Wien, Dezember 2007
Befürchtungen über gesundheitliche Schäden wegen der Geruchseinwirkung (Umweltbesorgnis/Umweltangst)gehören zu den besten Prädiktoren der Belästigung. Dabei muss zwischen (1) genereller Umweltangst und (2) personaler Umweltangst unterschieden werden. Neuere Untersuchungen von Rethage et al. (2007) zeigen, dass bei Patienten mit MCS (Multiple Chemical Sensitivity) nur der personale Faktor als ein Prädiktor für Umweltkrankheiten erscheint.....
4.7 Umweltbezogene Körperbeschwerden
Geruchsempfindlichkeit und Kakosmie (Wahrnehmung übler Gerüche) gehören neben Chemikaliensensibilisierung zu den Leitsymptomen der viel diskutierten Multiplen Chemikalienunverträglichkeit (MCS) oder „Idiopathic Environmental Intolerance“ (IEI). MCS wird als Prototyp eines allgemeinen Überempfindlichkeitssyndroms
gesehen und unter den Überbegriff Umweltbezogene Körperbeschwerden (UKB) subsummiert. UKB sind derzeit nicht Gegenstand gängiger medizinischer (ICD-10, DSM IV) Klassifikationen. UKB müssen ua abgegrenzt werden von Umweltangst oder Umweltbesorgnis ohne erlebte Körperbeschwerden und von paranoiden
Psychosen mit Beeinträchtigungswahn (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AWMF 2001).
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Endbericht
Medizinische Fakten
zur Beurteilung
von Geruchsimmissionen
Dieser Leitfaden wurde erstellt im Auftrag von:
MMag. Ute Pöllinger
Umweltanwältin des Landes Steiermark
Stempfergasse 7, 8010 Graz
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Geruchsexponierte Anrainergruppen mit speziellem Bewältigungsverhalten, dem so genannten problemorientierten Coping, nennen vermehrt gesundheitliche Beschwerden. Ob die dabei genannten Symptome durch den Geruch verursacht oder dem Geruch zugeschrieben werden, kann jedoch derzeit nicht eindeutig beantwortet werden. Diese Gruppe mit problemorientiertem Bewältigungsverhalten stellt aus umweltmedizinischer Sicht eine „Risikogruppe“ dar. Personen mit problemorientiertem Copingverhalten bei Geruchsexposition machen etwa 10% der Bevölkerung aus. Im Rahmen von
Geruchsbeurteilungen wäre diese Gruppe daher besonders zu berücksichtigen.
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Aus der Forschung zur Risikokommunikation ist bekannt, dass die Einschätzung eines Risikos durch Experten und Laien stark voneinander abweichen kann. Es ist zu vermuten, dass die Schwierigkeiten im Beurteilungsverfahren und bei einer Geruchssanierung unter anderem auf der Kommunikationsebene
zu suchen sind.
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