheitliches Befinden beeinflusst haben........


. Sie weiß, dass die bedrückenden Krankheiten Patienten in Einsamkeit und Isolation stürzen. Umso wichtiger ist es, eine Interessenlobby aufzubauen. Daher haben die Betroffenen in Husum nicht nur debattiert, sondern sind für eine kurze Kundgebung auch auf die Straße gegangen........"


http://www.neues-deutschland.de/artikel/138637.elektrosmog-schimmelpilz.html

[Krems]

Zeitungsbericht Husumer Nachrichten über die Demo:

http://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/artikeldetails/article/805/demonstration-in-schutzanzug-und-mit-maske.html

[Clarissa]

.... und wieder einmal mehr war nur die rede von "Umwelterkrankungen" warum nennt mann das Roß nicht beim Namen (MCS, FMS, CFS) so heißt der Gaul, den Reiter (Chemie) hat man ja noch mühsam benannt.

HAllo Nordlichter lasst ihr euch vor der Veröffentlichung keine Korrekturfahnen geben oder warum kann ich den die o.g. Begriffe nicht finden?

[Sissi]

Lieber Krems,

ich habe das Foto angeschaut und den Artikel gelesen.

Da steht zu lesen:

"Mit einem Protestmarsch um das Husumer Hafenbecken wiesen maskierte und zum Teil in Schutzanzügen gekleidete Teilnehmer auf die Situation der Umwelterkrankten hin."

Was sind denn das für Leute? Wie kann es denn möglich sein, dass man mit einer MCS Erkrankung um eine Hafenbecken marschiert. Ein Hafenbecken mit allen diesen Chemikalien, die die Boote und Schiffe dort eintragen. Es liegt nun schon mehrere
Jahre zurück und damals hatte ich noch keine Ahnung, warum ich immer so krank war.
Freunde hatten mich eingeladen in ein Ferienhaus an der Ostsee. Sie hatten ein selbstgebautes Segelschiff und das wollten sie mir zeigen. Das Schiff lag in einem kleinen Hafen, Lippe glaube ich hieß der Ort. Mir ging es dort schon nach wenigen Metern auf der Hafenanlage so schlecht, dass wir umkehrten. Ich konnte das Schiff nicht besichtigen. Damals dachte ich, ich hätte einen plötzlichen Migräneanfall.
Und das habe ich auch so gesagt. Ich wußte es doch nicht besser. Nein, es war kein plötzlicher Migräneanfall. Es war eine MCS Reaktion.

Wenn ich den Bericht des Wannseeschwimmers lese und das jetzt wieder hier,
frage ich mich, was sind das denn für Leute, die chemikaliensensitive Menschen
vertreten wollen.

Warum machen sie das?

Liebe Grüße Sissi

[Clarissa]

um ernsthaft erkrankte menschen der lächerlichkeit preiszugeben?
um die ganze aufklärungsarbeit als absurdum zuführen?
um die verursacher, gönner und mäzäne dieser selbstgemachten katastrophe zu schützen?
um adäquate behandlungen und hilfsmittel durch die gesundheitspolitik zu verhindern?
um es den verursachern zu ermöglichen immer weitere produkte zusammen zubasteln und mittels massiver werbung an das unwissende volk zu völlig überhöhten preisen zu verkaufen?

viele fragen und nur eine richtige antwort!

Ich verrate die antwort nicht, die soll sich jeder selber geben können!




aus ND: Öffnete man an diesem Wochenende die Tür zum Sitzungssaal des Husumer Rathauses, sah man sofort, dass sich hier besondere Menschen versammelt hatten. Viele trugen einen Mundschutz, wie er meist nur aus Kliniken oder Behandlungszimmern vom medizinischen Personal her bekannt ist. Atemwegserkrankungen, stoffliche Unverträglichkeiten oder Allergien sind für Umwelterkrankte zum gefährlichen Alltag geworden.

aus HusumerNachrichten: Mit einem Protestmarsch um das Husumer Hafenbecken wiesen maskierte und zum Teil in Schutzanzügen gekleidete Teilnehmer ..

schaut euch auch dazu bitte das Bild groß an plötzlich trugen alle masken und diese lustigen weißen anzüge.


Also fand wohl meine ironische idee zum teil anklang: tagesablauf: alle teilnehmer (vielleicht 20) treffen sich dort mit maske (bitte vorher schon aufsetzen) nach der gelungenen großdemo (für Husum sind schon 10 leute eine demo) treffen wir uns zum gemütlichen ausklang im restaurant zur \\\"roten krabbe\\\" zu einem geselligen beisammensein (die masken sind bitte spätestens im lokal abzunehmen um die anderen gäste nicht zu verschrecken).

Mehr fällt mir nicht mehr dazu ein!
- Editiert von Clarissa am 13.11.2008, 09:56 -

[Juliane]

Hallo Clarissa,

offenbar gibt es innerhalb des Vereins verschiedene Meinungen, wie man die Erkrankung jetzt nennen sollte in der Öffentlichkeit:


"Die Flensburgerin leidet unter Multipler Chemikalien-Sensibilität."



http://www.shz.de/artikel/article//wenn-alltaegliches-gefaehrlich-ist.html?cHash=a8368b6e02&no_cache=1&sword_list%5B0%5D=umwelterkrankte




" Brinks ist eine von inzwischen weit über 10 000 Menschen, die an multipler Chemikalien-Sensibilität (MCS) erkrankten. Genaue Zahlen gibt es nicht – kein Wunder, tun sich offizielle Stellen wie Krankenkassen, Rentenversicherungsträger und Berufsgenossenschaften doch mit der MCS-Anerkennung schwer."


http://www.neues-deutschland.de/artikel/138637.elektrosmog-schimmelpilz.html

[Annamaria]

Themenwechsel

Ich verstehe und teile die hier geäußerte Kritik an der Art des Auftretend der Demonstranten.

Trotzdem finde ich es gut, dass (!) Demonstrationen durchgeführt werden, denn unsere Gruppe der schwer Erkrankten würde nur still und unbemerkt vor sich hinsiechen.

Was ich anregen möchte:
Diese Demonstrationen durchführen, ja, auch publikumswirksam mit Maske und Schutzanzug.
Aber zusätzlich dazu bei der Demonstration laut und eindringlich darauf hinweisen: "Wir sind die leichter Erkrankten. Wir stehen stellvertretend auch für die große Gruppe der schwer Erkrankten, die solche Aktionen schon lange nicht mehr durchführen können. Denn an MCS erkrankt zu sein, bedeutet weit mehr als Maske und Schutzanzug zu tragen..."

Annamaria