Meine Erfahrungen sind unterschiedlich.
Der eine Umweltmediziner war freundlich, der andere hatte sich über mich lustig gemacht! Der eine wollte, aber konnte mir aufgrund des Gesundheitssystemes nicht helfen - und der letztere wollte mir grundsätzlich nicht helfen. Deren Arztpraxen waren bedingt verträglich bis gar unverträglich.
Sowas hängt von folgendem ab:
- Unverträglich wird eine Praxis zumeist durch die Expositionen anderer Patienten.
- Völlig untauglich, wenn Raumbeduftung eingesetzt wird oder extreme Putzmittel verwendet werden - also da kann ich
gar nicht rein!
Einige Arztpraxen verweigerten mir draußen warten zu dürfen, sodass ein Besuch unmöglich wurde!
Mein Zahnarzt versucht mir so gut wie möglich entgegen zu kommen, ist äußerst höflich, hilfsbereit und verständnisvoll; genauso verhält es sich mit meinem Hausarzt.
Wenn ich zu anderen Untersuchungen muß, dann habe ich zwar unverträgliche Arztpraxen vor mir, allerdings häufig mit einem freundlichem Personal zu tun. Vorteilhaft ist, dass ich entsprechende Allergieausweise und den MCS-Umweltpass habe. Das erleichtert einiges.
Letztens wollte ein Arzt davon aber gar nichts sehen. Er meinte auch, dass das alles psychisch sei und wenn es mir nicht passen würde, dann solle ich mich eben woanders operieren lassen. Ausgelöst wurde sein Verhalten schon alleine dadurch, dass ich ihm wegen eventueller Rückstände von Reinigungsmitteln oder Parfüm die Hand nicht geben wollte.
Letztendlich mußte ich mich aber dort operieren lassen, da eine andere Behandlungsmöglichkeit zu weit weg war. Er kam mir insoweit entgegen, dass er "allergiefreundliche" Materialien verwendete und alle Fenster öffnete.
Die damalige Untersuchung in der Lungenfachklinik verlief einiger Maßen akzeptabel. Die Mitpatienten waren ebenfalls Allergiker und Asthmatiker. Die verwenden in der Regel seltener "reizbare Stoffe". Die Testkabine war bei mir nicht vom Vorbesucher mit Parfüm vernebelt. Außerdem versuche ich bei negativen Vorkommnissen von den "Schwestern" Verständnis zu erbitten. In der Regel kann ich dann mit einer Verzögerung untersucht werden - also nach dem "Auslüften".
Seit ich diese MCS-Erkrankung habe, ist es für mich äußerst schwierig geworden Arztbesuche abzuhalten. Nur vom Hausarzt komme ich ohne nachträgliche gesundheitliche Beeinträchtigungen zurück.
Vom Zahnarztbesuch bleiben Geruchsstoffe in der Haut, die mir 2-3 Tage Probleme bereiten und nachträglich noch Verdauungsbeschwerden.
Die Geschichte mit der kleinen Operation, einschließlich 2 "Anschauungstermine" brachten mir ca. 2 Wochen Beschwerden ein.
Ein anderer Besuch, so alle 2 Jahre mal, in einer Gastroenterologie verläuft etwas glimpflicher ab, als der Besuch beim Zahnarzt.
Diese Erfahrungen veranschaulichen mir, dass ein "Klinikaufenthalt" unmögliche wäre!
Letztendlich vermeide ich deshalb fast alle anderen Arztpraxen, da sie nicht MCS-tauglich sind.
Die erste Hürde ist der Weg, da ich keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann.
Die zweite Hürde ist das Wartezimmer - ich brauche zum Ausweichen immer einen Seitengang, Flur oder muß Draußen warten dürfen. Wenn das nicht gegeben ist, dann scheitert der Besuch im Vorfeld.
Die dritte Hürde - ist das Hinsetzenmüssen oder -legen auf die Bare. Davon bekomme ich immer "Rückstände" in die Haut. Die Expositionen dringen selbst durch das "Schutzpapier" und durch die Kleidung!
Allerdings läßt sich die dritte Hürde nicht immer vermeiden - da sie für Untersuchungen oder Operationen notwendig sind. Die gesundheitlichen Nachfolgen davon sind 1-2 Wochen Beschwerden ... bzw. richtig ausgedrückt: "übelst Krank sein" ...
Achja - Medikamente sind ja eh und je nicht verträglich für mich - das erspart mir somit fast jeden Arztbesuch