CSN - Forum

Wer hat Erfahrung mit der Beantragung eines Behindertenausweises? Welche Untersuchungen - Kassenleistungen sind notwendig/ unbedingt notwendig? Was muss vorgelegt werden? Der Arzt sagt: Symptomkatalog zusammenstellen, ordnen nach Organen usw. Betroffene sagen: auf keinen Fall Symptome vorlegen, nur Ausfälle schildern und belegen. Andere sagen: funktionelle Einschränkungen sind wichtiger als Untersuchungen. Wo finde ich die Einstufungen in Prozent? Wieviel % gibt es für welche Diagnose?

Handfeste Befundberichte und eine Schilderung von Dir, welche Einschränkungen Du im Alltag hast.
Atteste über Deine Einschränkungen von Deinen Ärzten.
Für die Befunde musst Du überlegen, was aussagefähig für einen Sachbearbeiter beim Versorgungsamt sein könnte.
Er muss aus dem was Du vorlegst erkennen, dass Du den Alltag und Beruf nicht meistern kannst.

Eine Symotomliste nach Organen sortiert ist völliger Quatsch.
Stell Dir vor Du sitzt am Schreibtisch und bekommst eine Liste auf der steht

Gehirn: öfter benebelt, kann nicht denken
Beine: Schwäche,...

usw. usw.

Was soll der gute Mann damit anfangen?
Der wird stöhnen und sich sagen "Was ist dass denn für eine Nummer???" und
legt Dich ins Fach psychologisch/psychiatrische Begutachtung oder ins Fach Ablehnung.

Gehe ganz präzise vor, dann klappt es.

Bei mir wollte der Sachbearbeiter eine Stellungnahme des Hausarztes und sämtliche Atteste/KH-Unterlagen. Ich musste nicht *antreten*.

Es ist noch nichts entschieden.

Liebe Lisa,
wir haben zu dem Thema Behindertenausweis schon sehr viel
geschrieben, man müsste hier mal suchen. Auch wer wie die
Anerkennung leicht bekommen hat(ich z.B.) und wo. Wäre für
dich sicherlich gut, mal durchzustöbern.

PS: Habe eben einiges gefunden !!!, schau mal unter MCS und
Anerkennung, da gibts einen thread von Silvia, zu dem viele
gepostet haben. Aber irgendwo haben wir noch mehr.
Herzlichst Monja


- Editiert von Monja am 19.12.2008, 19:30 -

Monja, wie lange hat die Bearbeitung bei Dir gedauert?

@ Lisa

"Welche Untersuchungen - Kassenleistungen sind notwendig/ unbedingt notwendig?"

Alle Untersuchungen, die Deine Krankheit darlegen und ganz wichtig, Deine Einschränkungen im Alltag.
Irgendein normaler Blutwert hat wenig Aussagekraft. Nur ein Befund, der zeigt, dass Du nicht funktionieren kannst
hat Aussagekraft für das Versorgungsamt.

Wer durch Chemikalien krank geworden ist, hat ziemlich oft neurologische Schädigungen - also muss er neurologische Befunde vorlegen.
Immunschäden liegen auch oft vor - also muss der Internist das Immunsystem checken und auf Allergien untersuchen.
Rückenschmerzen, etc. - Orthopäden aufsuchen.

Was sind denn Deine Hauptprobleme?

Gestern bin ich nach Aufsucher eines Behördengebäudes voll zusammengebrochen.
Dort waren die PVC-Böden mit irgendetwas frisch behandelt worden.
Wenn ich eine MCS Schwerbehinderung hätte, könnte ich mich jetzt besser beschweren und eine Eingabe einreichen.

Ich habe eine Webseite gefunden die viele Informationen hat wie man Schwerbehinderung
beantragt und was man sonst noch wissen muss.

http://www.schwerbehinderung-aktuell.de/include.php?path=start.php&catid=22

Danke Penny, ich bin jetzt nach dem Vorfall fest entschlossen meine Kraft in den Antrag für Behinderung zu stecken.
Die Infos auf dem Link von Dir sind äußerst hilfreich.

Ich bin beim Antragstelllen, habt Ihr noch einen Tipp für mich.
Außer denen die hier schon stehen?

Fülle den Antrag aus und lege aktuelle Befunde bei.
Schau dann Deine ganzen Befunde durch und füge die Befunde hinzu, die relevant sind um zu belegen, dass Du behindert bist.
Ein Bericht Deines Alltags und wo und wie Du im Alltag engeschränkt bist sollte nicht fehlen. Er hilft Sachbearbeitern DEine Behinderung besser einzuschätzen. Kaum ein Sachbearbeiter ist mit MCS vertraut.

Wenn Du einen Hausarzt hast der hinter Dir steht, frage nach einem Atttest zu Deiner Situation in Hinblick auf Einschränkungen im Alltag.

Ein wichtiger Hinweis:

Man kann jederzeit einen Verschlimmerungsantrag stellen und z.B. neue Befgundce einreichen, um mehr Prozente zu bekommen.

Stimmt Lucca, einen Bericht über die Einschränkungen im Alltag sollte man auf jeden Fall beifügen.
Gerade die Einschränkungen machen uns MCS Kranken doch das Leben schwer.

Hat jemand von Euch bei einem Verschlimmerungsantrag Glück gehabt,
wurde die Verschlimmerung anerkannt?

Gruß Eddy

Ja, ich Eddy. Von 70% wurde auf 90% erhöht.
Das PET und ein neurologischer Befund waren ausschlaggebend und wurden als tox. Enzephalopathie gewertet.
MCS hatte ich schon anerkannt.

Kostet doch nichts, immer ran an den Speck.

Stimmt, ein Versuch wäre es sicher wert.
Wir sollten wirklich alle Chancen nutzen.

In unserer SHG haben wir uns immer gegenseitig geholfen beim Ausfüllen des Antrags und Ordnen der Befunde.
Den Bericht wie die MCS sich im Alltag auswirkt halte ich auch für sehr wichtig.
Geht davon aus, dass der Sachbearbeiter an den Ihr geratet von MCS Null weiß, dann kommt Ihr immer richtig.

Wer´s nicht probiert,
weiß nicht was passiert.

Also Leute, ran an den Speck, wie Mel bereits gesagt hat,
Ausfüllen der Anträge kostet nichts, außer etwas Mühe.
MCS steht mittlerweile in einigen bekannten Nachschlagewerken
und lässt sich von daher nicht mehr so leicht als nicht existent abtun.
Je mehr Anträge bei den Sachbearbeitern liegen,
umso besser für uns alle.
Ich denke, die Chancen stehen nicht schlecht,
eine Anerkennung zu erreichen.

Gruß Eddy

Man kann zu einem Sachbearbeiter auch oft hingehen (falls das Büro verträglich ist).
Manchmal ist persönlich besser als nur schriftlich. Mir hat der Mann vom Amt prima geholfen
und noch Tipps gegeben.

Mein Antrag ist weg. Ich bin so vorgegangen wie hier vorgeschlagen.
Wenn ich Post bekomme schreibe ich Euch das Ergebnis.

Drückt die Daumen.

Hallo Lilly,

in den letzten Jahren haben es einige hier im Forum geschafft einen Schwerbehindertenausweis zu erhalten. Warum nicht auch Du?

Good luck, das wird schon.