Behinderung MCS psychisch deklariert

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Beitragvon Silvia K. Müller » Mittwoch 11. März 2009, 22:12

Wir bitte MCS Kranke, die eine Behinderung oder Schwerbehinderung beantragt haben und diese
dann MCS als psychisch, psychosomatisch oder psychiatrisch deklariert wurde, sich bei uns zu melden.
Es ist ein Verfahren anberaumt, das dies ändern soll. MCS ist eine körperlich bedingte Behinderung.
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Beitragvon Clarissa » Donnerstag 12. März 2009, 07:08

Meine MCS-Erkrankung ist eine somatoforme Störung und noch so ein paar hässliche begriffe aus dieser ecke.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Monja » Donnerstag 12. März 2009, 10:17

Beim Rentenantrag und meinem Gerichtsverfahren gegen die BfA
bekam ich die o.g. Diagnose. Aber bei der Schwerbehinderten-
Anerkennung NICHT !!! Darin steht: GdB 50%

Multiple Chemikalien-Unverträglichkeit
Wirbelsäulen-Syndrom
Armsymptomatik
Kniegelenkleiden

Das Zeichen Rf bekam ich leider nicht trotz der extremen Bein-
schmerzen. Es lohnt sich zu kämpfen, liebe Leute, auch ich
musste hier erstmal Widerspruch einlegen. Und wichtig: Ein
anständiger Gutachter.

Herzlichst Monja

PS: Bei der Langzeit- Krankschreibung über 1 1/2 Jahre musste
ich allerdings akzeptieren, dass neben MCS noch eine psychische
Diagnose steht; der Arzt sagte, anders nicht möglich.


- Editiert von Monja am 12.03.2009, 09:19 -
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Beitragvon Sonora » Donnerstag 12. März 2009, 16:34

Ist das nicht Amtsanmaßung, wenn MCS nicht psychisch ist und die Versorgungsämter
schreiben es einfach?
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Holly Wood » Donnerstag 12. März 2009, 16:59

Sonara, damit liegst Du wohl richtig. Gerade jetzt nach den neusten Errungenschaften sind solche Diffamierungen nicht mehr hinnehmbar, wir sollten uns gemeinsam noch intensiver gegen derartiges Vorgehen wehren.

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/12/24/die-psychiatrisierung-von-mcs-kranken-stellt-in-deutschland-den-tatbestand-der-diskriminierung-koerperlich-behinderter-dar/

LG Holly
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon DGMCS » Samstag 21. März 2009, 15:12

Wo ist denn das eine Diffamierung, wenn etwa durch gasförmige lungengänige Allergene oder durch
Aromen usw. die Leistung des Gehirns eingeschränkt ist, man dies - ohne Provokation - versucht mit
psychometrischen Methoden zu erfassen und zu beschreiben.

Es gibt eine klare gesetzliche Regelung, die besagt, dass bei der Feststellung einer Behinderung
es um die Auswirkungen geht. Entweder ist als die Bewegung der Gliedmassen eingeschränkt, oder
die geistige Leistung eingeschränkt = die Psyche (durch Benommenheit, Schwindel, die Konzentration,
Aufmerksamkeit, Ausdauer) oder die Seele ist betroffen.

Eine von den drei Kategorien müssen die Auswirkungen zugeordnet werden.

Da sage mir einer, das sind die Beine, die sich nicht mehr bewegen lassen.

Und psychisch Kranke, die haben auch Anspruch auf Rücksichtnahme. Ein Papagei muss
abgeschafft werden oder sonst zur Ruhe gebracht werden, wenn Nachbarin nervenkrank ist.
So ist das und man ist nicht vogelfrei, wie das viele Leut das so vielleicht sehen.

Und ob diese Behinderung durch Chemikalien oder psychogen entstanden ist, das interessiert
die Gutachter beim Versorgungsamt nicht. So die Vorschriften.

Aber was sie interessieren muss, ist die Reaktion auf geringe Trigger, aber nicht die
kausale Ursache für den Zustand MCS.


http://www.agrud.de
- Editiert von DGMCS am 21.03.2009, 14:12 -
- Editiert von DGMCS am 21.03.2009, 14:13 -
- Editiert von DGMCS am 21.03.2009, 14:16 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 21. März 2009, 15:40

Wenn ich unter Einwirkung bestimmter Schadstoffe entzündete Schleimhäute, Schwindel und Konzentrationsstörungen bekomme, dann kann man das weder als psychisch noch als psychosomatisch einordnen. Es ist eine Reaktion auf unveträgliche Substanzen, die meine Psyche nicht beeinträchtigt. Diese Begriffe sollte man klar definieren.

