von Anne » Montag 8. Mai 2006, 18:32
Hallo liebe Silvia,
das ist ein wirklich wichtiges und nachdenkenswertes Thema, was jeden von uns irgend wann mal betreffen könnte.
Ich hatte über einer Altenpflegestation mein Arbeitszimmer und musste meine Arbeit aufgeben, weil die Gerüche, die durch mein Fenster einströmten unerträglich für mich waren.
Es geht los mit der Morgentoilette der alten Menschen, bei der viele duftstoffhaltige Produkte verwendet wurden. Danach wurden die Leute mit medizinischen Salben behandelt, deren Ausdunstungen mir zusätzlich zu schaffen machten. Anschließend kamen die Reinigungskräfte und die nächsten Duftstoffwolken mit gleichzeitig Desinfektionsmittelgerüchen strömten in mein Zimmer.
Nachmittags kamen die Besucher, die teils stark parfümiert waren und deren "Fahnen" wiederum in mein Arbeitszimmer gelangten.
Als ich das erlebt hatte, ist mir klar geworden, dass ein MCS-Kranker nicht so einfach auf einer Altenpflegestation überleben kann. Ich selbst war ja nicht mal in unmittelbarer Nähe, sondern konnte schon ein Stockwerk darüber die von unten ausströmenden Gase gesundheitlich nicht mehr ertragen. Wie schlimm muss es sein, wenn ein MCS-Kranker älterer Mensch, in dieser "Behausung" leben muss und sich auf Grund seines körperlichen und geistigen Kräfteverfalls nicht mehr gegen die Gesundheitsschädigung zur Wehr setzen kann...... ich denke, wir alle wissen, was die Folge ist......
Es wäre wirklich wichtig, dass wir uns dafür stark machen, dass so schnell wie möglich auch für Chemikaliensensible in Altenheimen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Menschen dort möglichst noch ein paar Jahre bei einer einigermaßen angemessenen Lebensqualität ihren Lebensabend verbringen können.
Liebe Grüße
Anne