Persönlichkeitsstörungen fand Frau Mergeay

Persönlichkeitsstörungen fand Frau Mergeay

Beitragvon Juliane » Dienstag 9. Februar 2010, 14:35

"Multiple Chemical Sensitivity (MCS)

und andere umweltbezogene Gesundheitsstörungen:

Beschwerden, Persönlichkeit und psychiatrische Morbidität

bei 306 Patienten einer universitären Umweltambulanz

Anne Mergeay



Vorsitzender: Univ.-Prof. Dr. D. Neumeier

Prüfer der Dissertation:

1. Univ.-Prof. Dr. J. Förstl

2. Univ.-Prof. Dr. M. Göttlicher

Die Dissertation wurde am 10.11.2004 bei der Technischen Universität München

eingereicht und durch die Fakultät für Medizin

am 06.07.2005 angenommen.





Seite 51

Im Vergleich zu anderen Patienten mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen halten Patienten

mit MCS ihre Stimmung für positiver und stabiler. Sie tendieren zu übertriebenem

Selbstwertgefühl und überheblichen Verhaltensweisen und Einstellungen: Etwa jeder zehnte

Patient mit MCS erfüllt ein oder mehrere Kriterien für die narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Darüber hinaus empfinden sich Patienten mit MCS unabhängiger von anderen Menschen

und neigen häufiger als Patienten ohne MCS zu Fehleinschätzungen von sozialen Beziehungen.

Sie richten negative Affekte und Urteile im Vergleich zu Patienten mit anderen

umweltbezogenen Beschwerden eher gegen die Außenwelt. Beispielsweise gibt mehr als jeder

vierte an, andere Menschen häufig zu verurteilen und schnell etwas am Gegenüber auszusetzen

zu haben. Ebenfalls ein Viertel aller Patienten mit MCS erfüllt ein wesentliches Kriterium

der paranoiden Persönlichkeitsstörung, Misstrauen gegenüber anderen. Bei 15% der Patienten

mit MCS zeigt sich magisches Denken als wesentliches Merkmal, jeder vierte glaubt von sich,

einen „sechsten Sinn“ zu haben.



Seite 60

Im Hinblick auf unsere Beobachtung einer leichten Prädominanz von sonderbar-exzentrisch

und dramatisch-emotional-launischen Persönlichkeitsstörungen, schizotypischen Persönlichkeitszügen

und psychotischen Störungen bei Patienten mit MCS, könnte es viel versprechend

sein, die prämorbide Persönlichkeit, die Psychoseneigung und den Mechanismus der Wahnbildung

bei MCS weiter zu erforschen."

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=978938798&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=978938798.pdf
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Beitragvon Leckermäulchen » Dienstag 9. Februar 2010, 14:52

Den Ball werfen wir doch gerne zurück
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 9. Februar 2010, 15:18

Ein Glück, dass wir kein Viertes Reich haben.

"Die deutsche Psychiatrie brauchte die Nazis

Zwischen 1933 und 1945 geschieht nichts, was nicht Psychiater lange vor den Nazis gefordert hatten. Emil Kraepelin 1918: Ein unumschränkter Herrscher, der ... rücksichtslos in die Lebensgewohnheiten der Menschen einzugreifen vermöchte, würde im Laufe weniger Jahrzehnte bestimmt eine Abnahme des Irreseins erreichen können." Hermann Simon, Anstaltsleiter in Gütersloh, kommt zu dem Schluß: „Es wird wieder gestorben werden müssen."

Psychiater diffamierten ihre Patienten aus Schwäche, denn sie kannten weder Therapie noch Heilung. Sie beseitigten zuerst jene, die ihnen ihr Unvermögen vor Augen führten: die chronisch Kranken, die sog. Unheilbaren. Der nahezu unaussprechliche Höhepunkt deutscher Psychiatriegeschichte: sie sagten „behandeln", wenn sie mordeten.

Es gibt keinen Psychiater, der dem Massenmord Widerstand leistete. Im Gegenteil: Direktoren der württembergischen Anstalten besichtigen die Vergasungsanstalt Grafeneck, die Vergasung ihrer Patienten inklusive. In der bayerischen Diakonie-Anstalt Neuendettelsau meldet Rektor Lauerer Patienten nach, weil sie als Hilfskräfte für die Hausarbeit nicht in Betracht kommen. Die westfälische Heilerziehungsanstalt Wittekindshof bittet die Generalstaatsanwaltschaft Hamm, schwierige Patienten in ein Arbeitslager, sprich: KZ, einzuweisen.

Die Vernichtung der Unheilbaren versetzte die Beteiligten, so T4-Psychiater Prof. Friedrich Panse, in eine berauschende Gehobenheit". Prof. Paul Nitsche, psychiatrischer Leiter beim Massenmord: „Es ist doch herrlich, wenn wir in den Anstalten den Ballast los werden und nun wirklich richtige Therapie treiben können." Richtige Therapie, das heißt: Cardiazol-Schocks, Insulin-Schocks, Elektro-Schocks.

Psychiatriepatienten als Opfer von Menschenversuchen

Der Massenmord wurde nicht nur als einmalige Gelegenheit genutzt, die „Ballastexistenzen" loszuwerden, die „Lebensunwerten" dienten auch als menschliche Versuchskaninchen:
In den Wittenauer Heilstätten werden behinderte Kinder zu Versuchszwecken künstlich mit Tuberkulose angesteckt. Gleiches geschieht in der bayerischen Anstalt Kaufbeuren. Erhalten sind Fotos der Kinder, die sie nackt in ihrer Angst zeigen.