Selbstverständlich kann man von Giften (Medikamente sind auch Gifte), Schadstoffen auch eine Psychose bekommen (z. B. Amoklauf, Selbstmord, Depression), doch das ist auch eine toxische Reaktion und keine psychosomatische.

- Editiert von Maria Magdalena am 25.03.2009, 00:43 -
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Dundee » Sonntag 22. März 2009, 00:02

Nicht jeder der MCS hat ist auch gleichzeitig psychisch krank Herr Guth.
Es hat auch nicht jeder pathologische psychische Befunde.

Ein Sachbearbeiter hat nicht das Recht solchen Menschen einen Psychostempel aufzudrücken.
Um solche Fälle geht es. Wenn jemand pathologische Befunde im Bereich Psyche hat, wird er
in Verfahren natürlich auch eine dahingehende Einklassifizierung akzeptieren müssen.
Dundee
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Juliane » Sonntag 22. März 2009, 09:16

Guten Morgen Herr Guth,


Sie schreiben:

"Wo ist denn das eine Diffamierung, wenn etwa durch gasförmige lungengänige Allergene oder durch
Aromen usw. die Leistung des Gehirns eingeschränkt ist, man dies - ohne Provokation - versucht mit
psychometrischen Methoden zu erfassen und zu beschreiben.

Es gibt eine klare gesetzliche Regelung, die besagt, dass bei der Feststellung einer Behinderung
es um die Auswirkungen geht. Entweder ist als die Bewegung der Gliedmassen eingeschränkt, oder
die geistige Leistung eingeschränkt = die Psyche (durch Benommenheit, Schwindel, die Konzentration,
Aufmerksamkeit, Ausdauer) oder die Seele ist betroffen.

Eine von den drei Kategorien müssen die Auswirkungen zugeordnet werden."

Wie soll den so eine Vermesser der Psyche zu einer Aussage kommen, wenn der Proband nicht provoziert wird? Schließlich ist doch auch Ihnen bekannt, dass man einen MCS Patienten, der voll geistig leistungsfähig ist durch Chemikalien (nicht nur Aromen) außer Gefecht setzten kann. (Diese Aussage ist kein Plädoyer für Provokationstets)

Außerdem werden Sie wohl keinen Vermesser der Psyche finden, der nicht zusätzlich zum Fliegenbeine zählen ein Gespräch führt.


Nach der Definition einer Behinderung, wie Sie es hier verkürzt schreiben


"Gliedmaßen, geistige Leistung oder Seele" müsste man die Nation komplett mit Behindertenausweisen ausstatten.

Denn statistisch hat hier jeder was an der Seele


Der Insider, Prof. Klaus Dörner:

"Ich habe zwei Jahre lang aus zwei überregionalen Zeitungen alle Berichte über Forschungen zur Häufigkeit psychischer Störungen (zum Beispiel Angst, Depression, Essstörung, Süchte, Schlaflosigkeit, Traumata) gesammelt: Die Addition der Zahlen ergab, dass jeder Bundesbürger mehrfach behandlungsbedürftig ist. Die meist von bekannten Professoren stammenden Berichte versuchten in der Regel, dem Leser zunächst ein Erschrecken über den hohen Prozentsatz der jeweiligen Einzelstörungen zu suggerieren......

http://equilibrismus.net/de/themen/verschiedenes/kd-fortschrittsfalle.htm



Ein weites Feld, Herr Guth.

Schauen Sie mal was der Privatdozent Harth macht. Harth hat es mit der Haut.
Aber da kann man gut sehen, wie man zu den F-Diagnosen kommt.


Das Geschäft mit der Psyche ist einträglich.
Und warum Gutachter gutachten, wie sie gutachten, das ist einen politische Frage.


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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Twei » Montag 23. März 2009, 18:59

Mein zuständiges Versorgungsamt hatte die 40% GdB auch als "psychisch" deklariert: "..., dass der Kläger aufgrund seiner psychischen Erkrankung eine Rente wegen voller Erwerbsminderung bezieht...." Anschließend wurden diese 40% auf 70% erhöht.
Ich blicke da selbst nicht mehr richtig durch. Die Einen reden bei mir von psychischer Erkrankung, die Anderen von psychischer Belastung. Letztendlich wurde ich aber in eine Ecke gedrängt, die mit meinem Krankheitbild Überhaupt nichts zu tun hat.