Dr. Georg Hensel, verantwortlich für die tödlichen Versuche, schon 1940 in seiner Habilschrift: „Da mit dieser Art der Schutzimpfung beim Menschen ein Neuland betreten wurde, erscheint es selbstverständlich, daß für die Vakzination [Impfung von lebenden Krankheitserregern] vorläufig nur Säuglinge in Frage kommen, die schwere körperliche und geistige Mißbildung aufweisen und deren Lebenserhaltung für die Nation keinen Vorteil bedeutet."


Aus dem Referat von Ernst Klee am 6. August 1999 am PI der Universität Hamburg

Quelle: http://www.toxcenter.de/artikel/Psychiatrie-NS-mordete-Quecksilberkranke-Referat-Ernst-Klee.php
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 9. Februar 2010, 15:28

"Psychiater diffamierten ihre Patienten aus Schwäche, denn sie kannten weder Therapie noch Heilung. Sie beseitigten zuerst jene, die ihnen ihr Unvermögen vor Augen führten: die chronisch Kranken, die sog. Unheilbaren. Der nahezu unaussprechliche Höhepunkt deutscher Psychiatriegeschichte: sie sagten „behandeln", wenn sie mordeten.

Die Vernichtung der Unheilbaren versetzte die Beteiligten, so T4-Psychiater Prof. Friedrich Panse, in eine berauschende Gehobenheit". Prof. Paul Nitsche, psychiatrischer Leiter beim Massenmord: „Es ist doch herrlich, wenn wir in den Anstalten den Ballast los werden und nun wirklich richtige Therapie treiben können." Richtige Therapie, das heißt: Cardiazol-Schocks, Insulin-Schocks, Elektro-Schocks." (Zitat aus obigem Post)


Quelle: http://www.toxcenter.de/artikel/Psychiatrie-NS-mordete-Quecksilberkranke-Referat-Ernst-Klee.php
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 9. Februar 2010, 15:37

"Täterschutz galt bis zum Tode: Die Todesanzeige der Ärztekammer Niedersachsen für Dr. med. Klaus Endruweit, zum Vergasen in der Anstalt Sonnenstein in Pirna eingesetzt: „Wir werden seiner ehrend gedenken." Die Todesanzeige der Klinik Wunstorf für Hans Heinze, dem ehemaligen Leiter der größten Kindermordstätte der NS-Zeit: „Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren."

In der Todesanzeige der Universität Kiel für Prof. Werner Catel, verantwortlich für den Kinder-Massenmord, heißt es, er habe „in vielfältiger Weise zum Wohle kranker Kinder beigetragen".

Die Traueranzeige der Psychiatrischen Universitätsklinik Düsseldorf für Prof. Friedrich Panse gipfelt in dem Satz: „Ein Leben der Arbeit im Dienst leidender Mitmenschen ... ist vollendet." Panse war T4-Gutachter, d.h. er gutachtete Patienten in die Gaskammer." (Zitat s. o.)

Quelle: http://www.toxcenter.de/artikel/Psychiatrie-NS-mordete-Quecksilberkranke-Referat-Ernst-Klee.php
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Beitragvon Juliane » Dienstag 9. Februar 2010, 17:25

Die Dissertation wurde am 10.11.2004 bei der Technischen Universität München
eingereicht und durch die Fakultät für Medizin


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Beitragvon Yol » Dienstag 9. Februar 2010, 18:23

@ Maria Magdalena

Jedes System zieht sich die Menschen ran, die es braucht. Das war so in der ungemütlichlichen Zeit vor meiner Geburt (1945) und das ist auch heute so.
Eigentlich sind Aufbaujahre für die Menschen die beste Zeit. Da kann jeder anpacken und Solidarität ist auch noch kein Fremdwort, jeder weiss dass er auf den andern angewiesen ist.

Der Mensch ist nicht für den Wohlstand, das Wohlergehen ausgelegt, wohl aber dazu um für's Leben oder Überleben zu kämpfen. Fehlt ihm das, dass muss er Ausweich/Ausgleichmanöver durchziehen um nicht verrückt zu werden. Dass er dabei sehr leicht den Pfad der Ehrlichkeit, der Ethik und der Humanität verlässt ist bedingt durch alle Aspekte seiner Erziehung und seiner Persönlichkeitsstruktur (und wieviel Spielraum man ihm einräumt).

Man stelle sich vor alle Elemente, die mit der Macht ausgestattet sind, Behinderungen gerecht abzuhandeln wären ausgeglichene integre Persönlichkeiten, wäre dann die Situation mit MCS heute so wie sie ist?

Doch viel zu viele Jahre ist niemand aufgefallen, wohin sich der moderne Mensch entwickelt und jetzt, wo die Auswirkungen nicht mehr zu übersehen sind - gibt es noch tausend Möglichkeiten dies zu ändern?

Die Handlungsweise der Mehrheit an den Schalthebeln sollte uns wachrütteln damit wir uns mit allen Mitteln wehren. Oder warten wir alle immer wieder bis sich die Geschichte wiederholt? Die Zeichen dafür stehen nicht mal so schlecht.
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