Wenn ich in Befunden nicht die Diagnose "Verdacht auf MCS" stehen hätte, würde ich mich gar nicht trauen zu Behaupten, daß ich MCS habe. Ärzte haben diesen Begriff in mein Leben getragen. Ich sehe mich selbst aber nicht als psychisch Krank sondern als jemand, der körperlich heftig auf verschiedenste Duftstoffe und Ausgasungen reagiert!

Ich habe niemals einen Rentenantrag oder Schwerbehindertenantrag auf Psyche gestellt, sondern wegen körperliche Beschwerden, Behinderungen und Krankheiten.
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 24. März 2009, 14:08

Nochmals an Herrn Guth,

um Missverständnisse auszuräumen: wenn sich die Beine nicht mehr bewegen lassen, weil chemische Gifte die dafür zuständigen Nerven beschädigt haben, dann haben wir eine toxisch bedingte neurologische, wohlgemerkt, und keine psychische, psychosomatische oder sonstige mit der Psyche zusammen hängende, Ausfallerscheinung. Also neurologisch und nicht psychisch.

Wenn Frau Nachbarin das Geschrei des niedlich-frechen Papageis nicht ertragen kann, dann hat sie keine psychische Abneigung gegen das arme unschuldige Tierchen, sondern eine toxisch-neurologisch bedingte Beeinträchtigung der bio-chemischen Reizbarkeit ihrer Nervenzellen, die eine verminderte Belastbarkeit durch Lärm zur Folge hat.
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Karlheinz » Mittwoch 25. März 2009, 09:35

Da liegen u.U. nur einige terminologische Mißverständnisse vor. Ich schreibe hier jetzt allerdings nur aus dem Gedächtnis. Zumindest im Englischen unterscheidet man glaub ich Störungen der psychischen Funktionen (z.B. Sprache , Gedächtnis) und des Verhaltens. Psychische Störungen (in diesem Sinne) wie Sprach- oder Gedächtnisstörungen können dabei sehr wohl von physischen Ursachen, z.B. einem Tumor oder Demenz oder einer Vergiftung, herrühren.
Man spricht bei "nicht physischen" Erkrankungen in diesem Sinne (das psychische Funktionen betroffen sind) auch nicht von Psychic Illness sondern von Mental Illness, die aber auch Verhaltensstörungen mit umfassen, wozu die somatoformen Störungen gehören. Letzteres (Mental Illness) heißt bei uns aber wiederum psychische Erkrankung und impliziert (bzw. suggeriert vor allem umgangssprachlich) i.a. eine "psychische" Ursache, was bei Mental Illness (wie z.B. Demenz) nicht der Fall sein muß.
Genauer vermag ich das so aus dem Stehgreif nicht zu entwirren, aber ich glaube der Beitrag von Herrn Guth bezog sich auf solche Unterscheidungen, die fachlich korrekt aber insbesondere im Deutschen wegen der Übersetzung von Mental Illnes mit psychischer Erkrankung insbesondere in umgangssprachlichenm Gerauch nicht so recht klar sind.
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 27. März 2009, 17:40

Eine Somatoforme Störung bezeichnet körperliche Beschwerden, die sich nicht auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen. Als wahrscheinlich werden insbesondere psychosoziale Faktoren für die Entstehung und den Verlauf angenommen.

Lange anhaltender Stress, ein Teufelskreis von Angst und verstärkter Wahrnehmung körperlicher Symptome, körperliche Beschwerden als Folge seelischer Konflikte, unbewusste seelische Prozesse, Angst, Wut, Ärger, Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen können sich in Körpersymptomen ausdrücken (Psychosomatik).

Die Patienten zeigen in ihren Biographien Belastungsfaktoren wie niedriger sozioökonomischer Status, Scheidung, Verlust, Alkoholkrankheit, psychische Störung der Eltern, erhöhte Raten an sexueller Traumatisierung.

Der Begriff Somatisierungsstörungen wurde 1980 eingeführt. Traditionelle Bezeichnungen aus diesen Kategorien sind psychogene Störungen, funktionelle Störungen, psychosomatisches Syndrom, Konversionshysterie etc.

Das steht in Wikipedia über Somatoforme Störungen. Die Autoren geben als Literaturquelle unter anderen an:

W. Hausotter- Begutachtung somatoformer und funktioneller Störungen. ISBN 3-437-22046-2

http://de.wikipedia.org/wiki/Somatoforme_St%C3%B6rung

Die Diagnose Somatoforme Störung setzt eine psychogene Ursache voraus. Deshalb ist sie sehr wohl eine Diffamierung und Diskriminierung gegen MCS-Kranke und andere durch vergiftete Umwelt erkrankten Patienten. Auch wenn die Ursachen bei der Begutachtung keine Rolle spielen, ist allein die Diagnose Somatoforme Störung falsch.

Mit Sachlichkeit lassen sich unnötige Ausschweifungen in einer Diskussion bzw. einer Angelegenheit prinzipiell vermeiden.



- Editiert von Maria Magdalena am 27.03.2009, 17:32 -
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 27. März 2009, 19:29

"Umweltassoziierte Krankheitsbilder kommen in den letzten Jahren immer häufiger zur Begutachtung, ohne dass sich klare Beurteilungsempfehlungen geben lassen. Die Tatsache, dass eine entsprechende Diagnose gestellt wurde, sagt überhaupt nichts aus, meist ebenso wenig auch die von den Probanden mitgebrachten Laborbefunde...Die hochgradigen Einschränkungen der Erlebnis- und Gestaltungsfähigkeit im täglichen Leben setzen eine [b]schwere krankheitswertige seelische Störung voraus[/b] , die entsprechend fach-psychiatrisch abgeklärt...werden muss. Eine Überschneidung mit anderen psychischen Erkrankungen liegt dann oft vor."

"Nach Empfehlungen des Sachverständigenbeirats des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (BMA) sind Umwelterkrankungen...wie psychovegetative oder psychische Störungen mit Einschränkung der Erlebnis- und Gestaltungsfähigkeit und sozialen Anpassungsschwierigkeiten zu bewerten... Das gerade hier zutreffende bio-psycho-soziale Krankheitsmodell wird meist weder von den Antragstellern noch von ihren umweltmedizinisch orientierten Ärzten akzeptiert."

Aus: W. Hausotter- Begutachtung somatoformer und funktioneller Störungen. S. 155 ff. ISBN 3-437-22046-2

Die Empfehlungen für die Begutachtung umweltbedingter Erkrankungen, insbesondere bezüglich der Diagnose, beziehen sich hier zweifellos auch auf die Ursachen (Ätiologie und Pathogenese). Das psycho-soziale Krankheitsmodell wird ausdrücklich nahegelegt.
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Spotlight » Freitag 27. März 2009, 20:50

Diesen Hausotter sollten wir vor den Petitionsausschuss des Bundestages zerren.
Der muss endlich höchstoffiziell zur Rede gestellt werden, wie er dazu kommt
schwerkranke Behinderte derart zu diskriminieren
und mit welchen wissenschaftlichen Studien er diese bösartigen Thesen begründet.
Er wird ins Schwimmen kommen Leute, unter Garantie.
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Behinderung MCS psychisch deklariert

Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 29. März 2009, 01:21

Viele Gutachter ignorieren gerne sämtliche Diagnosen und Laborbefunde der behandelnden Ärzte und stellen kurzer Hand, ohne gründliche Untersuchung eine eigene Diagnose. Neben somatoformen Störungen sind Angststörung und Anpassungsstörung beliebte, gerne und oft gestellte Mode-Diagnosen bei der Begutachtung von MCS- und anderen durch Schadstoffe und Gifte verursachten Krankheiten im Behinderten- bzw. Rentenverfahren.

Oben genannte Krankheiten setzen eine psychische (psychogene) Ursache voraus und gehören zu den Erkrankungen, die auf keine körperlichen Ursachen zurückgeführt werden können. Dazu gehören u. a. Angst vor Spinnen, Spritzen, Naturgewalten, Insekten, Hunden, Höhenangst, Flugangst, Dunkelheit etc. Oder Trauerreaktion, Kulturschock, Heimweh, Nostalgie, Arbeitslosigkeit u.s.w.

Herr Guth meinte, die Gutachter interessiere es nicht, ob die Behinderung durch Chemikalien oder psychogen entstanden ist. Also hier kann man deutlich erkennen, das genau das Gegenteil der Fall ist, nämlich es geht den Gutachtern sehr wohl um die Ursachen der Erkrankung. Sonst würden sie die oben genannten, aus der Luft gegriffenen Diagnosen nicht als gängige Praxis stellen.
Maria Magdalena
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